HANDBALL

Ein ganz hartes Stück Arbeit auf der Alb

uk; 07.10.2023, 23:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski --- Giorgi Tskhovrebadze erzielte kurz vor Schluss das wichtige 31:33.
HANDBALL

Ein ganz hartes Stück Arbeit auf der Alb

uk; 07.10.2023, 23:00 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach feiert bei Aufsteiger Balingen-Weilstetten einen schwer erkämpften Erfolg - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

HBW Balingen-Weilstetten - VfL Gummersbach 31:34 (14:20). 

 

Knapp zwei Wochen nach dem Gastspiel beim TVB Stuttgart musste der VfL Gummersbach erneut ins Schwabenland reisen. Und genau wie nach der Partie vor zwölf Tagen konnten die Blau-Weißen auch am Samstagabend die Heimfahrt mit zwei wertvollen Zählern im Gepäck antreten. Allerdings war es ein ziemlich hartes Stück Arbeit, ehe man die Punkte beim Bundesligaaufsteiger im Sack hatte. So oder so: Durch den 34:31-Auswärtssieg kletterte man im Klassenspiegel der nationalen Eliteliga mit nunmehr 9:7-Punkten zumindest bis Sonntagabend auf Rang sechs.

 

Balingen gehört nicht unbedingt zu den Lieblingszielen der Mannschaften in der Handball-Bundesliga. Im Gegenteil: Dienstreisen in den Zollernalbkreis bereiten so manchem Team leichte bis mittelschwere Bauchschmerzen. Denn in der SparkassenArena geht es in der Regel ganz schön zur Sache, wenn um Punkte gefightet wird.

 

Den Titel "Gallier von der Alb" haben sich die Süddeutschen jedenfalls durch ihren enormen Kampfgeist über die Jahre hinweg redlich erwirtschaftet. Und dass die Süddeutschen Anfang der Woche im Pokalspiel beim klassentieferen TuS Nettelstedt ausschieden, machte die Aufgabe für den VfL auch nicht unbedingt einfacher, musste man doch mit einem auf Rehabilitierung bedachten und damit besonders motivierten Gegner rechnen.

 

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Und so sollte es kommen: Die süddeutschen Gallier mobilisierten in der zweiten Halbzeit, und da besonders in der Schlussphase, unerwartete Kräfte, sodass die Gummersbacher das Match erst in den finalen 15 Sekunden durch Treffer Nummer 33 durch Georgi Tskhovrebadze sowie den Schlusspunkt in Person von Lukas Blohme auf ihre Seite gezogen hatten. Dabei wäre der späte Psychostress wahrlich nicht nötig gewesen. Insbesondere im ersten Spielabschnitt beherrschten die Gäste ihre Gastgeber nach Belieben. Gestützt auf einen erneut überzeugenden Daniel Rebmann zwischen den Pfosten profitierte man immer wieder von den schwäbischen Unzulänglichkeiten.

 

Bis zum 15:21 (32.) schien lediglich die Frage nach der Höhe des VfL-Erfolgs von Interesse zu sein. Doch dann kam das im Sport so gerne bemühte Momentum ins Spiel:

Als Julian Köster, Miro Schluroff sowie Milos Vujovic binnen 77 Sekunden allesamt Zeitstrafen kassierten, nutzten die Balinger die vorübergehende Dreifach-Überzahl, um den Gästevorsprung Tor um Tor zu verringern. Obendrein heizte ein Foul von Milos Vujovic, das mit der Roten Karte geahndet wurde, die ohnehin schon hitzige Atmosphäre an. Es brannte schlichtweg die Luft in der SparkassenArena.

 

Folge: Die Schwaben verkürzten nicht nur den Rückstand auf die zuvor klar überlegenen Oberberger. Durch ihre Aufholjagd verbesserten die HBWler nicht nur Ergebnis quasi im Minutentakt, sondern zündeten auch das Publikum an. Und wer in den Gummersbacher Reihen noch nicht gewusst hatte, was es heißt in der "Hölle Süd" vor dem heißblütigen Anhang zu spielen, der bekam plötzlich nachdrücklichen Anschauungsunterricht.

 

Hinzu kam, dass der VfL selbst Fehler produzierte und sich viele zu viele Fahrkarten erlaubte. Vor allem Schlussmann El Tayar nervte die Sigurdsson-Equipe mit einigen gelungenen Paraden. Zum Glück für den VfL zeigte sich aber auch sein Toreverhinderer Rebmann in der absoluten Crunchtime in Topform, rettete mehrfach famos gegen durchgebrochene Balinger und somit den oberbergischen Sieg auf fremden Hof.

 

Balingen: El Tayar (7 Paraden), Ruminsky (1 Parade); Vistorop (7), Prantner (4), Leimeter (1), Ingason, Gretarsson, Hildebrandt, Schoch (1), Grahovac (2), Saueressig, Volz (8/4), Heinzelmann (2), Müller (6).

 

Gummersbach: Daniel Rebmann (9 Paraden), Tibor Ivanisevic (1 Parade); Ellidi Vidarsson (2), Tilen Kodrin, Milos Vujovic (6/1), Julian Köster (7), Lukas Blohme (5), Mathis Haeseler, Moritz Köster, Miro Schluroff (1), Georgi Tskhorvedaze (2), Ole Pregler (6), Kristjan Horzen (5), Stepan Zeman, Tom Kiesler.

 

Schiedsrichter

Hanspeter Brodbeck/Simon Reich

 

Zeitstrafen

6:8 Minuten (Grahovac (2), Müller - Köster, Kiesler, Schluroff, Vujovic/plus Rote Karte Vujovic)

 

Siebenmeter

4/5 (Rebmann hält gegen Gretarsson) - 1/1

 

Zuschauer

2.236

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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