HANDBALL

Ein Derbysieg für das Nervenkostüm

pn; 22.09.2019, 20:00 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Hart umkämpft war das Derby in der Nümbrechter GWN-Arena.
HANDBALL

Ein Derbysieg für das Nervenkostüm

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pn; 22.09.2019, 20:00 Uhr
Oberberg - Philip Winkler rettet SSV-Sieg gegen Bergneustadt - CVJM II und Marienheide/Müllenbach verlieren - Starke HCGS-Reserve - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'.

SSV Nümbrecht II – TV Bergneustadt 22:21 (9:8).

 

Tief durchatmen hieß es im Nümbrechter Lager nach dem Arbeitssieg im Derby gegen den TV Bergneustadt. „Wir hatten etliche Gelegenheiten, das Spiel vorzuentscheiden und müssen am Ende sogar froh sein, beide Punkte zu haben“, atmete SSV-Coach Manuel Seinsche nach dem Abpfiff tief durch. Auf der anderen Seite haderte TVB-Trainer Tobias Uding mit dem Schicksal. Denn vier Minuten vor Schluss hatte Marcel Neese per Tempogegenstoß die mögliche 21:20-Führung auf der Hand, fand in Philip Winkler aber seinen Meister. „Schade, dass dieser Wurf nicht drin war, ein Remis wäre moralisch auf jeden Fall verdient gewesen“, meinte Uding.

 

[Nils Meier hat sich durchgetankt.]

 

Nach relativ ausgeglichener erster Hälfte, in der der Verbandsligaabsteiger meist einem knappen Rückstand hinterherlief, konnte sich Nümbrecht nach dem Seitenwechsel erstmals mit 14:11 (41.) ein wenig absetzen, hatte die Rechnung aber ohne Holger Magdzack gemacht. Der Routinier brachte sein Team wieder heran und sorgte selbst für den 20:20-Ausgleich. Nach dem bereits erwähnten Gegenstoß waren es Daniel Funk und Sebastian Deilmann, die den SSV-Sieg letztlich doch über die Ziellinie retteten, auch wenn Bergneustadt in den Schlusssekunden, nach einem Nümbrechter Schrittfehler, noch die Chance auf den Ausgleich hatte.

 

„Wir haben uns nie abschütteln lassen und im Vergleich zum ersten Spiel einen großen Schritt nach vorne gemacht“, meinte Uding. In einer von vielen Fehlern geprägten Partie habe seinem Team am Ende nur die Cleverness gefehlt: „Aber das wirft uns nicht um und wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Die Erfolge werden noch kommen.“ Seinsche hakte die Partie dagegen schnellstmöglich ab: „Es war wichtig, dass wir mit den ersten Punkten in der Saison ankommen. Sie werden unserem Kopf gut tun.“

 

Nümbrecht: Sebastian Deilmann (5/3), Daniel Funk, Marcel Miebach (je 4), Markus Bitzer, Torben Lang (je 3), Stephan Bitzer (2), Bendikt Opitz (1).

 

Bergneustadt: Holger Magdzack (6), Marcel Neese (4), Nils Meier (4/1), Jürgen Baltres (3), Daniel Stöcker (2), Marco Rubel (1), Lukas Flick (1/1).

 

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TV Jahn Köln-Wahn II – HSG Marienheide/Müllenbach 26:17 (11:9).

 

Eine nicht ganz unerwartete Niederlage kassierte die HSG Marienheide/Müllenbach im Duell der Aufsteiger. Denn während das Team von Dirk Schuldt zum Kreis der vielen Abstiegskandidaten gezählt werden darf, gehört die Mannschaft von Markus Pähler für viele zum Kreis der heimlichen Favoriten. Auch HSG-Coach Schuldt war gespannt, was für ein Gegner auf sein junges Team zukommt „und ich hatte lange das Gefühl, dass wir mithalten können“, meinte er. Über 2:4 (13.) und 7:8 (23.) lagen die Gäste lange in Führung, erlaubten sich in der Schlussphase aber zu viele kleine Fehler. „Das ist dann die große Stärke von Jahn Wahn. Gegen ihr schnelles Umschaltspiel darf man sich kaum Fehler erlauben“, so Schuldt.

 

[Jürgen Baltres bei einem seiner drei Treffer.]

 

Nach dem Seitenwechsel stellten sich die Gastgeber zudem auf das taktische Konzept der Oberberger ein und zogen auf 17:12 (44.) davon. Den Gästen mangelte es an Breite im Kader und Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Daran konnte auch ein überragender Pasqualino Gallina mit seinen Paraden nichts ändern. Wütend machten Schuldt dagegen die letzten zehn Minuten. „Es ist bezeichnend für unser Rückzugsverhalten, dass Marc Hochsattel sich aus dem Konzept heraus den Wurf nimmt, am Ende aber als einziger zurückläuft und gegen vier Gegenspieler verteidigen muss“, verpufften auch Schuldts Auswechslungen wirkungslos: „Daher war die Niederlage, auch in der Höhe, am Ende leider völlig verdient.

 

Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (4), Marc Hochsattel, Maurice Ginczek (je 3), Oliver Schuldt (2), Arian Bahrs, Sven Höttgen, Leon Weise, Lutz Lichtinghagen, Tom Lichtinghagen (je 1).

 

 

HSG Geislar-Oberkassel – CVJM Oberwiehl II 29:21 (14:11).

 

Einen rabenschwarzen Abend erlebten Oberwiehls Handballer in Osten von Bonn. „Es passte wenig zusammen. Ich konnte einwechseln, wen ich wollte, aber wir haben viel zu viele einfacher Fehler gemacht“, lautete das ernüchternde Fazit von Trainer André Heinrich, dessen Team nur ein einziges Mal beim 1:2 (5.) in Führung ging. Die Gäste kamen nie in ihr Tempospiel, kassierten stattdessen selbst zahlreiche Gegenstoßtore. Über 8:5 (17.) und 12:8 (24.) blieb der CVJM aber immerhin in Schlagdistanz und startete zudem in Überzahl in den zweiten Durchgang.

 

Eine mögliche Aufholjagd erstickte Geislar-Oberkassel mit einem einen schnellen 3:0-Run zum 17:11 (33.) aber noch im Keim. Bis zum Schlusspfiff der guten Schiedsrichter agierte Oberwiehl weitgehend kopflos, probierte es immer wieder mit dem Kopf durch die Wand und kassierte über 22:12 (42.) und 28:17 (53.) eine völlig verdiente Niederlage. Aus seiner Generalkritik nahm Heinrich lediglich Torhüter Elmar Wolff heraus, der eine noch höhere Pleite verhinderte.

 

Oberwiehl: Jan Jäckel (5), Bastian Schneider (3/1), Daniel Rischikov (3/2), Marvin Klein, Jan Philipp Strässer (je 2), Jens Barf, Lennart Frielingsdorf, Pascal Latzke, Patrik Latzke, Moritz Madel, Leon Binder (je 1).

 

 

HC Gelpe/Strombach II – TuS Königsdorf 31:25 (16:14).

 

Unerwartet souverän besiegte die HCGS-Reserve das letztjährige Spitzenteam aus Königsdorf. Als die Partie am Nachmittag angepfiffen wurde, hatte Trainer Eduard Debnar noch nicht damit gerechnet, solch ruhige 60 Minuten auf seiner Bank zu verfolgen: „Das war die Reaktion auf die Derbyniederlage in Marienheide, die ich mir erhofft habe und wir hatten das Spiel jederzeit unter Kontrolle. Mit den beiden Leihgaben aus dem Oberligakader, Ole-Gunnar Steinhagen und Lukas Altjohann, agierten die Hausherren von der ersten Sekunde an höchst konzentriert. Königsdorf ging lediglich beim 0:1 in Führung, ansonsten diktierte die oberbergische Spielgemeinschaft das Geschehen.

 

„Zur Pause müssen wir eigentlich sogar höher führen, haben bis dahin aber einige Bälle liegen lassen“, meinte Debnar, dessen Team die vergebenen Chancen nach dem Seitenwechsel aber nachholte. Aus einer starken Defensive und mit sehenswerten Übergängen wurde Königsdorf bis zum 23:16 (45.) geradezu schwindlig gespielt. Im Gefühl des sicheren Sieges traten in der Schlussphase zwar kleinere Konzentrationsschwächen auf, der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. „Das haben wir souverän nach Hause gebracht und ich freue mich, dass die Jungs als Mannschaft aufgetreten sind“, so Debnar.

 

Gelpe/Strombach: Tore folgen.

 

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