HANDBALL

Disziplin besiegt Qualität

pn; 15.09.2019, 20:10 Uhr
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Disziplin besiegt Qualität

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pn; 15.09.2019, 20:10 Uhr
Oberberg – Marienheide/Müllenbach schlägt Gelpe/Strombach II – CVJM II mit Heimsieg – Bergneustadt kassiert Klatsche - Nümbrechter Chancenwucher in Aachen (AKTUALISIERT).

HSG Marienheide/Müllenbach – HC Gelpe/Strombach II 26:21 (11:9).

 

Nach einjähriger Abstinenz hat sich die HSG Marienheide/Müllenbach mit einem Sieg in der Landesliga zurückgemeldet. Im ersten oberbergischen Derby der Saison besiegte die Mannschaft von Dirk Schuldt den Lokalrivalen aus Gelpe/Strombach – und das keineswegs unverdient. Denn die Heier Spielgemeinschaft legte wesentlich mehr Leidenschaft an den Tag. „Am ersten Spieltag muss man eigentlich brennen und bis in die Haarspitzen motiviert sein, aber wir waren in der Deckung langsam und im Angriff pomadig“, ärgerte sich HC-Coach Eduard Debnar. Auf der Gegenseite war Schuldt überrascht vom deutlichen Erfolg: „Damit hatte ich nicht gerechnet. Wir haben auf unsere Chance gelauert und uns über 60 Minuten an unser System gehalten.“

 

Bis zum 5:7 (20.) schienen die Gäste ihrer Favoritenrolle noch gerecht zu werden, in einem fairen Derby witterten die Hausherren aber mit zunehmender Dauer ihre Chance. Über 8:7 (26.) kippte die Partie, auch weil beide Teams viele Chancen liegen ließen. Aus Debnars Sicht sollte es nach dem Seitenwechsel aber noch haarsträubender werden. „Unser Angriffsspiel war eine Katastrophe, uns fehlte jede Geduld“, urteilte er. Marienheide/Müllenbach agierte dagegen clever und erhöhte vorentscheidend zum 20:15 (47.). Und auch die Schlussphase sollte am verdienten HSG-Heimsieg nichts mehr ändern. Schuldt wollte den Erfolg nicht überbewerten. „Wir wissen genau, dass das nur das erste Spiel und auch nur zwei Punkte waren“, freute er sich noch über das Comeback von Leon Hagen nach monatelangem Ausfall.

 

Marienheide/Müllenbach: Philipp Ginczek (11/5), Maurice Ginczk (6), Leon Hagen, Oliver Schuldt, Marc Hochsattel (je 2), Sven Höttgen, Lutz Lichtinghagen, Tom Lichtinghagen (je 1).

 

Gelpe/Strombach: Tom Bonfiglio (7/3), Jan Höfer (4), Tobias Müller (3), Fynn Schürmann, Michel Töpfer (je 2), Thomas Anstötz, Fynn Liedhegener, Mika Schwenzfeier (je 1).

 

 

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CVJM Oberwiehl II – HSG Euskirchen 29:27 (15:11).

 

Richtig zufrieden war CVJM-Coach André Heinrich nach dem Auftakterfolg über die HSG Euskirchen nicht. „Da waren einige Dinge, die mir nicht gefallen haben“, grummelte der Trainer. Defensiv habe sein Team zwar einen starken Eindruck hinterlassen, offensiv dagegen ein wenig zu naiv für seinen Geschmack agiert: „Im gebunden Spiel war das nicht immer klug gespielt.“ Die Hausherren gingen zwar zügig mit 8:3 (12.) in Führung, hatten das aber vor allem Patrik Latzke und Jan Jäckel zu verdanken. Die Gäste ließen sich davon aber nur bedingt beeindrucken und blieben über 13:10 (26.) stets in Schlagdistanz.

 

„Wir hätten es uns einfacher machen können“, meinte Heinrich. Wirklich in Gefahr geriet der Erfolg aber auch nie. Über 19:15 (40.) und 24:20 (51.) konnten die Gäste bis zum 29:25 in der Schlussminute nie entscheidend verkürzen. Die letzten beiden Treffer kassierte der CVJM in den hektischen Schlusssekunden. „Egal, welchen taktischen Kniff sie probiert haben, defensiv hatten wir immer die richtige Antwort“, so Heinrich, der Torhüter Elmar Wolff die Bestnote ausstellte und auch für den A-Jugendlichen Moritz Madel ein Sonderlob übrig hatte.

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov (9/3), Jan Jäckel, Patrik Latzke (je 6), Lennart Frielingsdorf (3), Moritz Madel (2), Marvin Klein, Frankjörn Schell, Jens Barf (je 1).

 

 

TV Bergneustadt – TV Jahn Köln-Wahn II 18:31 (10:13).

 

Auf dem harten Boden der Realität landete Verbandsligaabsteiger Bergneustadt zum Auftakt der neuen Saison. TVB-Coach Tobias Uding hatte bereits vergangene Woche prognostiziert, dass sein Team noch Zeit benötigen werde, mit solch einer herben Klatsche dürfte aber auch er nicht gerechnet haben. So paradox es angesichts einer 13-Tore-Packung klingt, mit dem ersten Durchgang war Uding durchaus noch zufrieden: „Das war bis zur Pause nahe an unserem aktuellem Optimum.“ Der starke Aufsteiger übernahm mit seiner starken 6:0-Defensive zwar sofort die Führung, bis zum 10:10 (26.) waren die Hausherren aber durchaus ebenbürtig.

 

[Von Lukas Flick ging noch die größte Torgefahr aus.]

 

„Leider haben wir uns dann mit falschen Entscheidungen ein besseres Halbzeitergebnis versaut“, haderte Uding mit einigen verfrühten Abschlüssen, ahnte in der Kabine zudem schon, dass sein Team nach dem Seitenwechsel Probleme kriegen würde. „Wir konnten das Niveau schlicht nicht halten, so weit sind wir noch nicht“, so der TVB-Coach. Gerade von der Bergneustädter Bank kam zu wenig. Magere zwei Treffer gingen auf das Konto der Einwechselspieler. Köln zog zum 12:18 (40.) davon und spätestens mit der vertretbaren roten Karte gegen Daniel Stöcker war der Neustädter Willen gebrochen. „Am Ende ist das natürlich eine happige Niederlage, aber wir haben gesehen, dass unser taktisches Konzept greift. Wir müssen allerdings schnell lernen, das Niveau länger als 30 Minuten zu halten. Die Liga wird uns dafür nur wenig Zeit zugestehen“, resümierte Uding.

 

Bergneustadt: Lukas Flick (5), Marcel Neese (4/2), Nils Meier, Marco Rubel (je 3), Melvin Bockhacker (2), Daniel Stöcker (1).

 

 

ASV SR Aachen II – SSV Nümbrecht II 20:18 (11:12)

 

Nach dem Schlusspfiff konnte SSV-Coach Manuel Seinsche nur noch mit dem Kopf schütteln. „Das war eine der unnötigsten Niederlagen überhaupt“, meinte er nach torarmen 60 Minuten. Gegen einen körperlich robusten Gegner begannen die Oberberger stark, erarbeiteten sich gute Chancen und hatten über 1:3 und 5:8 die Partie bis zum 8:12 (25.) fest im Griff. In den finalen fünf Minuten bis zur Pause leisteten sich die Gäste aber auch eine Schwächephase, die den ersten Durchgang auf den Kopf stellte und sich fest in die Köpfe der SSV-Spieler eingrub.

 

Denn auch nach dem Seitenwechsel fand die Oberligareserve nicht zu alter Leichtigkeit zurück. Während Aachen immer wieder Lücken fand, traf Nümbrecht bis zum 17:14 (45.) schlicht das Tor nicht mehr, zumal mit Markus Schwemke der gefährlichste Shooter bereits nach 40 Minuten mit der dritten Zeitstrafe zum Duschen geschickt worden war. Chancen hatten die Gäste trotzdem noch genug. „Es war unglaublich. Wir haben einfach vergessen, uns zu belohnen“, ärgerte sich Seinsche. Beim 17:16 (47.) stand die Partie noch einmal auf Messers Schneide, erneut blieben aber zwei Gegenstöße ungenutzt. Aachen brachte die Partie letztlich routiniert über die Zeit, auch weil sich Nümbrecht in der Schlussphase drei Zeitstrafen einhandelte. „Wir hatten Chancen für drei Spiele und müssen uns diese Niederlage selbst ankreiden“, so Seinsche.

 

Nümbrecht: Markus Schwemke (5), Marcel Miebach (3), Tim Lefherz (3/1), Niklas Witthaut, Jan Witthaut (je 2), Bene Opitz (2/2), Lucas Söntgerath (1).

 

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