HANDBALL
Diesem Gegner schaut Sigurdsson besonders gerne zu
Gummersbach – Vor dem Auswärtsspiel in Hamburg spricht Gummersbachs Coach über die Wichtigkeit seines 'Staffs', die Stärken des HSV sowie die Comeback-Aussichten seiner verletzten Spieler – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
HSV Hamburg – VfL Gummersbach (Donnerstag, 19 Uhr).
Die Gesichter von Kim Kron und Christian Laue sind einigen VfL-Fans vielleicht nicht sofort präsent. Doch die Athletiktrainerin und der Physiotherapeut gehören schon seit Saisonbeginn zu den wichtigsten Mitarbeitern im VfL-Umfeld und haben auch in diesen Tagen im engen Terminplan der Bundesliga-Handballer wieder ein Höchstmaß an Arbeit vor sich. Sei es die Arbeit am Comeback vom Tom Kiesler, das Reha-Programm von Teitur Einarsson und Milos Vujovic oder aktuell die Ellbogenreizung von Kentin Mahé.
Dazu kommt das alltägliche Regenerationsprogramm nach den Spielen. Auch Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson weiß vor dem Bundesligamatch in Hamburg am Donnerstagabend, kaum 48 Stunden nach dem Heimspiel in der European League gegen Tatabánya, um die Bedeutung seiner beiden Mitarbeiter: „Wir sind im Dauerspielmodus. Da bleibt wenig Zeit, sich zu erholen. Die beiden haben momentan am meisten zu tun.“ Großartig trainiert haben die VfL-Handballer am Mittwoch vor ihrer Abreise an die Elbe jedenfalls nicht. Vor allem Gespräche und Videostudium standen am Vormittag auf dem Programm. Um 13 Uhr machte sich der VfL-Tross auf den Weg in den Norden.
Aufzuarbeiten galt es zunächst den 33:27-Erfolg gegen die Ungarn, den sich Sigurdsson „noch effektiver“ gewünscht hätte. Vor allem, dass es zur Pause nur 16:16 stand, obwohl Bertram Obling bereits auf elf Paraden kam, störte den Isländer. Letztlich reichten den Oberbergern aber zehn starke Minuten nach dem Seitenwechsel für einen ungefährdeten Erfolg. Sigurdsson pragmatisch: „Das sind die Spiele, die man nicht so gerne mag, weil man nach dem klaren Hinspiel im Hinterkopf hat, dass man eigentlich besser ist. Das ist aber ein Stück weit menschlich.“
In Hamburg werden die VfL-Handballer beim Tabellenachten (21:19 Punkte) allerdings eine Leistungssteigerung benötigen. Der Tabellennachbar gehört nicht gerade zu den Lieblingsgegnern der Gummersbacher. Die Duelle mit den Hanseaten verlaufen meistens eng. Gute Erinnerungen hat Sigurdsson an das Hinspiel im November: Auch ohne Köster, Einarsson, Kiesler und Vidarsson bezwang man die Nordlichter mit 33:29. Der Isländer outet sich sogar als Fan der Hamburger: „Das ist einfach ein Team, bei dem das Zuschauen Spaß macht. Trotzdem wollen wir die beiden Punkte holen.“
Sigurdsson warnt insbesondere vor der Geduld der Norddeutschen, die jeden Angriff bis zum Letzten ausreizen und dabei einen „unheimlich schnellen Ball“ sowie „unglaublich guten Stoßbewegungen“ spielen würden. Die Schlüsselspieler im Team von Thorsten Jansen sind dabei Jacob Lassen (67 Assists) und Leif Tissier (95 Tore). Den Mittelmann adelt Gummersbachs Coach als einen der besten Mittelmänner der Liga. Aber auch defensiv sei Hamburg mit zwei Innenblockpaaren äußerst variabel und kompakt aufgestellt. Ebenfalls gefährlich: Die beiden dänischen Außen Casper Mortensen (88 Tore) und Frederik Bo Andersen (94 Tore). Seit der WM-Pause holten die Gastgeber ein 30:30-Remis gegen die Löwen und mühten sich zu einem erst spät deutlichen 35:29-Erfolg in Erlangen und einem 37:36-Sieg gegen Aufsteiger Bietigheim.
Mahé werde auf jeden Fall mit in die Hansestadt reisen, sagt Sigurdsson. Auf einen Einsatz des Franzosen würde er aufgrund dessen Ellbogenreizung allerdings gerne verzichten. Bei Vujovic und Einarsson hofft er, dass diese demnächst wieder zum Kader gehören. Ähnlich äußert er sich zu den Comeback-Hoffnungen von Tom Kiesler: „Ich bin im Moment guter Dinge, dass Tom demnächst wieder spielen wird.“ Demnächst könne in diesem Zusammenhang allerdings alles zwischen einer Woche und drei Monaten bedeuten.
Der Abwehrspezialist trainiert mittlerweile wieder, man müsse aber täglich die Reaktion auf die Belastung abwarten und bewerten. Von den Ärzten gebe es „fast grünes Licht“. Sigurdsson verbindet seine Hoffnung auf eine baldige Rückkehr mit einer sportlichen Liebeserklärung an den 23-Jährigen: „Jeder sollte einen Tom Kiesler in seinem Leben haben. Man fühlt sich sicherer.“
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