Gummersbach – Die Handballsaison 2019/20 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: Nordrheinligist HC Gelpe/Strombach.

Von Uli Klein

 

Man kann wirklich nicht behaupten, dass die Viertligahandballerinnen des HC Gelpe/Strombach in der abgelaufenen Spielzeit mit Fortuna im Bunde gewesen wären. Vielmehr zeigte die launische Dame den Oberbergerinnen über Monate hinweg die kalte Schulter: Die Schützlinge von Meike Neitsch mussten nämlich ein echtes Seuchenjahr durchleben, weil sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten.

 

Neben handelsüblichen Blessuren setzten den HC-Ladies insbesondere die Langzeitverletzungen von Torjägerin Denise Szakacs sowie Nadja Grau (jeweils Kreuzbandriss) oder die Knieprobleme von Lena Steuck zu.

Umso erstaunlicher, dass man im Abschlusssklassement der Nordrheinliga mit starken 30:14 Zählern auf Rang drei geführt wurde, nachdem man bis kurz vor Saisonende sogar noch mit einem Aufstieg hatte kokettieren dürfen.

 

In der demnächst beginnenden Spielzeit sollte es derartige Personalengpässe nicht mehr geben. Man hat beim HC auf jeden Fall zahlenmäßg aufgerüstet.

 

Kommen und Gehen

 

Zwar verliert man mit Torjägerin Lilla Halasz, die aus persönlichen Motiven zurück in ihre ungarische Heimat geht, sowie Lena Steuck, die wegen ihrer ständigen Knieprobleme aufhört, zwei zentrale Figuren der jüngeren Vergangenheit. Und auch Jana Hage, die vor zwei Jahren aus Nümbrecht kam, wird künftig fehlen, weil sie eine Handballpause einlegen will.

 

Dennoch glaubt Meike Neitsch, dass ihre Mannschaft auch in der anstehenden Spielzeit gut genug sein wird, um im Norden der Nordrheinliga mitspielen zu können. Einfach weil man in der Breite viel besser aufgestellt ist als in der Vorsaison.

 

Kerstin Reichert und Louisa Wegner aus der eigenen A-Jugend konnten bereits in der vergangenen Saison erste Erfahrungen im Seniorenbereich sammeln und sollen weiter integriert werden. Dazu kommt die talentierte Laura Harscheid , die bisher in der eigenen Zweiten am Ball war. Und auch auf die jungen Hannah Stöcker, Emilia Gauger und Celine Blumberg, begabte Talente, die vom VfL Gummersbach zum HC wechselten, und Annika Frick hält Neitsch große Stücke.

 

Komplett neu im HC-Aufgebot sind Tahnee Ranke (vom CVJM Oberwiehl), Torhüterin Katrin Weyer (vom TV Roetgen), die es beruflich ins Oberbergische verschlägt, sowie die frühere Marienheiderin Stephanie Kowitz, die von der SG Kierspe/Meinerzhagen in die Kreisstadt wechselt. An ihren Comebacks arbeiten nach langen Pausen zudem Denise Szakacs und Nadja Grau.

 

Stärken und Schwächen

 

Das Neitsch-Team wird erneut über das Tempo kommen und auch im gebunden Angriff aufs Laufspiel setzen. "Ganz einfach, weil wir gegenüber vielen anderen Mannschaften körperlich im Nachteil sind", sagt Ex-Nationalspielerin Neitsch. Daher will man in der Defensive mit einer beweglichen 3-2-1-Formation für jeden Gegner maximal lästig sein und möglichst viele Ballgewinne generieren.

 

Positiv zudem, dass der HC im Gegensatz zur vorherigen Runde zwischen den Pfosten Kontinuität bekommt. Zuletzt musste man desöfteren improvisieren, weil nicht immer beide Keeperinnen zur Verfügung standen.

 

Durch die Veränderungen im Kader könnte es sein, dass man einige Zeit benötigt, um die angestrebte Eingespieltheit zu erreichen. Gerade in der zweiten Reihe muss man sich finden. Zudem scheint man da im Gegensatz zu den in der Regel kräftig-wuchtigen Spielerinnen der Gegner etwas im Nachteil zu sein.

 

Im Team scheint ein gutes Klima zu herrschen. Teambuilding heißt das Schlüsselwort: So war man beispielsweise erst kürzlich bei Meike Neitsch in Hattingen zu Besuch und brach von dort aus zu einer Raftingtour auf der Ruhr auf. Abgerundet wurde der Erlebnistag mit einem gemeinsamen Grillen.

 

Fazit

 

Offiziell hat Meike Neitsch "mindestens Platz sechs" als Saisonziel ausgegeben. Eine recht zurückhaltende Vorgabe angesichts der bemerkenswerten Vorsaison, die man trotz aller Schwiergkeiten mit Rang drei abschloss. Mit einem vollen Kader sollte man erneut mit ins Aufstiegsrennen eingreifen können. Erste Hinweise in diese Richtung gab der BSP-Cup, als man mit der lokalen Konkurrenz weitgehend Katz' und Maus spielte.

 

Nicht wirklich zufrieden war Meike Neitsch mit dem Auftritt ihrer Damen im Test die Oberligist Witten (27:25) . Dagegen lief es gegen Witzenhelden (ebenfalls Oberliga) beim Zehn-Tore Erfolg schon besser. Der HC sollte, wenn er weitgehend aus dem Vollen schöpfen kann, um die Nordspitze der Nordrheinliga mitspielen können.

 

 

Tests und Tore

HC Gelpe/Strombach - Witzenhelden 31:21

HC Gelpe/Strombach - Witten 27:25

 

BSP-Cup

HC Gelpe/Strombach - HC Gelpe/Strombach II 41:24

HC Gelpe/Strombach - SSV Nümbrecht 35:22

HC Gelpe/Strombach - CVJM Oberwiehl 34:9

HC Gelpe/Strombach - SSV Nümbrecht 21:12

HC Gelpe/Strombach - HC Gelpe/Strombach II 27:13

 

Abgänge

Lilla Halasz (Ungarn)

Judith Hayer (Baby)

Lena Steuck (hört auf)

Lena Hage (Handballpause)

 

Zugänge

Katrin Weyer (TV Röttgen)

Tahnee Ranke (CVJM Oberwiehl)

Stephanie Kowitz (SG Kierspe-Meinerzhagen)

Celine Blumberg (B-Jugend VfL Gummersbach)

Kerstin Reichert

Emilia Gauger

Hannah Stöcker

Laura Harscheid (2. Mannschaft)

 

Spielerkader

 

Tor

Saskia Schmidt

Katrin Weyer

Vanessa König (stand by)

 

Feld

Maria Eisenbach

Nicole Frackiewicz

Denise Szakacs

Stella Henn

Viktoria Schmitt

Nadja Grau

Louisa Wegner

Celine Blumberg

Anna Laven

Melanie Mylenbusch

Hanna Stöcker

Emilia Gauger

Annika Frick

 

Trainerin

Meike Neitsch

 

Betreuer

Andreas Richter