HANDBALL

Die Glutnester gelöscht

uk; 20.09.2019, 23:50 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung/Thomas Wirczikowski (Galerie ab Bild 23) --- Groß war die freude und Erleichterung bei den VfL-Akteuren nach dem Schlusspfiff.
HANDBALL

Die Glutnester gelöscht

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uk; 20.09.2019, 23:50 Uhr
Gummersbach - Trendwende eingeleitet? - Handball-Zweitligist VfL Gummersbach bucht wertvolle Punkte gegen den HSV Hamburg - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

von Uli Klein

 

Niemand kann sagen, dass das Gumersbacher Auftaktprogramm in der 2. Handballbundesliga nicht schwierig gewesen wäre. Drei der fünf aktuellen Topteams kreuzten an den ersten vier Spieltagen den Weg des Erstligaabsteigers. Dazu der Tabellensiebte aus Rimpar. Dass die Jungs von Coach Torge Greve aus diesen vier Spielen lediglich drei Punkte einsammeln konnten, setzte sie vor dem Match gegen den HSV Hamburg am Freitagabend schon einigermaßen unter Zugzwang. Eine weitere Pleite und sie wären bereits in ungemütliche Regionen der Tabelle abgerutscht.

 

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Als die 60 Minuten in der SCHWALBE arena aber gespielt waren, konnte man im VfL-Lager befreit durchatmen. Durch den schwer erkämpften, aber verdienten 29:26 (11:8)-Erfolg über die Hanseaten hat man gleich mehrere Glutnester gelöscht und kann deutlich entspannter als vor dem Anpfiff in die nähere Zukunft sehen.

 

[Alexander Hermann markierte heute wichtige Treffer aus dem Rückraum.]

 

"Heute sind nur die beiden Punkte wirklich wichtig. Alles andere muss sich in den kommenden Wochen finden. Daran müssen und werden wir weiter arbeiten", fasste VfL-Coach Torge Greve das Geschehen betont sachlich zusammen und vermied größere Emotionen. Angesichts der diffizilen VfL-Ausgangslage war völlig klar, dass von Seiten der Hausherren in dieser Partie eher selten Schmankerl aus der Handball-Feinkostabteilung geboten werden würden. Zu wichtig war die Begegnung, zu spürbar schon der Druck.

Dass wenig Filigranes bestaunt werden konnte, war freilich nicht weiter schlimm, ging es für die Gastgeber doch nur darum, den Freitagabend mit einem Sieg zu beenden.

 

[Zeigte sich im Gummersbacher Tor stark verbessert: Filip Ivic.]

 

Wie ernst die Gastgeber die Ausgestaltung dieses Plans nahmen, war mit dem Anwurf zu erkennen. Eine giftige Abwehr und vor allem ein in diesem Match bärenstarker Filip Ivic zwischen den blau-weißen Pfosten stellten in Folge die Weichen für einen positiven Verlauf des Kräftemessen mit den Nordlichtern. Der Kroate parierte allein im ersten Spielabschnitt zehn HSV-Würfe. Dazu überzeugte die Defensive mit aufopferungsvollem Kampfgeist und vorne war es insbesondere Alexander Herrmann, der zunächst punktgenau traf. Fünf der ersten sieben VfL-Treffer gingen auf das Konto des Österreichers, der im Vorwärtsgang den Premiumanteil an der Gummersbacher Pausenführung hatte.

 

Nach Wiederbeginn nahm der Spielfilm indes einen komplett anderen Verlauf. Plötzlich fanden beide Offensivreihen Lücken in der jeweiligen gegnerischen Defensive und es ergab sich ein munteres Preiswerfen, bei dem die Keeper Ivic und sein gewiss nicht schlechtes Pendant Aaron Edvardsson im HSV-Kasten nur noch wenige Gelegenheiten hatten, sich auszuzeichnen. Allerdings lieferte Ivic in den Schlussminuten noch einmal, als er binnen kürzester Zeit gleich dreimal gekonnt parierte und den doppelten Gummersbacher Punktgewinn quasi amtlich machte.

 

[Schrecksekunde für den VfL, als Luis Villgrattner umgeknickt war.]

 

Derlei Psychoterror für die VfL-Seele wäre indes gar nicht nötig gewesen, wenn die Greve-Jungs nicht mehrfach Gelegenheiten ausgelassen hätten, sich mit vier, fünf oder gar sechs Treffern abzusetzen. Aber jedes Mal, wenn man drauf und dran war, den Deckel vorzeitig und endgültig drauf zu machen (16:13, 19:16 oder 25:22), flatterte das Nervenkostüm und die Gäste blieben in Sichtweite. So blieb es schließlich Janko Bozovic vorbehalten, mit dem 29. VfL-Tor 18 Sekunden vor Ladenschluss letzte Restzweifel am oberbergischen Sieg zu beseitigen.

 

Gummersbach: Filip Ivic (18 Paraden), Mathias Puhle (nur zu einem Siebenmeter eingesetzt) ; Alexander Hermann (8), Janko Bozovic (5), Luis Villgrattner (5/2), Alexander Becker (3), Tobias Schröter (3/1), Jonas Stüber (2), Marvin Sommer (1/1), Florian Baumgärtner, Malte Meinhardt (je 1), Fynn Herzig, Tin Kontrec, Lukas Blohme, Yonatan Dayan,

 

Siebenmeter

6/4 – 4/4 (Schröter drüber, Edvardsson hält gegen Villgrattner).

 

Strafen

8:6 Minuten (Becker, Disqualifikation Becker, Dayan, Baumgärtner - Schimmelbauer, Voigt, Lackovic).

 

Zuschauer

2.940.

 

Schiedsrichter

Jannick Otto/Raphael Pieper (Syke/Kiel)

 

Weitere Ergebnisse und Tabelle

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KOMMENTARE

1

Na endlich. Keine Glanzleistung, den Sieg hart erarbeitet. Positiv war die hart zu packende und wache Abwehr.
Und wann könnte man beim VFL so viele junge Spieler sehen? Die haben ihre Sache ganz gut gemacht haben. Meiner Meinung nach für den VFL der richtige Weg auf die jungen Spieler zu setzen. Warum hat man das nicht in der Vergangenheit gemacht? So hätte man vermutlich auch viele junge Spieler halten können die jetzt bei anderen Mannschaften gute Leistungen abliefern.
Negativ war das Angriffspiel. Selten mal Spielzüge und herausgespielte Tore. Bozovic wirkt wie ein Fremdkörper, bewegt sich im Angriff kaum und konnte seine Tore nur durch Einzelaktionen machen.
Zum Glück war Hamburg noch schwächer im Angriff.
Schenkt den jungen Spielern mehr Vertrauen. Das ist der richtige Weg!

Olaf B aus L, 21.09.2019, 04:32 Uhr
2

Man kann jedes Spiel Schönschreiben. Es war ein Handballkrampf gegen einen völlig harmlosen Gegner. Statt eine defensive 6:0 Abwehr überhartes Abwehrspiel gegen im Angriff zahme Hanseaten . Der Angriff selber hilfloses Stückwerk. Das Spiel über Außen ; gibts sowas beim VfL? Die stehen nur rum kaum im Spielverlauf eingebunden .Nein, was ist bloß aus unserem VfL geworden. Es macht einfach keine Freude mehr

Hans Baltes, 22.09.2019, 20:15 Uhr
3

Bozo ist doch deswegen gekauft worden. Es weiss doch jeder, dass er im Feld steht und sich dann lediglich zur Mitte bewegt, um fast von Halbrechts zu feuern. Der HSV macht es richtig und spielt seit Jahren mit einer jungen, mutigen 7 auf dem Feld. Darunter Lazkovic als Organisator in der Abwehr. 2 Punkte, mehr nicht, mit dem Hang zur Handballschmalkost. Platz 5 bis 8 zum Ende hin, dann geht das Gewurschtel weiter, wenn noch Geld überhaupt vorhanden ist!?

Markus, 25.09.2019, 11:12 Uhr
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