HANDBALL

Derschlags Pleitenserie hält an

pn; 24.10.2021, 19:55 Uhr
HANDBALL

Derschlags Pleitenserie hält an

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pn; 24.10.2021, 19:55 Uhr
Oberberg - Sechste Niederlage im sechsten Spiel für das Palm-Team - MTV Köln trifft mit traumhaften Kempa ins Nümbrechter Herz - Auch Wiehls Leiden setzt sich fort - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

BTB Aachen II – TuS Derschlag 30:26 (13:13).

 

Der TuS Derschlag kommt weiter auf keinen grünen Zweig und wartet auch nach dem sechsten Spieltag auf die ersten Saisonpunkte. Nur das bessere Torverhältnis sorgt noch dafür, dass das Team von Andy Palm nicht die rote Laterne inne hat. „Das war kein Spiel, was wir verlieren sollten“, blickt auch Derschlags Coach allmählich sorgenvoll aufs Tableau – von der Qualifikation zur Meisterschaftsrunde hat man sich am Epelberg längst verabschiedet. „Wir müssen jetzt gucken, überhaupt einmal gegen die unteren Teams zu punkten, damit wir nicht mit null Zählern in die Abstiegsrunde in der Rückrunde gehen“, so Palm, dessen Sorgenfalten bereits vor dem Anpfiff größer geworden waren: Die MRT-Untersuchung von Eldar Starcevic förderte eine Knieverletzung beim Linkshänder hervor – kommende Woche wird entschieden, ob eine Operation notwendig ist.

 

Das Abstiegsduell in der Kaiserstadt hätte man trotzdem nicht verlieren müssen, meinte Palm: „Aber das haben wir selbst verbaselt.“ Schon die Anfangsphase geriet desolat: 8:3 (8.) hieß es nach wenigen Minuten. Umso bemerkenswerter die anschließende Aufholjagd. Beim 9:9 (16.) fiel der Ausgleich, die Gäste drehten das Ergebnis sogar auf 11:13 (24.). „Leider wollten wir diesen Vorsprung auf Biegen und Brechen ausbauen“, sah Palm bis zur Pause viel zu riskante Pässe seiner Mannschaft, die nur im Seitenaus landeten.

 

 

Und auch nach dem Seitenwechsel war Aachen die etwas aktivere Mannschaft und führte knapp mit 20:18 (41.), ehe BTB-Trainer Kryzkow Zbigniew die zündende taktische Idee hatte. Der bis dahin starke Marian Basic wurde in Manndeckung genommen, Derschlag zerbrach in alle Einzelteile. „Wir haben völlig den Fokus verloren und nur noch zugeguckt“, sah Palm die Gastgeber auf 25:18 (47.) davonziehen. Vier TuS-Treffer in Folge sorgten zwar noch einmal für ein wenig Hoffnung, Aachen brachte das Ergebnis aber souverän über die Zeit. „Das Spiel müssen wir schnell abhaken und uns auf die wichtige Partie kommende Woche konzentrieren“, so Palm.

 

Derschlag: Marian Basic (9), Luca Nenne-Kolb (5), Till Malek, Benjamin Seifert (je 3), Anthony Hudrak-Domoskos (2), Norman Krause (2/2), Marko Köster, Tobias Mlynczak (je 1).

 

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SSV Nümbrecht – MTV Köln 1850 23:28 (15:12).

 

Dass ein Handballspiel nicht nur 30, sondern 60 Minuten dauert, musste das Team von Dirk Heppe im Spitzenspiel gegen MTV Köln leidvoll erfahren. „Bis zur Pause haben wir eine wirklich gute Leistung gebracht, danach leider nicht mehr“, war nicht nur dem SSV-Coach die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff anzumerken – auch seine Spieler schlichen mit hängenden Schultern in die Kabine. Die erste Hälfte hielt noch das, was Heppe unter der Woche versprochen hatte: Zwei junge Teams, die mit viel Tempo agierten und keinem Zweikampf aus dem Weg gingen. Über 4:2 (8.) und 7:8 (17.) konnte sich zunächst keiner der beiden Kontrahenten entscheidende Vorteile erspielen, erst in den zehn Minuten vor dem Seitenwechsel war Nümbrecht die etwas clevere Mannschaft und setzte sich auf 13:10 (25.) ein wenig ab. Sehenswert sicherlich das letzte Tor vor der Pause: Aus 15 Metern Entfernung ließ Dominik Donath den Ball im Netz zappeln.

 

Selbstvertrauen sollte das aber nicht geben. Köln holte den Rückstand nach dem Seitenwechsel schnell auf und glich bereits beim 18:18 (39.) aus. Mit dem Führungswechsel 40 Sekunden später war dem Nümbrechter Angriffsspiel der Zahn gezogen. Die SSV-Angreifer rieben sich immer mehr auf und mussten sich jeden Treffer hart erkämpfen. „Köln machte den griffigeren Eindruck, wir hatten Probleme gegen ihre offensive Deckung und haben auch längst nicht so flüssig wie in den letzten Wochen gespielt“, analysierte Heppe. Bis zum 23:23 (52.) blieb die Partie dennoch auf Messers Schneide.

 

Nun waren es aber zwei Szenen, die für eine Vorentscheidung sorgten. Zunächst verwandelte Leon Hilbert einen traumhaften Kempa-Trick zum 23:24, anschließend scheiterte der sonst so sichere Sebastian Deilmann vom Siebenmeterstrich. „Danach gefiel mir die Körpersprache auch nicht mehr bei jedem“, meinte Heppe. Sein Team produzierte nun viele Fehler und ließ die Niederlage viel zu hoch ausfallen. „Am Ende kam eins zum anderen“, so der SSV-Coach, der sich auch selbst in die Kritik nahm: „Wahrscheinlich hätte ich Jannik Lang früher eine Pause geben müssen.“

 

Nümbrecht: Dominik Donath, Markus Meister, Jannik Lang (je 4), Jens Frey (3), Marcel Miebach, Simon Schanz (je 2), Marius Euteneuer, Jan Sonka, Paul Borisch (je 1), Sebastian Deilmann (1/1).

 

 

ASV SR Aachen – CVJM Oberwiehl 36:33 (15:12).

 

Nächster Rückschlag im Abstiegskampf für den CVJM Oberwiehl. Auch bei SR Aachen ging das Team von Nils Hühn leer aus und verliert allmählich den Kontakt zum Mittelfeld der Liga. Vorwürfe konnte und wollte der Oberwiehler Coach seinem Team aber nicht machen. Zu angespannt war die personelle Lage vor dem Duell. Während die Gastgeber auf eine volle Bank zurückgreifen konnten, mussten die Oberberger fünf Spieler nahezu durchspielen lassen. Lediglich auf den Außenpositionen verfügte Hühn über Optionen. „Dafür haben wir ein wirklich gutes Spiel gemacht“, so der Trainer.

 

Beiden Teams war die Bedeutung der Partie anzumerken, die Anfangsminuten gerieten torarm und nervös. Erst mit dem 2:2 (8.) fanden die Angriffsreihen besser ins Spiel, es entwickelte sich eine lange Zeit ausgeglichene Begegnung bis zum 12:12 (29.). In den letzten 118 Sekunden konnte aber auch der starke Elmar Wolff im CVJM-Gehäuse nicht verhindern, dass die Gastgeber sich noch ein kleines Polster herausspielten. Das sollte Oberwiehl nach der Pause in Überzahl aber auch schnell wieder abbauen: Mirco Gröbner erzielte mit einem Doppelschlag das schnelle 17:17 (36.). Eben jener Gröbner stand auch in der 47. Minute im Mittelpunkt.

 

Der Spielmacher holte gemeinsam mit Artur Gartung Paul Fiedler aus der Luft. Der Aachener Shooter landete unkontrolliert auf dem Rücken, wodurch den Schiedsrichtern keine andere Wahl blieb, als die rote Karte zu ziehen. Ein Schock für den CVJM: Der 24:26-Rückstand wuchs auf 24:30 (50.) an. Hühn hatte mit dem siebten Feldspieler zwar noch ein Ass im Ärmel. Näher als auf 28:31 (53.) kamen die Gäste aber nicht mehr heran. „Am Ende fehlte uns einfach die Kraft. Wir konnten die entscheidenden Schritte nicht mehr machen“, meinte der Oberwiehler Coach. Mit dem Ergebnis sei er natürlich nicht zufrieden, mit dem Auftreten dagegen schon. „Aber jetzt muss kommende Woche auch endlich der erste Sieg her.“

 

Oberwiehl: Artur Gartung (7), Moritz Madel (6), Mirco Gröbner, Daniel Rischikov (je 5), Bastian Schneider (4/4), Jan Bluhm, Henrik Berndt (je 3).

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

1

Ich sehe schwarz für die Oberberger...Derschlag und Oberwiehl sollte jetzt schon für Verbandsliga planen. Und Nümbrecht? Aufstiegs- oder Abstiegsrunde? Letzte Saison für Dirk Heppe?

TVB, 25.10.2021, 13:55 Uhr
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