Oberberg - Palm-Team macht gegen Düren viele Fehler, ist in der entscheidenden Phase aber hellwach - Oberwiehl gelingt in Köln der erste Saisonsieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

TuS Derschlag - SG GFC Düren 1899 38:32 (16:14).

Ganz wichtige Punkte holte der TuS Derschlag im Kampf um den Klassenerhalt gegen Ligaschlusslicht Düren. Richtig zufrieden war Derschlags Coach Andy Palm nach der Partie allerdings nicht. „Natürlich waren das ein wichtiger Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten“, meinte er, „aber wir haben viel zu viele Fehler produziert und den Gegner damit stärker gemacht als er eigentlich war.“

[Till Malek steuerte sechs Treffer zum Erfolg des TuS bei.]

Nur die Moral seiner Mannschaft, bei der Neuzugang Andrijan Krstev sein Debüt im Derschlager Trikot gab, habe über 60 Minuten verhindert, dass Düren häufiger als beim 3:4 (9.) und 5:6 (12.) in Führung lag. Schon die Anfangsminuten gestalteten sich mühsam. Derschlag arbeitete defensiv nicht schlecht, eroberte auch Bälle, spielte diese dem Gegner aber auch in Sekundenschnelle wieder in die Arme. „Wir hatten viele guten Phasen, aber auch viele wirklich schlechte“, verzweifelte Palm auf der Bank ein wenig.

Über 10:7 (21.) und den 16:14-Pausenstand blieb die Partie aufgrund der vielen oberbergischen Fehler bis zum 23:21 (40.) vollkommen offen. „Dann haben wir aber endlich in der der Abwehr beherzter zugepackt und uns endlich ein wenig absetzen können“, sagte der TuS-Trainer. Auch das Gegenstoßspiel kam in der Phase bis zum 30:23 (47.) endlich zum Tragen. Dass es in der Schlussphase beim 35:32 (58.) beinahe dennoch noch einmal spannend wurde, lag an der offenen Manndeckung der Gäste, in der sich Derschlags Handballer schlicht zu wenig bewegten.

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„Wir hätten den Sack eigentlich schon nach 15 Minuten zugemacht haben müssen, aber am Ende zählen nur die Punkte“, so Palm, der betonte, dass man sich in Dormagen kommende Woche, einen solchen Luxus nicht erlauben dürfe. In der Tabelle klettern die Oberberger durch den Erfolg auf Rang zwölf – bis Platz acht sind es nur noch drei Punkte Unterschied. Das Wort Aufstiegsrunde – und den damit sicheren Klassenerhalt - will der TuS-Coach aber noch nicht wieder in den Mund nehmen.

Derschlag: Marijan Basic (8/1), Till Malek, Tobias Mlynczak (je 6), Norman Krause (6/4), Anthony Hudrak-Domoskos, Marko Köster (je 4), Benjamin Seifert (3), Luca Nenne-Kolb (1).

[Andrijan Krstev (unten) kam bei seinem Debüt zu einem Kurzeinsatz - Trainer Andy Palm lobte die Moral seiner Mannschaft.]

MTV Köln - CVJM Oberwiehl 28:29 (14:16).

Zum Geburtstag bekam CVJM-Trainer Nils Hühn nicht nur ein Ständchen seiner Mannschaft, sondern auch noch zwei unerwartete Punkte bei MTV Köln geschenkt. Bis zum neunten Spieltag musste der CVJM Oberwiehl auf den ersten Saisonsieg warten, umso größer war die Freude nach dem Schlusspfiff in der Domstadt. „Die Jungs haben einen unheimlichen Aufwand betrieben und sich dafür auch endlich einmal belohnt“, sagte Hühn nach kräftezehrenden 60 Minuten. Denn personell waren die Gäste immer noch arg gebeutelt an den Rhein gefahren. Andreas Glüer musste kurzfristig doch passen, dafür stand überraschend Jan Jäckel im Kader.

Auch die Oberwiehler Deckungsvariante war eine echte Überraschung: Hühn hatte sich für spielstarke Kölner eine laufintensive 4:1+1-Defensive einfallen lassen, um ihnen den Schwung zu nehmen. MTV Köln konnte damit zunächst auch wenig anfangen, so dass Oberwiehl nach wenigen Minuten mit 6:3 (8.) führte. „Wir haben viele Bälle gewonnen und unser Gegner fand überhaupt nicht ins Spiel“, hob Hühn dabei vor allem die Deckungsarbeit von Bastian Schneider als Indianer hervor. Zwar kamen die Hausherren zum 7:7-Ausgleich (12.), die CVJM-Deckung verfehlte ihre Wirkung aber nicht. Über 8:13 (23.) ging es mit einem 14:16 in die Kabine.

[Marijan Basic war einmal mehr Denker und Lenker des Derschlager Spiels.]

Nach dem Seitenwechsel wollte Hühn Kräfte sparen und stellte auf die gewohnte 6:0-Deckung um – ein Fehler, den er nach dem 18:17 (34.) sofort korrigierte. Fortan war es ein Spiel auf Augenhöhe. Über 20:20 (40.) und 25:25 (50.) schenkten sich beide Teams nichts. Oberwiehl tat sich offensiv aber immer schwerer, Lösungen zu kreieren und Keeper Jannis Schoger musste mehrfach einen Rückstand verhindern. Für die Schlussphase zog Hühn aber noch einmal einen Joker aus dem Ärmel: Mit dem siebten Feldspieler zitterten die Gäste den knappen Erfolg über die Ziellinie. Bastian Schneider erzielte zehn Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer, Kölns letzter Wurf ging über das CVJM-Gehäuse. „Auch wenn dieses Ergebnis nach der Hinrunde vermutlich gestrichen wird, ist dieser Sieg für unsere Moral einfach nur Gold wert. Die Jungs haben geschwitzt, geblutet und gekämpft“, so Hühn.

Oberwiehl: Bastian Schneider (10/2), Artur Gartung (5), Daniel Rischikov (4), Moritz Madel, Leon Binder (je 3), Mirco Gröbner (2), Henrik Berndt, Jan Bluhm (je 1).

Ergebnisse und Tabelle