Nümbrecht - Die Handballerinnen des SSV Nümbrecht wollen sich nach dem Nordrheinligaabstieg schnell in der Oberliga etablieren - Trainerin Duckart muss künftig auf drei Leistungsträgerinnen verzichten.

Von Uli Klein

 

Es war ein echter Coup, den die Handballerinnen des SSV Nümbrecht im Mai des vergangenen Jahres landeten. Am finalen Spieltag der Oberligasaison 2021/22 eroberte das Team aus dem Kreissüden die Tabellenspitze und stieg völlig überraschend in die Nordrheinliga auf. "Wir wussten, dass dort ein echtes Abenteuer auf uns warten würde", beschreibt SSV-Trainerin Martina Duckart rückblickend die damalige Gefühlslage im Nümbrechter Lager.

 

Und die Nordrheinliga sollte sich in der Tat als Abenteuer für die Oberbergerinnen entpuppen. Als schwer verdauliches Abenteuer, wie sich zeigen sollte. "In dieser Spielklasse ist die sportliche Qualität eben ungleich höher als die in der Oberliga, in der man sich auch schon mal den einen oder anderen Fehler ohne größere Konsequenzen erlauben konnte. In der Nordrheinliga werden Schwächen oder Versäumnisse dagegen gnadenlos bestraft", hatte Duckart (Foto) bereits vor der ersten Partie in der ungewohnten Umgebung orakelt und damit schließlich recht behalten.

 

Bis zum zweiten Rückrundenspieltag sollte es dauern, ehe die SSV-Handballerinnen gegen Adler Haan den ersten Saisonsieg einfahren konnten. Es sollte einer von letztlich zwei Erfolgen in der gesamten Punktspielrunde bleiben. Am letzten Spieltag konnte man zumindest noch den TuS Königsdorf bezwingen, beendete die Spielzeit aber mit 4:36 Zählern und einer Tordifferenz von minus 149 Treffern.

 

Trotz der sportiven Schwierigkeiten möchte Martina Duckart die in der Nordrheinliga gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse keinesfalls missen: "Wir haben jede Menge gelernt und werden perspektivisch davon profitieren. Ganz sicher", sagt die Übungsleiterin und geht den Re-Start in der Oberliga durchaus zuversichtlich an.

 

"Ich habe einen guten Kader. Zwar haben wir unter anderem mit Annalena Bauer und Sabrina Kirchhoff, die beide zum HC Gelpe/Strombach gewechselt sind, sowie Jana Hage wichtige Säulen verloren."Aber auf der anderen Seite konnte man in Nümbrecht mit dem Trio Mathilda Baum, Johanna Menger und Paula Sandor (alle aus der A-Jugend des CVJM Oberwiehl) sowie Lara Deinert, Milena Ripplinger und Bianca Schwemke (alle aus der 2. Damen SSV Nümbrecht) ein halbes Dutzend Akteurinnen dazugewinnen.

 

Mit dem veränderten Aufgebot möchten sich die Nümbrechterinnen laut ihrer Trainerin in der "neuen alten" Spielklasse nicht nur schnell etablieren, sondern peilen auf Strecke einen Rang im Mittelfeld mit Blick nach oben an. Dass das möglich zu sein scheint, deuteten die Oberbergerinnen in den bisherigen Trainingseinheiten sowie in Testspielen an. So musste man sich beispielsweise unter anderem Nordrheinligist Fortuna Köln relativ knapp geschlagen geben, obwohl man auf mehrere Stammkräfte verzichten musste.

 

Ebenfalls als Pluspunkt wertet man in Nümbrecht den außergewöhnlich guten Teamgeist innerhalb der Mannschaft, der auch unter den Negativerlebnissen in der abgelaufenen Spielzeit nach Beobachtung von Martina Duckart nicht gelitten hat: "Ich arbeite mit einer sehr willigen Mannschaft, deren Spielerinnen sich untereinander glänzend verstehen."

 

Zugänge

Paula Sandor
Mathilda Baum
Johanna Menger (alle A-Jugend CVJM Oberwiehl)
Milena Ripplinger
Lara Deinert
Bianca Schwemke (alle Kreisligareserve SSV Nümbrecht)

 

Abgänge

Franziska Weißkopf (CVJM Oberwiehl)
Celine Mosberger

Jana Hage
Iva Skarica (alle Handballpause)
Annalena Bauer
Sabrina Kirchhoff (beide HC Gelpe/Strombach)

 

Kader

Tor

Nadine Fischer
Anna Meißner

Feld

Julia Alefelder
Franziska Arnds
Mathilda Baum
Lara Deinert
Franziska Fink
Sandra Fischer
Laura Harscheid
Sabrina Heinrichs
Finja Hock
Katharina Jung
Johanna Menger
Linisa Richter
Milena Ripplinger
Paula Sandor
Bianca Schwemke

 

Trainerin

Martina Duckart

 

Co-Trainer

Daniel Funk

 

Torwarttrainer

Sven Achenbach

 

Athletiktrainer

Christian Hebenstreit

 

Physiotherapeutin

Geli Hebenstreit

 

Betreuerinnen

Ulrike Engelbert

Gisela Heinrichs