HANDBALL
Derby-Prügel für Nümbrecht II
Oberberg – Gelpe/Strombach II deklassiert Nümbrecht II bereits zum zweiten Mal in dieser Saison - Oberwiehl zeigt gegen Bonn II eine gute Leistung, macht am Ende aber zu viele Fehler (AKTUALISIERT).
SSV Nümbrecht II – HC Gelpe/Strombach II 18:41 (12:19).
Treffender als Nümbrechts Hallensprecher hätte man die Anfangsminuten des Handball-Derbys zwischen dem SSV Nümbrecht II und dem HC Gelpe/Strombach II kaum zusammenfassen können. Erst in der achten Minute wurden die erste Torschützen durchgesagt. „Wir hatten leider technische Schwierigkeiten, genauso wie unsere Nümbrechter Mannschaft“, schallte es aus den Boxen der GWN-Arena. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren bereits mit 1:9 (8.) hinten und wurden von spielfreudigen Gästen geradezu filetiert.
[Paul Roth überwindet Joscha Madel per Heber.]
Zwar hielt Lukas Kirchner im Anschluss zwei Bälle und Bastian Schneider sowie Kevin Schieferdecker trafen jeweils auf der Gegenseite, zum echten Weckruf taugte die Sequenz dennoch nicht. Besonders auffallend: Während der HC mit viel Tempo agierte, kam Nümbrecht nie aus dem Standhandball heraus. „Heute hat es bei uns einfach an Allem gefehlt. Einstellung, Willen, Rückzugsverhalten und auch Tempospiel“, musste ein früh resignierender SSV-Coach Mario Jatzke nach dem Schlusspfiff enttäuscht feststellen. „Mir taten am Ende die jungen Burschen leid, die dieses Spiel zu Ende bringen mussten. Das war auch in der Höhe ein völlig verdienter HC-Erfolg und jeder muss sich hinterfragen, ob das die richtige Einstellung für ein Derby war.“
Bei den Gästen herrschte nach dem Abpfiff dagegen beste Stimmung. HC-Trainer Daniel Rodriguez schien vor dem Spiel die richtigen Worte gefunden zu haben. „Schon die ersten Minuten war in der Abwehr ein Zeichen. Ich glaube schon, dass Nümbrecht uns hier ein Kampf liefern wollte, wir haben das heute aber einfach nicht zugelassen“, resümierte der Spanier die einseitige Partie. Ein Haar in der Suppe fand er trotzdem: „Mitte der ersten Hälfte hatten wir eine kleine Schwächephase, die mir weniger gefiel.“ In dieser verkürzte Nümbrecht zumindest vom 4:13 (14.) zum 8:14 (20.).
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[Nicht nur Kevin Schieferdecker biss sich an der Deckung der Gäste reihenweise die Zähne aus.]
Doch spätestens nach dem Seitenwechsel dominierte erneut Gelpe/Strombach. Die Hausherren mussten sich bei ihrem stärksten Spieler bedanken, dass die Klatsche nicht noch deutlicher ausfiel. Torhüter Joscha Madel verhinderte mit mehreren Paraden, dass der HC in Richtung 50-Tore-Grenze stürmte. „Bis auf zwei kurze Phasen war uns der HC heute einfach überlegen“, fand Jatzke. Rodriguez lobte dagegen den disziplinierten Auftritt seiner Mannschaft: „Das müssen wir aber auch in anderen Spiel zeigen. Refrath/Hand kommende Woche wird ein ganz neues Spiel.“
Nümbrecht II: Tim Lefherz (4/1), Bastian Schneider (4/2), Kevin Schieferdecker (3), Alexander Seinsche, Stephan Bitzer, Marius Ranke (je 2), Markus Meister (1).
Gelpe/Strombach II: Marvin Küsters (8), Maurice Ginczek (6), Felix Soldanski (5), Finn Feuerbach, Paul Roth (je 4), Julian Kolken (3), Jerome Draeger, Fynn Schürmann, Philipe Ginczek, Jan Höfer, Luca Reuber (je 2), Christian Böhm (1).
CVJM Oberwiehl – TSV Bonn rrh. II 27:30 (11:15).
Nichts wurde es für Oberwiehls Handballer mit der Wiederholung des 30:27-Überraschungscoups aus dem Hinspiel. Mit exakt demselben Ergebnis musste sich der Südkreisvertreter am Samstagabend in eigener Halle den Talenten der TSV Bonn rrh. geschlagen geben. Nach den 60 Minuten schlugen in der Brust von CVJM-Trainer Dirk Heppe zwei Herzen. Auf der einen Seite hatten seine Handballer die richtige Antwort auf die Klatsche vom vergangenen Wochenende gegeben und gegen die ambitionierten Bonner eine starke Leistung gezeigt. Auf der anderen Seite haderte Heppe mit der Fehlerquote seines Teams: „Insgesamt war das ein wirklich gutes Spiel von den Jungs, am Ende verlieren wir es aber aufgrund eigener Fehler.“
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[Marvin Küsters war mit acht Treffern bester Torschütze der Partie.]
Bis zur 20. Minute entwickelte sich ein spannendes Match auf Augenhöhe. Nach dem 9:9 durch Jan Bluhm leisteten sich die Oberberger aber eine Schwächephase, die Bonn zum zwischenzeitlichen 10:15 (28.) kurz vor dem Seitenwechsel nutzte. „Im ersten Durchgang war unsere Angriffsleistung nicht gut genug. Defensiv ist unser Plan dafür aufgegangen und wir haben mit sehr viel Leidenschaft und der notwendigen Härte gedeckt“, meinte Heppe. Im Positionsspiel hatten die Bonner durchaus Probleme zum Torerfolg zu kommen. Dafür waren sie im Gegenstoß gnadenlos effektiv.
Nach der Pause begann Oberwiehls Aufholjagd, die Leon Binder mit dem 23:23-Ausgleich (50.) krönte. Es folgten aber erneut unnötige Fehler, die Bonn dankend zum 25:28 (57.) annahm. „Wir lassen zweimal die Chance zur Führung liegen. Bonn war am Wackeln, leider haben wir es nicht zugemacht. Unser größtes Problem war aber der Pausenrückstand. Die vier Tore waren schon ein Brett und wir mussten zu lange auf den Ausgleich warten“, so Heppe, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft insgesamt aber leben konnte und von einem nicht unverdienten Sieg der Gäste sprach. Ein Sonderlob hatte er für die Schiedsrichter Robert Bremen-Evers und Florian Schumacher: „Das war die beste Leistung im vergangenen halben Jahr. Absolut souverän und locker. So stelle ich mir eine Schiedsrichterleistung vor.“
Oberwiehl: Jan Bluhm (6), Artur Gartung, Frederik Schneider (je 4), Johannes Schneevogt (4/2), Leon Binder (3), Julian Klein, Andre Rischikov (je 2), Phil Nückel, Silas Kleinauski (je 1).
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