HANDBALL

BSP-Cup: Murfuni grantelt trotz Titelverteidigung

pn; 21.08.2022, 23:50 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Der HC Gelpe/Strombach behielt im Endspiel gegen den SSV Nümbrecht klar die Oberhand.
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BSP-Cup: Murfuni grantelt trotz Titelverteidigung

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pn; 21.08.2022, 23:50 Uhr
Oberberg - Nümbrecht findet im Endspiel gegen Gelpe/Strombach 30 Minuten lang nicht statt - Entscheidung um Platz drei fällt im Siebenmeterwerfen.

HC Gelpe/Strombach – SSV Nümbrecht 33:27 (22:9).

 

Der HC Gelpe/Strombach hat erfolgreich seinen Titel beim BSP-Cup verteidigt. Das Team von Neutrainer Markus Murfuni besiegte in einem über weite Strecken einseitigen Endspiel den klassentieferen SSV Nümbrecht. Dabei erlebten die Zuschauer in der Wiehler Sporthalle allerdings zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten.

 

[Vor der Pause fanden Nümbrechts Handballer um Dag Dissmann lange keine Lücken in der HC-Deckung.]

 

Bereits nach zwölf griff SSV-Coach Manuel Seinsche zu seiner zweiten Auszeitkarte – Paul Roth hatte gerade das 11:1 für den Nordrheinligisten erzielt. „Bis dahin haben wir einfach nicht stattgefunden“, analysierte Seinsche nach der Partie. Sein Team habe nichts von dem umgesetzt, was vor dem Spiel besprochen worden war: „Wir haben viele Fehler gemacht, keinen Druck entwickelt und einen Gegenstoß nach dem anderen kassiert.“ HC-Trainer Murfuni sprach dagegen von „zelebriertem Handball“ bis zur Pause. Zwar fand nun auch der Oberligist endlich ins Spiel, Gelpe/Strombach blieb über 14:6 (20.) und 20:7 (26.) aber das tonangebende Team, auch weil Nümbrecht manchen Nebenkriegsschauplatz eröffnete.

 

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Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Geschehen auf dem Feld völlig. Während Murfuni das „zweite Gesicht“ seiner Mannschaft überhaupt nicht gefiel, sah Seinsche nun eine deutliche Leistungssteigerung. „Mir als Trainer hat die zweite Hälfte natürlich viel gezeigt, aber es war das Gegenteil von dem, was ich sehen wollte. Deshalb bin ich auch ein wenig angefressen“, grantelte der HC-Coach nach dem Schlusspfiff.

 

Die komfortable Führung schmolz nach dem Seitenwechsel zusehends dahin, der HC-Erfolg geriet dabei aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Über 24:15 (37.) traf Nümbrecht nun regelmäßig das Tor. Zwei Minuten vor Schluss schrumpfte der Vorsprung des Viertligisten beim 32:27 sogar auf fünf Tore. „Nach der Pause haben wir endlich mitgespielt und auch gezeigt, was wir leisten können. Die erste Hälfte sollten wir daher schnell abhaken“, nahm Seinsche das Positive aus der Partie mit.

 

[Tobias Schröter versuchte in dieser Szene noch die Zeitstrafe für Dominik Donath (r.) zu verhindern.]

 

Murfuni resümierte indessen den zweiten Durchgang im Hinblick auf das HVM-Pokalhalbfinale gegen BTB Aachen kommende Woche als einen Schuss vor den Bug zur rechten Zeit: „Die negativen Dinge müssen wir natürlich abstellen, aber weitestgehend bin ich mit unserer Vorbereitung zufrieden.“ Noch am Freitag hatte Gelpe/Strombach ein temporeiches Einlagespiel beim Sauerlandcup gegen Drittligaabsteiger SG Sauerland Wölfe mit 30:37 (11:19) verloren.

 

Gelpe/Strombach: Felix Maier (5), Tobias Schröter, Harry Roth, Malte Meinhardt (je 4), Leonard Viebahn Julian Mayer (je 3), Alexandre Brüning (3/1), Florian Panske, Tim Hilger, Tim Hartmann (je 2), Lukas Altjohann (1).

 

Nümbrecht: Dominik Donath (8), Jan Sonka (5), Johannes Urbach (4/1), Fabian Benger (3), Benedikt Opitz, Mario Weissner, Torben Lang (je 2), Lucas Söntgerath (1).

 

Spiel um Platz 3

 

CVJM Oberwiehl – SSV Nümbrecht II 26:25 (8:12) nach Siebenmeterwerfen.

 

Beim 1:7 (10.) staunten viele Zuschauer nicht schlecht. Der Verbandsligaaufsteiger dominierte den Oberligaabsteiger. Doch das Heppe-Team fing sich und war spätestens beim 15:17 (44.) wieder auf Schlagdistanz. Der Ausgleich fiel beim 18:18 (50.) Drei Minuten vor Schluss wurde es kurios: Nümbrechts Ingo Werblow, der den verhinderten Mario Jatzke auf der SSV-Bank vertrat, musste beim 20:21 zu einem Kellerbrand in Oberwiehl. Per Liveticker musste er dort nach getanen Löscharbeiten am Liveticker lesen, dass sein Team im Siebenmeterwerfen den Kürzeren gezogen hatte. Robin Donath und Yannic Wollenberg waren an den beiden CVJM-Keepern Christopher Koch und Jannis Schoger gescheitert.

 

Oberwiehl: Johannes Schneevogt (7), Julian Klein (5/4), Andre Rischikov (4), Leon Binder, Lennart Frielingsdorf (je 2), Mirco Gröbner, Daniel Rischikov (je 2/1), Henrik Berndt (1), Artur Gartung (1/1).

 

Nümbrecht II: Yannic Wollenberg (9), Ilja Schattner (5/3), Robin Donath, Markus Bitzer (je 3), Niklas Witthaut (2/1), Hendrik Wilkens, Moritz Menger (je 1), Nils Kreiss (1/1).

 

[Während Manuel Seinsche (li.) mit der zweiten Hälfte zufrieden war, ärgerte sich Markus Murfuni über den Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause: "Nümbrechts Aufholjagd hatte nichts mit einer Abwehrumstellung oder ähnlichem zu tun. Es sind einfach zu viele Nachlässigkeiten geschehen, die mit dem Spiel nichts zu tun hatten."]

 

Neben dem Spielfeld

 

Am Rande des BSP-Cups hatten mehrere Mannschaften gegenüber Oberberg-Aktuell Kritik am Modus des Vorbereitungsturniers geäußert, gleichzeitig auch Ideen eingebracht, wie man das Turnier noch attraktiver gestalten könnte. Ein mehrfach gehörter Vorschlag war unter anderem, sich den Sparkassen-Cup im Fußball als Vorbild zu nehmen und die Vorrundengruppen über mehrere Tage, anstatt dicht gestaffelt einem Wochenende durchzuführen. Ebenfalls mehrfach wurde die Idee genannt, das Turniers für Mannschaften aus der Region zu öffnen, sodass man die Teams in zwei Leistungsgruppen (Nordrheinliga/Oberliga und Verbandsliga/Landesliga) aufteilen könnte. Potentielle Kandidaten hierfür kämen beispielsweise aus Hückeswagen, Radevormwald, Olpe oder Refrath. Im Frauen-Turnier hatte man in diesem Jahr bereits den TuS Ferndorf eingeladen, der bei seiner Premiere Vierter wurde.

 

Beim Sponsor und beim Handballkreis will man sich diesen Ideen nicht verschließen und den Dialog mit den Vereinen suchen, hieß es auf OA-Nachfrage. Insgesamt zogen die Veranstalter aber ein zufriedenes Fazit des diesjährigen zweiwöchigen Vorbereitungsturniers. „Wir als Bauer, Soest und Partner sind froh, dass wir dem oberbergischen Handball endlich wieder eine Bühne geben können. Die Spiele machen total Lust auf die neue Saison“, sagte BSP-Rechtsanwalt Finn Jürges. Auch wenn die Wiehler Kanzlei vornehmlich den oberbergischen Handball mit seinem Sponsoring fördern wolle, schloss Jürges eine Öffnung für weitere Gastteams nicht aus.

 

Aus Sicht des Handballkreises verliefen die beiden Turnierwochen gut. Nur die Absage des CVJM Oberwiehl II bei den Frauen und die Nachmeldung des HC Gelpe/Strombach III habe den Spielplan ein wenig durcheinandergewirbelt. Oberbergs Handballchef Udo Kolpe sprach von einem „echten letzten Härtetest unter klimatisch schwierigen Bedingungen“ vor der neuen Spielzeit. Über Änderungen am Modus des Turniers könne man nachdenken, sagte er, „allerdings können wir keinen zweiten Kreispokal machen, der BSP-Cup soll ein knallhartes Vorbereitungsturnier sein“. Der Termin für das Turnier im kommenden Jahr steht auch bereits fest: Am zweiten August-Wochenende sollen die Endspiele stattfinden.

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KOMMENTARE

1

Erste Hälfte verpennt… sonst hätte der SSV das Spiel gewonnen.

Handball Experte, 22.08.2022, 00:17 Uhr
2

Recht herzlichen Dank für die tolle Handballunterhaltung. Ich habe viele bekannte Gesichter gesehen.

DerJürgen , 22.08.2022, 08:59 Uhr
3

Zweite Hälfte verpennt ... sonst hätte der SSV keine Chance gehabt.
Mal ganz im Ernst. Was ist das für ein Kommentar.

Unfassbar, 22.08.2022, 10:29 Uhr
4

Spielerisch hat HC nicht überzeugt. SSV hat euch in Halbzeit zwei an die Wand gespielt.

Experte SSV, 22.08.2022, 11:20 Uhr
5

Die Qualität die der HC hat ist schon besonders. Das haben sie vor allem in der ersten Hz deutlich unter Beweis gestellt. SSV sehr sehr schwach in Hz 1. Deutliche Steigerung in Hz 2. was natürlich daran gelegen hat das der HC 2-3 Gänge heruntergefahren hat. Man sollte allerdings auch bedenken das der SSV mit Lang, Euteneuer und Ufer wichtige Stützen nicht mit an Board hatte. Jetzt bin ich als Nümbrecht-Fan gespannt wie die Mannschaft am kommenden Wochenende in die Saison startet.

Ur-Nümbrechter Fan, 22.08.2022, 11:52 Uhr
6

Nüchtern betrachtet waren das zwei Klassen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. Dass man die zweite Halbzeit nur noch verwaltet ist bei so einem Zwischenstand ganz normal. Strombach wird auch dieses Saison im oberen Mittelfeld mitspielen, bei Nümbrecht bin ich ehrlich gesagt gespannt wo die Reise hin geht.

Experte , 22.08.2022, 11:53 Uhr
7

Bei Strombach erkenne ich kein Konzept und Nümbrecht war kein Gegner gestern. Bin mal gespannt, wie die Ergebnisse in der Nordrheinliga hinterher sind. Mit diesen Kader muss Strombach normalerweise aufsteigen, aber das sehe ich nicht.

Tobi , 22.08.2022, 12:13 Uhr
8

Spannendes Spiel aber auch um Platz 3.
Hätte nicht gedacht das die Nümbrechter 2. mit diesem jungen Rückraum und ohne Schneider/Schwemke sich so gut schlägt.
Oberwiehl am Ende glücklich aber auch nicht ganz unverdient.

Kreisliga Legende, 22.08.2022, 12:42 Uhr
9

Nümbrecht ist natürlich viel weiter von der Nordrheinliga entfernt, als es das Endergebnis scheinen lässt. Diese Mannschaft ist Mittelmaß in der OL und keinesfalls besser. Hätte Strombach nur halbwegs durchgezogen, wäre es ein Debakel geworden. [....]

Paul, 22.08.2022, 14:24 Uhr
10

@Paul: Ein Debakel? Wenn eine Mannschaft mit Profi-Trainer mit Spielern aus Zweiter und Dritter Liga gegen einen Oberligisten deutlich gewinnt?
Ihr lebt auf einem anderen Stern in Strombach, oder?

Landesligist, 22.08.2022, 15:53 Uhr
11

Leute… jetzt mal Butter bei die Fische, bei Strombach besteht der Kader aus lauter Spielern, welche schon weitaus höher gespielt haben. Natürlich besteht dann ein Klassenunterschied. Dennoch zeigt Nümbrecht jedes Jahr, dass das nichts heißt. Leider in HZ 1 kein Zugriff gefunden. Schade, trotzdem haben sie sich nicht aufgegeben.

Grantelbart, 22.08.2022, 16:16 Uhr
12

In Halbzeit zwei schien Murfuni etwas ratlos an der Seitenlinie. Die Mannschaft in der 2. Halbzeit nicht mehr geführt. Das wird in der Nordrheinliga jedoch bestraft.

Stefan , 23.08.2022, 02:30 Uhr
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