HANDBALL

Blaue Karte: Nümbrecht kassiert erste Niederlage und verliert Donath

pn; 09.11.2025, 12:30 Uhr
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Blaue Karte: Nümbrecht kassiert erste Niederlage und verliert Donath

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pn; 09.11.2025, 12:30 Uhr
Oberberg – 300 Zuschauer erleben in der GWN-Arena eine hitzige Partie - Gelpe/Strombach überrascht gegen Essen - Gummersbach II zeigt bei BTB Aachen nach dem Riedel-Aus viel Moral - Die Handball-Regionalliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht – HSG Refrath/Hand 25:28 (13:9).

 

In der Nümbrechter GWN-Arena wurde nach 60 intensiven Minuten nicht nur über die erste Saisonniederlage der Regionalliga-Handballer des SSV Nümbrecht diskutiert. In einem äußerst nickeligen Spiel sorgte vor allem eine Szene 63 Sekunden vor dem Abpfiff für erhitzte Gemüter. Die Oberberger lagen zu diesem Zeitpunkt 24:26 zurück und gingen mit einer offenen Manndeckung volles Risiko.

 

Der Refrather Pascal Noll und Dominik Donath (Foto) gerieten bereits in der Refrather Hälfte in einen intensiven Zweikampf aneinander, was von den Schiedsrichtern aber laufen gelassen wurde. Die Gäste machten nun den Ball schnell und überliefen die erste Abwehrreihe Nümbrechts an der Mittellinie, sodass Marcel Miebach zu spät kam und Noll von hinten attackierte. Nun rauschte auch Donath heran und ließ sich zu einer Dummheit hinreißen: Er rannte den gerade erst wieder aufgestandenen Noll mit einem Check mit seiner Brust um. Noll ging theatralisch zu Boden und hielt sich das Gesicht. Neben einer Zeitstrafe für Miebach zückten die Schiedsrichter daraufhin neben der Roten Karte für Donath auch die Blaue Karte.

 

„Das schmerzt noch mehr als die Niederlage selbst“, meinte SSV-Trainer Manuel Seinsche, der nun mit einer Sperre seines Leistungsträgers rechnen muss. Die Szene selbst hatte er nur teilweise wahrnehmen können, machte seinem Shooter aber keine Vorwürfe: „Das passiert, auch wenn es nicht passieren darf. 'Dodo' hat sich in den letzten Monaten enorm entwickelt und als Team sind wir ihm auch nicht böse.“ Seinsche störte vielmehr das gesamte Spiel, das von „beidseitigen Nickeligkeiten geprägt war, womit beide Trainer auch nicht zufrieden waren“.

 

Die 300 Zuschauer erlebten zwei vollkommen unterschiedliche Hälften. Der erste Durchgang im bergischen Derby gehörte klar den Oberbergern. Über 5:2 (12.) und 12:7 (25.) setzte der SSV seinen Matchplan gnadenlos durch. Defensiv massierte Nümbrecht das Zentrum und zwang den Gegner zu Fernwürfen. Offensiv wurde Refraths wuchtige Deckung immer wieder in Bewegung gebracht. Einziger Schönheitsfehler laut Seinsche: „Zur Pause müssen wir eigentlich 17:9 führen, sind aber viel zu oft am starken Torhüter Pius Hablowetz gescheitert. Er hat sie am Leben gehalten.“

 

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel rächen oder wie es Seinsche ausdrückte: „Wir haben gesehen, wie brutal die Regionalliga ist.“ Schon beim 14:14 (37.) hatte Refrath/Hand den Ausgleich erzielt, bis zum 17:16 (43.) blieb der SSV aber noch in Führung. Der Ball lief allerdings längst nicht mehr so rund und die Hausherren rieben sich zunehmend auf. „Wir haben den Faden verloren und uns zunehmend mit den Nickeligkeiten beschäftigt, die uns viel Energie geraubt haben“, so Seinsche. Über 20:21 (51.) und 23:25 (57.) kippte das Match, ehe die Donath-Disqualifikation für die Entscheidung sorgte, auch wenn die Gäste sich in der Schlussminute ebenfalls noch zwei Zeitstrafen einhandelten.

 

„Das ist ein Spiel, aus dem wir ganz viel lernen müssen. Für uns heißt es nun Mund abwischen und weitermachen. Für den Klassenerhalt muss man in dieser Liga Woche für Woche etwas holen“, meinte Seinsche mit Blick auf die Ergebnisse aus den anderen Hallen. Der Aufsteiger ist mit 4:4 Punkten nun Neunter der Regionalliga.

 

Nümbrecht: Dag Dissmann (9/9), Tim Hartmann (7), Fabian Benger, Torben Lang (je 3), Tobias Schröter (2), Dominik Donath (1).

 

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HC Gelpe/Strombach – HSG am Hallo Essen 32:29 (18:14).

 

Aus den HC-Handballern wird man diese Saison bislang nicht schlau. Nach dem schwachen Derbyauftritt beim VfL Gummersbach II in der vergangenen Woche gelang dem Team von Daniel Rodriguez gegen die HSG am Hallo Essen eine faustdicke Überraschung. Die Oberberger schickten den Titelmitfavoriten mit einer 29:32-Niederlage auf die Heimreise in den Ruhrpott und halten mit nun 6:4 Punkten den Kontakt zum Verfolgerfeld von Spitzenreiter Korschenbroch (9:1 Punkte), das vom Zweiten HSG am Hallo Essen (8:4 Punkte) angeführt wird.

 

Entsprechend begeistert zeigte sich HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Abpfiff: „Wir waren heute gegen einen Gegner erfolgreich, dessen Kader mit erfahrenen Spielern gespickt ist.“ Als Hauptgrund sah Rodriguez dabei die starke Defensivleistung der Oberberger, die mit Ausnahme von Torjäger Matthis Blum (9 Tore) Essens Wurfgewalt gut im Griff hatte. „Wir haben sie mit unserer 5:1-Deckung immer wieder gestresst und von der ersten bis zur letzten Minute eine wirklich starke Abwehr hingestellt“, der HC-Coach.

 

Das 0:1 durch den Ex-Löwen Marijan Basic konterten die Oberberger zum 4:1 (4.) und gaben diese Führung auch nicht mehr her. 8:6 (10.), 12:7 (14.), 15:10 (20.) und 17:14 (29.) waren die weiteren Zwischenstände. Gelpe/Strombach konnte sich dabei auch auf seine starken Torhüter verlassen, sodass auch der siebte Feldspieler Essens kaum Wirkung zeigte. Nach dem Seitenwechsel kippte das Momentum allerdings ein wenig. Nach der Roten Karte gegen Felix Maier (34.) kam Essen auf 18:17 (38.) heran, Rodriguez gelang es mit einer Auszeit, sein Team aber neu zu sortieren.

 

Beim 26:20 (47.) hatten die Oberberger bei ihrer Rückkehr in die heimische Eugen-Haas-Halle den alten Vorsprung wieder hergestellt. Trotzdem hieß es zittern bis zum Schluss. Über 27:24 (52.) kamen die Gäste beim 30:29 zwei Minuten vor Schluss sogar noch einmal zum Anschlusstreffer. Arvid Pötz und Jerome Dräger sorgten in der Schlussminute aber für die Entscheidung. „Wir haben vorne gute Lösungen gefunden, waren immer geduldig und haben den Ball mit viel Tempo gut zirkulieren lassen. Mit unserer Schnelligkeit hatte Essen Probleme“, sprach Rodriguez von einem verdienten Sieg.

 

Gelpe/Strombach: Mike Heinzerling (8), Arvid Pötz (6), Felix Maier (6/3), Malte Meinhardt (5), Jerome Dräger, Karol Makowiecki (je 2), Fynn Schürmann, Lukas Altjohann, Julian Kolken (je 1).

 

 

BTB Aachen – VfL Gummersbach II 30:30 (11:15).

 

Nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende haben Gummersbachs Regionalliga-Handballer nun auch den ersten Auswärtspunkt geholt. Das Team von Jan Schwenzfeier erkämpfte sich in einem intensiv geführten Match ein 30:30-Unentschieden bei BTB Aachen. Beim VfL-Coach schlugen nach dem Schlusspfiff zwei Herzen in der Brust. Auf der einen Seite war der Punktverlust für ihn am Ende „maximal bitter“, andererseits überwog aber der stolz über die Leistung seiner Mannschaft. „Zur Wahrheit gehört heute auch, dass wir hier mit dreieinhalb fitten Rückraumspielern agiert haben. Da war zu erwarten, dass wir irgendwann einbrechen“, so Schwenzfeier.

 

Vor allem im ersten Durchgang hatte der VfL-Trainer eine starke Leistung seiner Mannschaft gesehen. „Bis zur Pause verteidigen wir fantastisch und machen einen wirklich guten Job“, fand Schwenzfeier, dessen Team sich über 2:4 (7.) beim 4:11 (18.) bereits eine deutliche Führung erspielt hatte. Vor allem mit dem siebten Feldspieler waren die Oberberger wieder äußerst effizient. Doch Aachen konterte, verkürzte bis zum Seitenwechsel wieder auf vier Tore und hatte auch im zweiten Durchgang das Momentum sofort auf seiner Seite. Über 15:16 (36.) fiel beim 20:20 (41.) in der von einigen Zeitstrafen geprägten zweiten Hälfte erstmals der Ausgleich.

 

Tim Schnalle brachte die Hausherren kurze Zeit später beim 22:21 (44.) sogar erstmals wieder in Führung. Es folgte eine Schlüsselszene: Der Aachener Leonard Tölke erwischte Moritz Riedel (Foto) heftig am Kopf. Für beide Spieler war das Match damit beendet. Riedel konnte nicht mehr eingesetzt werden, Tölke sah die Rote Karte durch die laut Schwenzfeier sehr guten Schiedsrichter. Doch selbst vom 25:23 (47.) ließ sich Gummersbach nicht aus der Bahn werfen und fand durch einen 3:0-Run zum 25:26 (52.) wieder ins Spiel. In der Schlussphase legten die Gäste stets vor, Aachen erzielte aber Sekunden vor dem Ende den 30:30-Ausgleich. „Am Ende muss jeder Punkt erst einmal geholt werden und ich bin angesichts dieser Kaderkonstellation stolz, dass wir das heute getan haben“, sagte Schwenzfeier.

 

Gummersbach II: Patrick Kiesewalter (7), Moritz Riedel (5), Hannes Hartmann (5/2), Konstantin Kasch, Malte Hagelund (je 3), Jakob Patzelt, Carlo Bohnenkamp, Tim Rath (je 2), Fanou Ulmerich (1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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