HANDBALL

Befreiungsschlag: Nümbrecht kann noch gewinnen

pn; 05.12.2021, 19:05 Uhr
Fotos: Erhard Krupp.
HANDBALL

Befreiungsschlag: Nümbrecht kann noch gewinnen

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pn; 05.12.2021, 19:05 Uhr
Oberberg – Nümbrecht gelingt unter Neu-Trainer Manuel Seinsche der erste Sieg – Müde Oberwiehler gegen Opladen chancenlos - Derschlag kassiert beim Spitzenreiter 40 Tore - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

BTB Aachen II – SSV Nümbrecht 24:27 (11:10).

 

War das der dringend benötigte Befreiungsschlag? Nach vier Niederlagen in Folge gelang dem SSV Nümbrecht bei BTB Aachen II der erste Sieg unter dem neuen Trainer Manuel Seinsche. „Die Jungs haben gezeigt, was sie für eine Mannschaft sein können und wozu sie fähig sind“, meinte der Coach nach der Partie. Kampf, Willen und 25 überragende Minuten prägten das Nümbrechter Spiel in der Kaiserstadt. Nach einem Befreiungsschlag sah es zunächst allerdings überhaupt nicht aus. 4:1 (6.), 8:5 (22.) und 11:8 (29.) waren die Zwischenstände: Der SSV, der nur acht gesunde Spieler im Kader hatte, fand nur schwer in die Partie, spielte nicht einmal schlecht, nutzte aber seine Chancen nicht. „Irgendwann haben wir aber doch zu unserem Spiel gefunden und begonnen, Aachen zu stressen“, meinte Seinsche. Wichtig dabei sicherlich, dass Simon Schanz mit einem Doppelpack noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielte.

 

 

[Nachdem Jan Sonka kurzfristig am Samstagmorgen ausfiel, musste Paul Borisch in ungewohnter Rolle als Kreisläufer agieren.]

 

Ins Schwärmen geriet der Nümbrechter Coach aber erst nach dem Seitenwechsel: „Was wir von der 30. bis zur 57. Minute abgeliefert haben, war überragend. Jeder hat für den anderen gekämpft.“ Ein Sonderlob erhielten dabei aber nicht nur die Führungsspieler Rydzewski, Lang, Schanz und Dissmann, sondern auch die zweite Reihe. Alexander Orth parierte wichtige Siebenmeter, die immer noch angeschlagenen Mario Weissner und Philipp Donath verschafften ihren Mitspielern wichtige Minuten zum Kräfte sammeln auf der Bank. Auch Aachens Shooter Jasper Ewers wurde nach dem Seitenwechsel von Sebastian Deilmann an die Leine genommen, so dass die Partie beim 13:14 (36.) erstmals kippte und Nümbrecht über 16:19 (41.) auf 20:27 (57.) davonzog. Nochmal Seinsche: „Für den Kopf war das ein ganz wichtiger Sieg. Gegen Weiden müssen wir in diesem engen Ligamittelfeld aber auch nachlegen.“

 

Nümbrecht: Jannik Lang, Simon Schanz (je 6), Dag Dissmann (5), Paul Borisch (4/2), Marius Euteneuer (3), Markus Meister (2), Sebastian Deilmann (1).

 

 

CVJM Oberwiehl – TuS 82 Opladen II 23:33 (7:17).

 

Auf dem harten Boden der Tatsachen landeten die Handballer des CVJM Oberwiehl. Nachdem dem Team von Nils Hühn am vergangenen Wochenende in Köln endlich der erste Saisonsieg gelungen war, kassierten die Oberberger gegen den TuS Opladen eine herbe Abreibung. Es waren gleich mehrere Gründe, die Oberwiehls Coach nach dem Abpfiff für die Niederlage hatte. An vorderster Front sicherlich der 15-minütige Blackout vor der Pause, während dem die Gäste von 5:8 (13.) auf 5:15 (28.) davonzogen. Wenig hilfreich war allerdings auch, dass gleich sechs Spieler bereits 60 Minuten aus dem vorangegangenen Landesligaspiel in den Knochen hatten und mit Artur Gartung der Kapitän und Führungsspieler nur verletzt auf der Bank Platz nehmen konnte. „Es kam einiges zusammen“, so Hühn, „irgendwann war das nicht mehr zu kompensieren.“

 

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Schon die Anfangsminuten verliefen suboptimal. Oberwiehls Deckung agierte nicht einmal schlecht, vielmehr war es die Offensive, die den Gegner mit vielen technischen Fehlern über 1:6 (9.) zu zahlreichen Gegenstößen einlud. „Das hat Opladen mit seinem Tempospiel knallhart bestraft“, so Hühn. Allein Oskar Gerresheim, Rechtsaußen der Gäste, erzielte 13 Tore. Christopher Koch verhinderte mit zahlreichen Paraden sogar einen noch höheren Pausenrückstand. Nach dem Seitenwechsel ebbte die Partie ab: Opladen nahm nach dem 13:26 (40.) zwei Gänge raus, bei Oberwiehl stemmten sich vor allem Mirco Gröbner und Daniel Rischikov gegen das drohende Debakel. „Auch wenn der Gegner nicht mehr mit Vollgas agiert hat, war es für unsere Moral doch wichtig, dass wir den zweiten Durchgang ausgeglichen gestalten konnten“, so Hühn.

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov (9/3), Mirco Gröbner (6), Jan Bluhm (3), Moritz Madel (2), Bastian Schneider, Julian Klein, Sebastian Kruse (je 1).

 

 

TSV Bayer Dormagen II – TuS Derschlag 40:25 (22:10).

 

Die große Überraschung blieb aus: Auch ein ersatzgeschwächter Tabellenführer war eine Nummer zu groß für Derschlags Handballer. „Man muss einfach die Arbeit anerkennen, die dort geleistet wird“, meine TuS-Coach Andy Palm nach dem Abpfiff. Gleichzeitig hätte er sich allerdings schon gewünscht, dass sein Team die Partie ein wenig enger gestalten kann. „Im Pokal gegen Gelpe/Strombach haben wir gezeigt, dass wir solche Leistungen raushauen können. Heute haben wir es Dormagen aber viel zu einfach gemacht“, so Palm. Gerade einmal fünf Minuten agierten die Gäste bis zum 3:2 auf Augenhöhe, anschließend wurde sie vollkommen überrannt. Allerspätestens beim 18:6 (23.) stellte sich die Frage nach einem Sensationscoup nicht mehr.

 

 

Nach einigen kuriosen Entscheidungen sind wir nicht mehr zurückgelaufen, Dormagen hat uns gnadenlos ausgekontert“, analysierte Palm einen einseitigen ersten Durchgang. Auch nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber, die aufgrund des parallel stattfindenden Jugend-Bundesligaspiels nicht auf ihren vollständigen Kader zurückgreifen konnten, unaufhaltsam davon. Erst nach dem 31:14 (43.) schaltete das Team von David Röhrig zumindest defensiv einen Gang zurück. Die durchaus einkalkulierte Niederlage will Palm schnell abhaken und sich auf das wichtige Derby gegen Oberwiehl kommenden Samstag konzentrieren: „Das wird für beide Vereine ein enorm wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt.“

 

Derschlag: Norman Krause (8/4), Marijan Basic (5), Luca Nenne-Kolb (4), Benjamin Seifert (3), Tobias Mlynczak, Marko Köster (je 2), Till Malek (1).

 

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