HANDBALL

Achtelfinale Deutsche Meisterschaft: „Wie das Kaninchen vor der Schlange“

pn; 21.04.2024, 11:00 Uhr
Archivfoto: Erhard Krupp ---- Auch acht Tore von Lina Sophie Kuxdorf konnten die klare Löwen-Niederlage in Westfalen nicht verhindern.
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Achtelfinale Deutsche Meisterschaft: „Wie das Kaninchen vor der Schlange“

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pn; 21.04.2024, 11:00 Uhr
Oberberg – Die weibliche U17 der HBD Löwen kassiert in Blomberg eine empfindliche Klatsche und ist nach dem Hinspiel quasi ausgeschieden – Trainer Achim Eckstein versucht Zuversicht für wichtige Qualifikationsspiele zu verbreiten.

HSG Blomberg-Lippe - HBD Löwen Oberberg 42:24 (18:14).

 

Seit über einem Jahr sind die HBD Löwen Oberberg in Pflichtspielen mittlerweile ungeschlagen gewesen. Dass diese Serie beim Westfalenmeister aus Blomberg-Lippe im Achtelfinalhinspiel um die Deutsche Meisterschaft enden könnte, hatte man im oberbergischen Lager durchaus einkalkuliert, die Art und Weise der 24:42-Klatsche war allerdings von schmerzhafter Natur. „Vielleicht waren die Ehrungen der letzten Woche – so toll sie auch waren - zu viel und die letzte Niederlage auch zu lange her. Keiner hat im Vorfeld damit gerechnet, dass der Absturz so tief und der Aufschlag so hart sein würde“, konnte sich Trainer Achim Eckstein auch mit einer Nacht Abstand das Match noch nicht richtig erklären.

 

Der Bundesliganachwuchs aus Blomberg-Lippe habe vollkommen verdient gewonnen, befand der Coach. Seine Mannschaft habe sich wie das Kaninchen vor der Schlange verhalten: „Wir sind in Schockstarre verfallen. Es ging nach der Pause eine Lähmung durch die gesamte Mannschaft.“ Dabei hatten die Oberbergerinnen überhaupt nicht schlecht begonnen. Lina Kuxdorf brachte die Gäste in der zweiten Minute zunächst sogar mit 1:0 in Führung und auch bis zum 4:4 (8.) begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe.

 

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Auffällig bereits zu diesem Zeitpunkt: Drei der vier Gegentore resultierten aus Tempogegenstößen. Ein erstes Indiz für den weiteren Spielverlauf. „Wir wussten, dass Blomberg ein perfektes Gegenstoßspiel über die Außen aufziehen kann. Wir haben es einfach nicht geschafft, ihnen diese Waffe zu nehmen“, so Eckstein, der beim 7:4 (10.) noch versuchte, mit einer Auszeit zu intervenieren. Die Westfälinnen spielten ihre Stärke aber weiter gnadenlos aus und erhöhten über 12:7 (16.) zum 18:11 (22.). Drei Tore von Lina und Jessy Kuxdorf machten beim 18:14-Halbzeitstand aber noch einmal Hoffnung.

 

Eckstein beschrieb die Stimmung in der Kabine im Nachhinein auch als optimistisch: „Wir wussten, dass ist aufholbar und selbst eine knappe Niederlage hätte uns für das Rückspiel alle Optionen gelassen.“ Die zweite Hälfte geriet allerdings zum Waterloo. Blomberg-Lippe verpasste allen oberbergischen Hoffnungen mit einem 6:0-Lauf zum 24:14 (30.) nach dem Seitenwechsel sofort den Todesstoß. „Wir haben nicht einmal schlecht gespielt, aber den Ball einfach im Tor untergebracht“, analysierte Eckstein und notierte eine Trefferquote von 20 Prozent. Auch drei Siebenmeter fanden nicht ihr Ziel.

 

[Foto: Achim Eckstein ---- Vor dem Match waren die Löwen noch zuversichtlich, sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel erarbeiten zu können.]

 

Zu allem Übel wurde dann auch noch Sophie Angermann nach einem Foul im Gegenstoß berechtigterweise disqualifiziert. Über 30:17 (36.) und 35:21 (42.) nahm die deutliche Niederlage immer weiter Formen an. „Für die Mädels tut es mir unheimlich leid, aber jetzt gilt es wieder aufzustehen. Wir müssen den Kopf für die nächsten Wochen freikriegen und möglichst schon im Rückspiel wieder Selbstvertrauen tanken und eine kleine Rehabilitation schaffen. Wir sind de facto schon ausgeschieden und können daher vollkommen befreit aufspielen“, sagt der HBD-Coach.

 

Denn: Nach dem Rückspiel am kommenden Samstag, steht bereits einen Tag später die Qualifikation für die kommende Nordrheinligasaison auf dem Programm. Am 1. Mai wartet zudem das erste Qualifikationsturnier zur kommenden Bundesligasaison. Ecksteins finales Fazit: „Die Mannschaft hält zusammen und hat schon auf der Rückfahrt eine erste kleine Reaktion gezeigt. Auch bittere Niederlagen muss man für die Entwicklung erleben. Der Zeitpunkt dafür war aber leider nicht der beste.“

 

HBD Löwen: Lina Sophie Kuxdorf (8), Jessy Marie Kuxdorf (6/3), Melis Tokac (5), Nika Sterzik (4), Mia Schneider (1/1).

 

Achtelfinale Deutsche Meisterschaft

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