HANDBALL

Überraschungscoup: SSV-Reserve gewinnt beim Tabellenführer

pn; 21.01.2024, 00:15 Uhr
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Überraschungscoup: SSV-Reserve gewinnt beim Tabellenführer

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pn; 21.01.2024, 00:15 Uhr
Oberberg - Nümbrecht holt beide Punkte beim 1. FC Köln - Gelpe/Strombach zeigt im Topspiel gegen MTV Köln II Charakter - Oberwiehl verschläft den ersten Durchgang und startet zu spät die Aufholjagd in Bardenberg (AKTUALISIERT).

1. FC Köln – SSV Nümbrecht II 32:33 (16:17).

 

Endlich ein Team aus der oberen Tabellenhälfte besiegen, war eines der Ziele, das SSV-Trainer Mario Jatzke seinem Team für die Rückrunde mitgegeben hat. Dass seine Handballer das aber ausgerechnet beim bislang so dominanten Tabellenführer aus Köln sofort erledigen würden, damit hatte Jatzke in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Doch die Oberberger erwischten in der Domstadt einen dieser berühmten Tage, an denen einfach alles funktionierte. „Ich bin selbst absolut erstaunt. Am Ende des Tages war es aber ein absolut verdienter Sieg“, fand Jatzke. Dabei waren die Gäste durchaus ersatzgeschwächt an den Rhein gereist: Auf zehn Spieler musste der SSV-Coach verzichten.

 

Einer der Helden des Abends war Torhüter Joscha Madel, der in Abwesenheit von Stammkeeper Lukas Kirchner einen absolute Sahnetag erwischte. Überhaupt lobte Jatzke seine Defensive: „Wir haben kaum Gegenstöße zugelassen und waren im Sechs gegen Sechs immer präsent. Das war heute der Grundstein.“ Nümbrecht ging zunächst zum 3:4 (5.) in Führung, doch bis zum 9:6 (14.) roch wenig nach der späteren Sensation. Eine Überzahlsituation nutzten die Gäste anschließend aber zum 9:9-Ausgleich (17.) und führten nur wenig später plötzlich mit vier Toren beim 11:15 (25.). Vor allem Kevin Schieferdecker kam mehrfach zu einfachen Toren. Zur Halbzeit schrumpfte der Vorsprung aber wieder auf einen Treffer.

 

„In der Kabine habe ich den Jungs gesagt, dass sie nun auch den Mut haben müssen, gewinnen zu wollen“, schürte Jatzke in der Pause das Feuer. Köln erwischte allerdings den besseren Start und legte zum 21:20 (35.) vor. Doch nun spielte vor allem wieder Nümbrecht: Über 21:25 (42.) verteidigten die Gäste die Führung bis zum 28:32 (57.). Wichtig in dieser Phase vor allem zwei Siebenmeterparaden von Philip Winkler (insgesamt drei). Zudem führte Bastian Schneider klug Regie. In der Schlussphase wurden die Oberberger zwar noch einmal nervös, das 32:33 fiel aber erst wenige Sekunden vor Schluss. „Wir wollten den Sieg einfach mehr als der FC“, so Jatzke.

 

Nümbrecht II: Kevin Schieferdecker (8), Bastian Schneider (8/3), Marcel Miebach, Patrick Martel (je 5), Marius Ranke (3), Jens Frey (2), Alexander Seinsche, Stephan Bitzer (je 1).

 

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HC Gelpe/Strombach II – MTV Köln II 28:26 (14:14).

 

Die Handballer des HC Gelpe/Strombach II haben das erste von zwei Topspielen innerhalb von fünf Tagen für sich entschieden. Die Oberberger rangen in einem intensiven Spiel ersatzgeschwächte Kölner, die auf vier Spieler verzichten mussten, mit 28:26 nieder und ließen sich dabei auch nicht von Rückständen aus der Bahn werfen. „Heute haben wir uns wirklich rausgekämpft und Charakter bewiesen“, meinte HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Match. Sein Team kam gegen die ruhig aufgebauten Angriffe der Gäste nie ins Tempospiel und bekam auch Kölns Rechtsaußen Florian Klein (7 Tore) zunächst gar nicht in den Griff.

 

Die Gastgeber wirkten in den ersten Minuten fahrig, kassierten zwei frühere Zeitstrafen und nahmen sich gegen Torwart-Routinier Robert Bremen-Evers zunächst unvorbereitete Würfe. Über 7:8 (15.) bestrafte Köln nun einige technische Fehler, um zum 9:13 (21.) davonzuziehen. Rodriguez nahm eine Auszeit und brachte drei frische Spieler. Die Wende brachte aber auch eine doppelte Überzahlphase: Christian Böhm traf kurz vor der Pause zum 13:13-Ausgleich (29.). Die Anfangsminuten der zweiten Hälfte gehörten den Oberbergern, die nun zum 18:16 (37.) vorlegten, dabei aber auch wieder zahlreiche Chancen liegen ließen, sodass Köln beim 20:22 (47.) wieder in Führung lag.

 

Die Schlussviertelstunde bezeichnete Rodriguez dann als „genial“: „Die Abwehr war viel stabiler und Moritz Banaschewitz hat zudem wichtige Bälle gehalten.“ Glück hatte der HC allerdings auch dabei: Fynn Schürmann hätte sich in der 49. Minute nicht über eine rote Karte beschweren dürfen, nachdem er Darwin Wittholt aus der Luft geholt hatte und dieser unkontrolliert auf den Rücken knallte. Zum Entsetzen der Kölner gab es zwar eine Zeitstrafe für den HC-Spieler, aber auch Abwurf.

 

Erst in der Schlussphase zog Gelpe/Strombach über 22:22 (49.) auf 26:23 (58.) leicht davon. Köln verkürzte nochmals. Doch erneut hatten die Gastgeber Glück: Bremen-Evers parierte Finn Feuerbachs Siebenmeter, der Abpraller landete aber direkt vor den Füßen des HC-Shooters, der seine zweite Chance zum 27:25 nutzte und für die Vorentscheidung 30 Sekunden vor dem Ende sorgte. „Ich bin heute absolut zufrieden. Im Kampf um die vier Oberliga-Tickets haben wir den direkten Vergleich gegen MTV jetzt auf unserer Seite“, so Rodriguez.

 

Gelpe/Strombach II: Felix Soldanski, Finn Feuerbach (je 6), Julian Kolken (5), Luca Reuber, Mike Heinzerling, Maurice Ginczek, Jerome Draeger (je 2), Philipe Ginczek, Paul Roth, Christian Böhm (je 1).

 

 

VfL Bardenberg – CVJM Oberwiehl 30:27 (16:8).

 

Ein jähes Ende fand in Bardenberg die kleine Siegesserie, die Oberwiehls Handballer im Dezember gestartet hatten. Das Team von Dirk Heppe, der unter der Woche bekanntgegeben hatte, dass für ihn zum Saisonende Schluss sein wird (OA berichtete), unterlag nach ganz schwacher erster Hälfte mit 27:30 beim Tabellenvorletzten. „Unsere Angriffsquote war vor der Pause katastrophal“, urteilte der CVJM-Coach, dessen Team auf mehrere Spieler verzichten musste und das aus den ersten zwölf Angriffen gerade einmal zwei Tore verbuchte. Vor allem über Außen und den Kreis ließen die Gäste reihenweise beste Chancen liegen.

 

Anders als erwartet war das Bardenberger Spiel zudem nicht völlig auf Shooter Tim Gellin zugeschnitten. Auch der sprunggewaltige Andrew Akintunde bereitete Oberwiehls Defensive enorme Probleme. Über 5:2 (12.) und 12:6 (25.) baute der VfL seine Führung bis zur Pause auf acht Tore aus. In der Kabine sammelte sich der CVJM zwar, bis zum 23:15 (45.) verteidigte Bardenberg seinen Vorsprung aber konsequent.

 

Die Schlussphase gehörte dann aber den Gästen. „Kämpferisch kann ich den Jungs nach der Pause nichts vorwerfen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie von Anfang an so viel Gas geben wie in der Schlussviertelstunde“, sah Heppe nun eine Aufholjagd bis zum 27:25 (58.). Bardenberg rettete den Vorsprung aber über die Zeit. „Selbst mit unserem Minikader wäre hier etwas möglich gewesen, wir waren im ersten Durchgang aber zu lethargisch“, ärgerte sich Heppe, der zudem um Artur Gartung bangt. Der Außen bekam einen Schlag auf das lädierte Knie.

 

Oberwiehl: Johannes Schneevogt (9/4), Artur Gartung (6), Daniel Rischikov (5/1), Leon Binder, Julian Klein, Lennart Firelingsdorf (je 2), Moritz Madel (1).

 

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