HANDBALL

Bergneustadt verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

pn; 21.03.2022, 00:30 Uhr
HANDBALL

Bergneustadt verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

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pn; 21.03.2022, 00:30 Uhr
Oberberg – Uding-Team kassiert zweite Niederlage - HC Gelpe/Strombach II bricht in Euskirchen unerklärlich ein - CVJM II feiert ersten Sieg seit drei Monaten - SSV II mit Kantersieg (AKTUALISIERT).

Meisterschaftsrunde

 

HSG Euskirchen – HC Gelpe/Strombach II 33:28 (13:14).

 

HC-Trainer Daniel Rodriguez und seinem Co-Trainer Eduard Debnar fehlten nach dem Abpfiff zunächst die Worte. Solch einen Spielverlauf hatten beide in ihrer Karriere noch nicht erlebt. Bis zum 24:26 (52.) sah vieles danach aus, dass der HC Gelpe/Strombach II auch das zweite Spiel der Aufstiegsrunde gewinnen würde. Wenige Minuten später starrten die HC-Spieler aber ungläubig auf die Anzeigetafel und mussten eine klare 28:33-Niederlage verdauen. „Wir haben zehn Minuten zu früh die Halle verlassen“, versuchte Debnar es mit einem ersten Erklärungsversuch. Rodriguez ergänzte: „Da, wo die Jungs vergangene Woche in Refrath clever reagierte haben als es eng wurde, waren sie heute völlig konfus.“


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Die Anfangsminuten gehörten bis zum 7:6 (12.) zunächst Euskirchen. Gelpe/Strombach II ließ sich vom langsamen Spielaufbau der Gastgeber anstecken, ging nicht mit der letzten Überzeugung in die Zweikämpfe und leistete sich zusätzlich viele Fehler im Spielaufbau und der zweiten Welle. Trotzdem stand es zwischenzeitlich 10:13 (21.). „Aber durch unsere Fehler haben wir sie immer im Spiel gehalten“, analysierte Rodriguez. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen: Ohne zu dominieren, erspielten sich die Oberberger über 15:19 (39.) eine 20:23-Führung (46.).

 

Bereits zu diesem Zeitpunkt habe man die Kontrolle verloren, meinte der HC-Coach im Nachhinein. Die unnötigen Abspielfehler mehrten sich erneut, dazu kam eine fehlende Bereitschaft, mehr zu investieren. „Wir wurden plötzlich völlig konfus und uns fehlte der Glaube an uns selbst.“ Den 23:23-Ausgleich (48.) konterte der HC zwar noch einmal mit dem 24:26, doch spätestens als Euskirchen das Spiel zum 28:26 (56.) kippte, brachen bei den Gästen alle Dämme. Die immer offensiver werdende HC-Deckung spielten die Gastgeber routiniert aus. „Am Ende hat Euskirchen das verdient gewonnen. Sie waren einfach cleverer. Natürlich sind wir enttäuscht, aber das müssen wir jetzt aufarbeiten und weitermachen“, hofft Rodriguez auf einen Lernprozess bei seiner Mannschaft.

 

Beweisen kann sie das bereits am kommenden Mittwoch: Dann gastiert um 20:45 Uhr der CVJM Oberwiehl im Kreispokal-Viertelfinale in der Eugen-Haas-Halle.

 

Gelpe/Strombach: Julian Kolken (7), Paul Roth (6), Marvin Scholz (5), Jan Höfer (5/2), Ben Bening (2), Max Balzer, Tobias Müller, Finn Feuerbach (je 1).

 

 

TV Bergneustadt – HSG Siebengebirge III 26:29 (17:13).

 

Nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde fand TVB-Trainer Tobias Uding ehrliche Worte: „Nach der positiven Entwicklung zum Ende der Hinrunde hatten wir uns für die Rückrunde mehr erhofft. Das Thema Aufstieg ist jetzt durch. Da müssen wir uns keine Illusionen machen, wir haben uns heute zum zweiten Mal selbst geschlagen.“ Vieles an den 60 Minuten erinnerte frappierend an das Derby vergangene Woche gegen den SSV Nümbrecht II. Nach einer starken ersten Hälfte brach Bergneustadt im zweiten Durchgang ein und stand erneut mit leeren Händen da.

 

Die ersten 30 Minuten bezeichnete Uding hingegen als „sensationellen Angriffshandball“. Die taktische Maßnahme, die beiden Kreisläufer Nils Welke und Malte Müller immer wieder im Rückraum agieren zu lassen, um den Gegner durch Übergange in seiner 6:0-Deckung zu forcieren, ging perfekt auf. „Es ging fast nicht besser“, meinte der TVB-Coach, dessen Team sich nahezu keinen Fehlwurf bis zur Pause leistete. Grund zur Sorge lieferte allerdings die Defensive: Bergneustadts Keeper hielten kaum einen Ball, auch belohnte sich die Deckung zu selten für die harte Arbeit. So ging es über 6:5 (10.) und 12:10 (23.) „nur“ mit einer 17:13-Führung in die Kabine.

 

Aber auch nach dem Seitenwechsel sah vieles bis zum 21:16 (39.) nach einem TVB-Sieg aus. Doch ausgerechnet eine rote Karte gegen HSG-Spieler Tim Boland , der Malte Müller gefoult hatte, weckte die Gäste auf. Uding warnte seine Spieler noch, stieß aber scheinbar auf taube Ohren. Beim 22:22 (46.) fiel der Ausgleich, selbst die vermeintlich stärkste Aufstellung der Bergneustädter war nun völlig von der Rolle und geriet mit 23:26 (52.) in Rückstand. In der Schlussphase probierten es die Hausherren noch mit einer immer offensiver werdenden Deckung, Siebengebirge war aber zu ausgebufft. „Wir hatten den Gegner vermeintlich im Griff, haben ihn aber wie einen taumelnden Boxer im Spiel gehalten“, befand Uding und hatte dafür auch einen Erklärungsansatz: „Unser Kader wurde in den vergangenen Wochen hart von der Corona-Pandemie getroffen. An normales Training war kaum zu denken. Uns fehlt einfach ein gewisser Grad an Fitness, aber auch an taktischer Arbeit.“

 

Bergneustadt: Marcel Neese (11/2), Thorben Schneider (5/1), Dennis Hermann (3), Malte Müller, Nils Welke, Michel Töpfer (je 2), Holger Magdzack (1).

 

 

HSG Refrath/Hand II – SSV Nümbrecht II 21:33 (12:16).

 

Nur noch das schlechtere Torverhältnis trennt Nümbrechts Reserve nach dem zweiten Spieltag der Meisterschaftsrunde von einem Aufstiegsplatz. Bei der HSG Refrath/Hand II gelang dem Team von Mario Jatzke ein eindrucksvoller 33:21-Erfolg. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, lobte der SSV-Coach sein Team, das sich auch nicht von der anfänglichen Schwächephase aus der Ruhe bringen ließ. Denn nach drei individuellen Fehlern lagen zunächst die Gastgeber mit 3:0 (4.) in Führung. „Nervös sind wir trotzdem nicht geworden“, sah Jatzke ein schnelle Aufholjagd seiner Mannschaft. Beim 4:5 (12.) kippte die Partie bereits.

 

Überhaupt war die Defensive der Schlüssel zum Erfolg. Über 7:7 (17.) und 8:13 (25.) stellten Benedikt Opitz und Philipp Donath einen starken Innenblock, dahinter stand mit Lukas Kirchner zudem ein starker Keeper. Ihre stärkste Phase sollten die Gäste aber erst nach der Pause haben. Erst nach acht Minuten erzielte Refrath/Hand seinen ersten Treffer im zweiten Durchgang. Nümbrecht war längst zum 13:23 (39.) enteilt. „Wir haben sie mit vielen Übergängen immer wieder unter Druck setzen können“, analysierte Jatzke die einseitige Partie, in der er nun viel wechselte. Über 17:28 (53.) änderte das aber wenig am Kräfteverhältnis auf dem Feld. „Wir freuen uns jetzt auf das Spitzenspiel gegen Geislar-Oberkassel“, fokussierte sich der SSV-Coach nach dem Abpfiff bereits auf die schwere Partie am kommenden Freitag in der GWN-Arena.

 

Nümbrecht: Daniel Funk (10/4), Marius Euteneuer (6), Torben Lang (5), Philipp Donath (3), Lucas Söntgerath, Benedikt Opitz, Stephan Bitzer (je 2), Jannik Lang, Mario Weissner, Marius Ranke (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

Abstiegsrunde


 

CVJM Oberwiehl II – ASV SR Aachen II 23:18 (13:6).

 

Einen Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf wollte CVJM-Trainer Jan Jäckel den ersten Sieg seit Mitte Dezember noch nicht nennen, gut getan hätten die beiden Punkte aber trotzdem. „Auch wenn am Ende wahrscheinlich alle Teams absteigen müssen, war es wichtig, mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben“, meinte er. Durch den Sieg stellte Oberwiehl den Kontakt zum breiten Mittelfeld der Abstiegsrunde her. Spitzenreiter Eschweiler hat trotz der Niederlage in Troisdorf am Samstag aber immer noch einen satten Vorsprung auf die Konkurrenz.

 

Obwohl die Gastgeber einige Leihgaben aus dem Oberligakader an Bord hatten, hatten sie Mühe mit den Aachenern. „Irgendwie hatte jeder seine eigene kleine Baustelle“, sagte Jäckel, dessen Team im ersten Durchgang aber trotzdem den Grundstein zum Sieg legte. Über 5:6 (16.) blieben die Gäste in der Folge über 15 Minuten ohne Tor. Der CVJM nutzte diese Schwächephase gnadenlos aus und konnte nach der Pause in den Verwaltungsmodus schalten. Über 20:14 (44.) war es allerdings kein sonderlich ansehnliches Spiel. „Beide Teams haben sich viel zu sehr mit den Schiedsrichtern beschäftigt. Das tat der Partie nicht gut“, so Jäckel.

 

Oberwiehl: Leon Binder (6/1), Johannes Schneevogt (6/2), Phil Nückel, Daniel Fuchsberger (je 3), Silas Kleinauski, Maik Braun, Alexander Stein, Andre Rischikov, Maurice Heuser (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

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Schade, Vlt kommt der Aufstieg auch ein Jahr zu früh. Aber noch ist ja nichts verloren.

Ultra, 19.03.2022, 14:38 Uhr
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