HANDBALL

Niederlage in Hagen: 40 Ohrfeigen im Spitzenspiel

Red; 17.11.2021, 22:20 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung ---- Auch elf Tore von Julian Köster konnten die desolate Abwehrleistung des VfL Gummersbach nicht kaschieren.
HANDBALL

Niederlage in Hagen: 40 Ohrfeigen im Spitzenspiel

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Red; 17.11.2021, 22:20 Uhr
Gummersbach - Rabenschwarzer Abend für das Sigurdsson-Team - Enttäuschende Defensivleistung - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

VfL Eintracht Hagen - VfL Gummersbach 40:36 (20:16).

 

Nicht wiederzuerkennen war die Mannschaft des VfL Gummerbach im Spitzenspiel bei Eintracht Hagen und verlor mit 36:40 auch gegen den zweiten Aufsteiger, nachdem man schon in Rostock ohne Punkte geblieben war. Nichts war mehr von dem souveränen Auftritt in Hamm vom vergangenen Freitag zu sehen, besonders defensiv enttäuschte der Tabellenführer auf ganzer Linie und zeigte einmal mehr seine Anfälligkeit außerhalb der heimischen SCHWALBE arena. Zum Gummersbacher Alptraum mutierte dabei Eintracht-Keeper Tobias Mahncke, der trotz 36 Gegentoren auf 21 Paraden, darunter drei Siebenmeter, kam und zum Held des Abends aus Hagener Sicht wurde.

 

Nicht ein einziges Mal ging Gummersbach in den 60 Minuten in Führung, Julian Köster war im Rückraum weitgehend auf sich allein gestellt. Elf Tore erzielte der Neu-Nationalspieler, während sein Pendant im rechten Rückraum, Janko Bozovic, einen rabenschwarzen Abend erlebte und für seine drei Treffer insgesamt elf Versuche benötigte. Aber auch Spielmacher Ole Pregler tat sich schwer. Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der sich beide Teams mit offenem Visier begegneten. Schon in den Anfangsminuten drückte Mahncke dem Spiel seinen Stempel auf: Beim 5:3 (6.) durch den früheren VfL-Kapitän Alexander Becker hatte der Hagener Torhüter bereits vier Paraden in seiner Statistik verzeichnet.

 

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Die Gäste leisteten sich gegen die aggressive Eintracht-Deckung viele kleine Fehler im Aufbau, aber auch Hagen musste dem hohen Tempo seinen Tribut zollen und spielte längst nicht immer fehlerfrei, hatte beim 9:6 (16.) durch Pouya Norouzi aber die nächste Duftmarke gesetzt. Fast schon symptomatisch für die Gummersbacher Angriffsbemühungen der Versuch von Ellidi Vidarsson, der vom eigenen Kreis das leere Gehäuse der Hausherren verfehlte. Zwar gelang dem Tabellenführer anschließend dennoch der 10:10-Ausgleich (20.) durch Hakon Styrmisson, aber schon die nächste Aktion zeigte, dass der VfL an diesem Abend einfach zu unkonzentriert agierte: Lukas Blohme ließ sich per Bauerntrick den Ball von Becker an der Mittellinie stibitzen.

 

Bei Hagen klappte fortan nahezu alles. Mahncke entwickelte sich mehr und mehr zur unüberwindbaren Wand, während seine Vorderleute mit Kempa-Tricks, Hebern und Toren unter starker Bedrängnis glänzten. Über 13:10 (23.) und 16:12 (26.) war die 20:16-Führung der Gastgeber beim Pausenpfiff der souveränen Schiedsrichter mehr als verdient. Und auch nach dem Seitenwechsel diktierte das Team aus dem Ruhrgebiet das Geschehen. 26:20 (37.) hieß es nach wenigen Minuten, selbst die anschließende berechtigte rote Karte gegen Tim Stefan, der Ole Pregler böse aus der Luft gepflückt hatte, taugte nicht als Wachmacher für die Oberberger. Stattdessen zauberte Hagen weiter: Besonders die langen Anspiele von Valentin Schmidt aus dem linken Rückraum auf Rechtsaußen Damian Toromanovic waren eine echte Augenweide.

 

Beim 31:22 (44.) durch den früheren VfL-Akademiespieler deutete sich ein Debakel aus Sicht der Gäste an. Sigurdsson reagierte personell und brachte nach Dzialakiewicz nun auch Jonas Stüber und Tom Kiesler – am Kräfteverhältnis änderte sich bis zum 35:28 (53.) dennoch wenig. Der isländische VfL-Coach zog für die Schlussminuten sein letztes Ass aus dem Ärmel: Eine offene Manndeckung. Und plötzlich wurde Hagen nach dem 37:29 (54.) nervös. Gummersbach kam endlich zu Ballgewinnen und schnupperte unvermittelt beim 37:34 (57.) durch Julian Köster wieder an einem Punkt. Philipp Vorlicek erlöste wankende Hausherren 150 Sekunden vor dem Ende aber mit dem 38:34. Viel Zeit die Niederlage aufzuarbeiten, bleibt dem Sigurdsson-Team nicht, bereits am Sonntagabend wartet mit dem EHV Aue die nächste Aufgabe in der SCHWALBE arena.

 

Hagen: Philipp Vorlicek, Damian Toromanovic (je 8), Valentin Schmidt (5/2), Daniel Mestrum, Pouya Norouzi (je 4), Tim Stefan, Tilman Pröhl (je 3), Alexander Becker, Jan-Lars Gaubatz (je 2), Julian Renninger (1).

 

Gummersbach: Julian Köster (11), Ellidi Vidarsson (6), Lukas Blohme (4), Stepan Zeman, Hakon Styrmisson, Ole Pregler, Janko Bozovic (je 3), Jonas Stüber, Szymon Dzialakiewicz, Tibor Ivanisevic (je 1).

 

Strafen

8:10 Minuten (Norouzi, Stefan (Rot), Renninger, Becker - 2x Zeman, Pregler, Vidarsson, Kiesler).

 

Siebenmeter

2/3 – 0/4 (Schmidts Heber landet an der Latte - Styrmisson scheitert an der Latte und an Mahncke, Bozovic verwirft zwei Mal gegen Mahncke).

 

Zuschauer

1.160.

 

Schiedsrichter

Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

KOMMENTARE

1

Hallo,
als Fan aus der Ferne ( heute Nürnberg-alter Marienheider ) war das heute Abend nur schwer zu ertragen. Ihr Kommentar hat alles richtig angesprochen.Super.
Wir können nur hoffen, daß am Sonntag vorne
wieder die alte Treffsicherheit da ist und der Torwart mal wieder bisherige Tugenden zu Tage fördert.Er kann es ja.
Schönen Gruß Jürgen Kuss

Jürgen Kuss Nürnberg, 17.11.2021, 22:44 Uhr
2

Dazu muss man aber auch sagen, das Hagen alles andere als einen "Aufsteiger-Kader" hat. Da spielen richtig gute Leute! Es ist sicherlich keine Schande gegen Hagen mit ihren Fans im Rücken zu verlieren. Wichtig ist nur, das man sich von so einer Niederlage nicht verunsichern lässt und die nächsten Spiele unbedingt wieder gewinnt. Was mich wundert ist die Defensive. Letztes Jahr gehörte die noch zu den Besten...

Wiehler, 18.11.2021, 10:06 Uhr
3

Man sieht, wie wichtig der Torwart für die Abwehr ist. Hat Ivanisevic einen "normalen" Tag, fehlt den Vorderleuten die Sicherheit. Genauso war es in Rostock. Während er gegen TUSEM der Garant war. Ähnliches gilt auch für Bozovic. Die Tagesform Beider ist spielentscheidend. ....und nicht vergessen: Hermann und Herzig fehlen dem Trainer.

Gummersbacher, 18.11.2021, 11:51 Uhr
4

Ziemlich peinliche Vorstellung und der gleiche Mist wie schon letzte Saison. Mal wieder beim Aufsteiger und jetzt auch schon wieder zum zweiten Mal in dieser Saison. Das ist doch eine reine Einstellungssache wenn man sieht wieviel extrem gute Spiele die Abwehr schon gezeigt hat. Wenn man das nicht schnell in den Griff bekommt wird es auch in dieser Saison wieder nichts mit dem Aufstieg.

Bernd, 18.11.2021, 12:58 Uhr
5

mit 36 Tore gewinnt man normalerweise das Spiel!
Warum war es nicht so, auswärts halt...
Hoffentlich gibt es den Sieg im Rückspiel!

Werner Eisenbach, 18.11.2021, 18:59 Uhr
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