Gummersbach - Der HC Gelpe/Strombach steht vor einem Umbruchsjahr - Trainer Murfuni lobt das gute Teamgefüge und will in der Liga eine gute Rolle spielen.

Von Peter Notbohm

 

Eine Saison mit vielen Höhen und wenigen Tiefen liegt hinter den Handballern des HC Gelpe/Strombach. In seinem ersten Jahr als HC-Trainer holte Markus Murfuni mit der Mannschaft in der Liga zwar drei Punkte weniger als sein Vorgänger Michiel Lochtenbergh, trotzdem verbesserten sich die Oberberger im Endklassement um einen Platz und beendeten die Saison auf Rang drei. Absolutes Highlight war allerdings die Teilnahme am letztmalig ausgetragenen DHB-Amateurpokal, über den sich der Nordrheinligist für die 2. Runde des DHB-Pokals qualifizierte.

 

Traumlos inklusive? Das wird die Auslosung in den kommenden Tagen zeigen. Eins steht aber bereits fest: Der HC wird mit einem völlig anderen Gesicht den Schwergewichten aus Bundesliga und 2. Liga begegnen. Mit Lukas Bader, Marvin Blech (beide Handballpause), Johannes Wirtscher (1. FC Köln II), Tim Hilger (Karriereende) sowie Tim Hartmann, Harry Roth und Tobias Schröter (alle SSV Nümbrecht) steht über ein halbes Dutzend Spieler, die den Kader in den vergangenen Jahren geprägt haben, nicht mehr zur Verfügung.

 

Murfuni setzt auf junge Spieler

 

Bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern setzt der oberbergische Viertligist weitgehend auf junge Spieler. Mit 27 Jahren ist Kreisläufer Lukas Elverfeld, der vom Drittligisten Bergische Panther in die Kreisstadt wechselt, der älteste der sechs Neuzugänge. Ihm gedenkt Murfuni eine Führungsrolle zu – vor allem defensiv. Aber auch das Spiel über den Kreis soll mit ihm intensiviert werden, um weniger berechenbar zu sein. Ein halbes Jahr jünger ist der Toptransfer des Sommers: Mit Amir Bostan konnte sich der HC einen Spieler mit Erstligaerfahrung aus Kroatien schnappen. Auch vom spielstarken Shooter, der erst seit zwei Monaten in Deutschland lebt, erwartet der HC-Coach viel, weiß aber, dass er Geduld brauchen wird: „Momentan ist er noch ein wenig Einzelkämpfer. Er muss neben unserem Konzept auch die Sprache lernen. Die Zeit zum Entwickeln werden wir ihm aber geben.“

 

Viel hält Murfuni auch von den beiden jungen Rückraumspielern Mike Heinzerling (VfL Gummersbach Jugend) und Eldar Starcevic (HBD Löwen Oberberg). Beide leben von ihrer Schnelligkeit und Agilität. Den größten Umbruch gibt es allerdings im Tor, wo mit Marvin Blech der langjährige Stammkeeper aufhört und auch Backup Kai Rottschäfer nur noch punktuell zur Verfügung stehen wird. Mit Dennis Stöcker und Islam Elnoamany hat der Verein zwei junge Keeper geholt, die ihre Qualität schon nachgewiesen haben, aber auch noch über reichlich Entwicklungspotential verfügen. „Gerade zu Saisonbeginn werden wir von beiden noch keine 35-Prozent-Quoten durchgängig erwarten dürfen, aber dazu sind sie in der Lage“, findet Murfuni.

 

„Der Umbruch war notwendig“

 

Wie der Coach den Umbruch bewertet? „Er war notwendig“, sagt Murfuni, „auch, um eine bessere Stimmung in die Mannschaft zu bekommen.“ Überhaupt betont der HC-Trainer mehrfach, wie hervorragend die Chemie im Team in der Vorbereitung gewesen sei: „Es macht einfach Spaß, mit so jungen Spielern zu arbeiten. Sportlich wird es durch den Umbruch vielleicht nicht mehr für ganz oben reichen, aber so lange, die Jungs in jedem Spiel Kampfeslust zeigen, dürfen sie auch Fehler machen.“

 

[Sieben Abgänge und sechs Neuzugänge: Der HC hat im Sommer einen Umbruch eingeleitet.]

 

Dass nach wenigen Wochen noch nicht alle Abläufe einstudiert sind, ist aus Murfunis Sicht hingegen völlig normal: „Beim BSP-Cup hat man gesehen, dass wir noch ein wenig ‚Learning‘ vor uns haben.“ Zulegen muss das Team vor allem noch beim Tempospiel und in der Körperlichkeit. Auch beim Thema Fehlerminimierung sieht der Trainer noch Potential. „Aber die große Stärke dieser Mannschaft wird sein, dass sie eine Mannschaft ist.“

 

Gelpe/Strombach will weiter ein unangenehmer Gegner sein

 

Eine Platzierung als Saisonziel will Murfuni angesichts des Umbruchs nicht ausgeben. Im oberen Mittelfeld sieht er sein Team dann aber doch. Insgesamt sei die Liga jedoch stärker geworden, findet er. Die beiden Aufsteiger Mönchengladbach und Dormagen II brächten viel Qualität mit, auch Dinslaken habe sich verstärkt. Im Meisterrennen befürchtet er hingegen Langeweile und erwartet einen „einsamen“ TV Korschenbroich an der Spitze. „Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und die Mannschaft wachsen lassen. So realistisch müssen wir den eingeleiteten Umbruch einfach sehen.“

 

Zugänge

Amir Bostan (RK Metković)
Islam Elnoamany (TSV Bonn rrh.)

Lukas Elverfeld (HSG Bergische Panther)

Mike Heinzerling (VfL Gummersbach A-Jugend)

Eldar Starcevic (HBD Löwen Oberberg)

Dennis Stöcker (Neusser HV)

Abgänge
Lukas Bader
Marvin Blech (beide Handballpause)

Moritz Banaschewitz (Verbandsligakader während der Saison)

Tim Hartmann

Harry Roth

Tobias Schröter (alle SSV Nümbrecht)

Johannes Witscher (1. FC Köln II)

Tim Hilger (Karriereende)

Spielerkader

Tor
Islam Elnoamany

Kai Rottschäfer

Dennis Stöcker

Feld
Lukas Altjohann
Paul Borisch

Amir Bostan

Alexandre Brüning

Lukas Elverfeld

Mike Heinzerling

Julian Mayer
Malte Meinhardt

Felix Maier

Florian Panske

Paul Roth

Eldar Starcevic

Leonard Viebahn

Trainer
Markus Murfuni

 

Co-Trainer

Alexandre Brüning

Torwart-Trainer
Max Hamers

Physiotherapeuten
Julian Hartkopf

Lisa Hartkopf
Johanna Heister

 

Betreuer

Kai Höbler