GUMMERSBACH

Wärmewende in Gummersbach: Kommunale Wärmeplanung mit der BMU gestartet

pn; 03.07.2025, 13:25 Uhr
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Symbolfoto: Gerd Altmann from Pixabay
GUMMERSBACH

Wärmewende in Gummersbach: Kommunale Wärmeplanung mit der BMU gestartet

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pn; 03.07.2025, 13:25 Uhr
Gummersbach – Das Wuppertaler Unternehmen soll in den kommenden Monaten Potenziale für Wärmenetze aufzeigen – Im Rathaus legt man großen Wert auf Transparenz und Bürgerbeteiligung.

Von Peter Notbohm

 

Das Thema ist nicht neu, nimmt aber auch in Gummersbach Fahrt auf: Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung in der Kreisstadt wurde nun die Erstellung des kommunalen Wärmeplans an das Wuppertaler Unternehmen BMU Energy Consulting, einem Beratungsdienstleister für den Energiesektor, vergeben. Das Ziel des einjährigen Verfahrens ist eine strategische Grundlage für eine langfristig klimafreundliche, bezahlbare und verlässliche Wärmeversorgung für alle Bürger zu entwickeln. Zum Start der Umsetzung trafen sich Vertreter der Stadt und Vertreter der BMU Energy Consulting zu einem Pressegespräch im Gummersbacher Rathaus.

 

„Wo kann in Gummersbach die Wärmeversorgung durch Wärmenetze und dezentrale Lösungen vernetzt werden“, ist eine der Frage, die das Team um Dr. Björn Uhlemeyer beantworten soll. Die kommunale Wärmeplanung ist dabei ein Instrument, das Städten und Gemeinden hilft, die lokalen Potenziale für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu erkennen und erste räumliche Entwicklungspfade aufzuzeigen. Dabei werden eine Bestandsanalyse erstellt und Möglichkeiten zum Ausbau erneuerbarer Energien von Wärmenetzen und zur energetischen Sanierung erarbeitet.

 

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Nicht erst der aktuelle Konflikt im Nahen Osten zwischen dem Iran und Israel habe gezeigt, wie anfällig fossile Energieträger sind. Langfristig werden viele Hauseigentümer nicht um eine Wärmepumpe herumkommen, meint Uhlemeyer. Solarthermie könne lediglich 20 Prozent leisten. Die gesammelten Daten sollen zeigen, was ist kurzfristig umsetzbar und was bis zum von der Bundesregierung ausgerufenen Ziel 2045, der Klimaneutralität. Uhlemeyer ist sich sicher: „Alle Befürworter einer stabilen Wirtschaft sollten hinterher sein, nicht nur von Öl und Gas abhängig zu sein.“ Der fossile Anteil soll überplant und eine komplexere Wärmeversorgung aufgebaut werden.

 

Für Städte und Kommunen ist der Prozess verpflichtend und muss bis zum Sommer 2028 abgeschlossen werden. Eine vorzeitige Fertigstellung und Beschluss wird nicht die gesetzliche 65-Prozent-Erneuerbare-Energie-Bedingung auslösen. Am Ende steht ein strategisches Handlungspapier mit umsetzbaren und soliden Maßnahmen zur Gestaltung der Wärmewende. Wichtig dabei: Die kommunale Wärmeplanung zeigt lediglich auf, ob Wärmenetze in bestimmten Bereichen wirtschaftlich errichtet und betrieben werden können, bzw. welche modernen Heizsysteme als sinnvolle Alternative gesehen werden. Eine rechtliche Verpflichtung für Unternehmen oder Haushalte zur Umsetzung dieser Maßnahmen besteht nicht. Es wird nicht vorgeschrieben, wie in Zukunft geheizt werden soll.

 

In der Stadt gibt es bereits einige Wärmenetze, wie Gummersbachs Technischer Beigeordneter Jürgen Hefner erklärt. Unter anderem versorgt das Gumbala-Schwimmbad einen größeren Bereich, auch auf dem Steinmüllergelände war die Stadt früh mit Hackschnitzeln unterwegs. In Strombach und Lieberhausen gibt es ebenfalls Nahwärmenetze. „Trotzdem werden wir nicht ein großes Nahwärmenetz errichten können. Viele Menschen werden sich mit der Wärmepumpe beschäftigen müssen“, sagt auch Hefner.

 

Der Stadt ist eine transparente Kommunikation und Bürgerbeteiligung wichtig, sagt Projektleiter Adam Wesolek: „Wir wollen alle Bürger über die zwölf Monate mitnehmen, und dabei nicht nur informieren, sondern auch kooperieren.“ Interessierte Bürger können sich über den Projektverlauf, Beteiligungsmöglichkeiten und Zwischenergebnisse laufend auf der städtischen Website informieren. Für den Erstkontakt wurde zudem eine E-Mailadresse eingerichtet. Im Herbst ist im Rathaus zudem eine große Informations- und Beteiligungsveranstaltung geplant, an der Energieversorger, Stadtwerke und die BMU beteiligt sein werden.

KOMMENTARE

1

„Viele Menschen werden sich mit der Wärmepumpe beschäftigen müssen“
Nööö mache ich nicht. Stromsteuersenkung nicht für Privatleute? [....]
Kaufe jetzt im Sommer noch 2 Kaminöfen.
Gasheizung (eingebaut 2023) wird dann stillgelegt

Uli, 03.07.2025, 14:05 Uhr
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Verbrauchern vorschreiben was man braucht. Genau wir machen uns alle vom Strom abhängig und bei Ausfall des Netz ?? Werden viele frieren. Leute wacht auf auch eine Wärme pumpe braucht Strom. Aber erstmal alle umsteigen, dann werden die Netzwerke richtig Kasse machen oder die Bude bleibt kalt. Aber richtig erst mal was von Natur und Geldsparen erzählen. Super

THOMA , 09.07.2025, 19:41 Uhr
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