GUMMERSBACH
Verlässliche Entscheidungen statt politischer Grabenkämpfe
Gummersbach – In der konstituierenden Ratssitzung warb Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit für konstruktive Zusammenarbeit – Marquardt und Kolken zu Stellvertretenden Bürgermeistern gewählt.
Als letzter der 13 oberbergischen Gemeinde- und Stadträte hat Gummersbachs Stadtrat sich vergangene Woche konstituiert – nahezu geräuschlos und mit großer Einigkeit. In der Kreisstadt hatte man sich mit der konstituierenden Sitzung laut dem neuen Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit (CDU) bewusst Zeit genommen, um Wahlen und die Bildung von Ausschüssen vorzubereiten. Nach vielen Gesprächen im Vorfeld hatten sich alle Fraktionen auf eine gemeinsame Liste verständigt, die auch bei einer Enthaltung einstimmig verabschiedet wurde.
Mit breiter Mehrheit (zwei Enthaltungen und eine ungültige Stimme) waren auch die beiden neuen stellvertretenden Bürgermeister in geheimer Wahl gewählt worden. Während Jürgen Marquardt (CDU) das Amt weiterhin als erster Stellvertreter ausübt, ist Oliver Kolken (SPD) der Nachfolger von Helga Auerswald (SPD), die nicht mehr für die neue Ratsperiode angetreten war und kürzlich von ihrer Partei in Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste mit der Willy-Brandt-Medaille, der höchsten SPD-Auszeichnung, geehrt wurde.
Halding-Hoppenheit, der vom Altersvorsitzenden Rainer Sülzer (CDU) vereidigt wurde, betonte in seiner Antrittsrede die Vielfalt des neuen Stadtrates, die zu einer Stärke werden soll. Er wünsche sich eine konstruktive, respektvolle und lösungsorientierte Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren. Mit dem einheitlichen Wahlvorschlag habe der Rat bereits einen guten Weg eingeschlagen, fand das Stadtoberhaupt: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns keine politischen Grabenkämpfe, sondern verlässliche Entscheidungen. Sie erwarten, dass wir zuhören, abwägen und das Wohl der gesamten Stadt und alle Bürger im Blick behalten.“
Als langjähriger Stadtkämmerer wisse er, wie wichtig solide Finanzen für die kommunale Entwicklung seien. Die Stadt stehe vor dem Dilemma, dass zwar die Gewerbesteuer ein Allzeithoch erreicht habe, davon aufgrund steigender Kosten und wachsender Aufgaben nichts übrig bleibe. Auch unter seiner Führung werde nur das versprochen, „was wir auch finanzieren können“, so der Nachfolger von Frank Helmenstein. Sein Ziel: ein Haushalt der Stabilität und Zukunftsorientierung ermöglicht, dabei die Stadt nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet. Perspektivisch wolle man den Haushaltsausgleich erzielen.
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[Der neue Stadtrat: Laut einem Medienbericht weigerten sich die Ratsmitglieder der Grünen und Linken, sich gemeinsam für ein Foto mit der AfD aufzustellen.]
In Zukunft gehe es neben der Stärkung der Wirtschaft auch darum, attraktive Wohn- und Lebensräume zu schaffen, Mobilität neu zu denken und die Stadt in allen Ortsteilen noch lebenswerter zu machen, so der Bürgermeister. Dabei betonte er zwei Standortfaktoren: Sicherheit und Sauberkeit. Laut Polizeistatistiken gehört Gummersbach zwar zu den sichersten Städten, das subjektive Empfinden jüngerer und älterer Bürger sei aber ein anderes. „Das müssen wir ernst nehmen, die Ursachen hierfür ergründen und gemeinsam Lösungen erarbeiten“, versprach Halding-Hoppenheit eine Stärkung der Ordnungspartnerschaften. Später beschloss der Rat zudem, dass die Stelle des zweiten Beigeordneten ausgeschrieben wird. Der Posten ist durch die Wahl Halding-Hoppenheits zum Bürgermeister und dem Aufstieg von Jürgen Hefner zum Ersten Beigeordneten und Technischen Beigeordneten noch vakant.
Ausschüsse (in Klammern die Vorsitzenden)
Hauptausschuss: Raoul Halding Hoppenheit (CDU)
Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss Axel Blüm (SPD)
Rechnungsprüfungsausschuss: Konrad Gerards (Grüne)
Betriebsausschuss Stadtwerke: Volker Kranenberg (CDU)
Aussschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung: Karl-Heinz Richter (CDU)
Ausschuss für Kultur und Ehrenamt: Rainer Degner (AfD)
Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität: Bastian Fröhlich (CDU)
Ausschuss für Schule, Sport, Soziales, Familie und Migration: Rainer Sülzer (CDU)
Wahlprüfungsausschuss: Jürgen Marquardt (CDU)
Jugendhilfeausschuss: noch zu wählen
Ausschuss für Chancengerechtigkeit und Integration: noch zu wählen
KOMMENTARE
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Ausschuss für Chancengerechtigkeit und Integration: noch zu wählen - wird spannend.... wer Vorsitzende wird....
Sebastian, 15.12.2025, 13:10 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
