GUMMERSBACH
Rund 1.000 Gläubige feiern Hindu-Fest
Gummersbach – Buntes Fest zum 32-jährigen Bestehen des Kurinchkkumuran-Tempels lockte viele Teilnehmer und Besucher an.
Von Kathrin Roloff-Jamin
Das Tempelfest zum 32-jährigen Bestehen des Kurinchkkumuran-Tempels Gummersbach wirkte am Sonntag wie eine Reise in eine andere Welt: wunderbar bunt, ungewöhnlich laut und herrlich exotisch. Mit dem Fest erbitten Hindus Segen und Reinigung von ihren Göttern. An den Marktständen wurden Gemüse, Früchte, Gewürze oder Kleidung aus Indien und Sri Lanka, aber auch traditionelle Gerichte angeboten.
Bevor sich der Umzug in Bewegung setzte, fand mit „Puja“ eine farbenprächtige Anbetungszeremonie im Tempel statt. „Wir stehen für kulturelle Vielfalt und sind ein offenes Haus. Wir fühlen uns sehr wohl hier und freuen uns, wenn wir die Region mitgestalten dürfen“, sagte Sivanujan Sivapatham vom Verein Kurinchikkumuran Tempel. Vor dem Eingang lagen überall Schuhe. Menschen dürfen den Tempel nur barfuß betreten, auch an diesem Sonntag.
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[Ein junger Tänzer beim Tempelfest.]
Die Spitze des Zuges bildete eine Gruppe Tänzer, die „Kavadis“ auf den Schultern trugen. Das ist eine Art hölzernes Gestell mit Blumen und Pfauenfedern geschmückt. Die Träger hatten Spieße und Haken in Mund, Wangen und Rücken. An den Haken im Rücken waren Leinen befestigt, mit denen ihre Begleiter ihre Schritte lenkten. Begleitet wurde die Prozession von Nadaswaram, einem südindischen Doppelrohrblattinstrument, das der einer Oboe ähnelt, und der Fasstrommel Thavil. Dahinter reihten sich drei Festwagen ein, mit den von Hindus verehrten Gottheiten. An langen Kordeln zogen Frauen und Männer die Wagen. Am Ende des Zuges folgten betende Gläubige, die Opfergaben, wie Kokosnüsse, in den Händen hielten. Viele Frauen trugen farbenfrohe Saris und Männer traditionelle Seidengewänder.
Unter den Feiernden waren auch die stellvertretende Bürgermeisterin von Gummersbach, Helga Auerswald, der SPD-Bürgermeisterkandidat Thorsten Konzelmann sowie der Landratskandidat der SPD, Dr. Sven Lichtmann. Der Gewerkschaftssekretär der IG Metall und Stadtratskandidat der SPD, Haydar Tokmak, sagte: „Ich wünsche mir einen respektvollen Dialog. Wir können viel voneinander lernen. Ich freue mich schon auf den Austausch mit Euch."
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[Stehen für Vielfalt und kulturellen Austausch: Dr. Sven Lichtmann (Landratskandidat der SPD, v.li.), Helga Auerswald (stellvertretende Bürgermeisterin von Gummersbach), Haydar Tokmak (Gewerkschaftssekretär der IG Metall und Stadtratskandidat der SPD), Thorsten Konzelmann (Bürgermeisterkandidat der SPD), Sivanujan Sivapatham (stellvertretender Vorsitzender des Kurinchkkumaran Tempels).]
Der Kurinchikkumuran-Tempel in Gummersbach wurde 2008 ohne Turm fertiggestellt und ist nach dem Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm der flächenmäßig größte hinduistische Tempel Deutschlands. „Wenn der Turm fertiggebaut ist, dann sind wir der größte Tempel Deutschlands“, sagte Sivanujan Sivapatham. Im Verein finden regelmäßig Gebete, Feste und Tempelführungen für Schulen statt. Der Name des Tempels heißt übrigens übersetzt „der bergische Murugan“. Er soll die Verbindung der spirituellen Wurzeln mit der bergischen Heimat symbolisieren.
Die rund zweistündige Prozession verlief von der Industriestraße in die Wiesenstraße zur Seßmarstraße und über die Talstraße wieder zurück zum Tempel. Der Kurinchikkumaran Tempel e.V. hat rund 300 Mitglieder sowie viele Unterstützer.


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