GUMMERSBACH
Nach tödlichem Unfall: ADFC fordert genaue Untersuchung
Gummersbach - Nachdem am vergangenen Freitag eine E-Scooter-Fahrerin bei einem Unfall am Abzweig Seßmarstraße/Wiesenstraße verstorben ist, weist der ADFC Oberberg auf die Risiken für die Nutzer des Radschutzreifens an der Unfallstelle hin und fordert Konsequenzen - ADFC stellt seine Angaben zu Radverkehrskonzept richtig (AKTUALISIERT).
+++2. Meldung (Mittwoch, 8:40 Uhr)+++
In der Presseerklärung vom vergangenen Sonntag hat der ADFC von einem bereits beschlossenen Radverkehrskonzept der Stadt Gummersbach berichtet und die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gefordert.
Nun ist eine Richtigstellung der Angaben durch den ADFC erfolgt. Die Aussage, dass es sich um ein beschlossenes Konzept handeln würde, sei nicht korrekt, „tatsächlich wurde eine Beschlussvorlage im zuständigen Fachausschuss 2022 einstimmig beschlossen, aber es gab keinen nachgehenden Ratsbeschluss. Es handelt sich daher um einen Planungsauftrag, der einstimmig beschlossen wurde“, so der 1. Vorsitzende des ADFC Oberberg, Thomas Bandahl. „Aufgrund dieser falschen Annahme korrigiere ich meine Forderung und bitte die zuständigen Stellen, um die Prüfungen der von der VIA eG im April 2022 vorgeschlagenen Maßnahmen/Musterlösungen.“ Dabei solle auch Straßen.NRW als verantwortlicher Straßenbaulastträger beteiligt werden.
+++1. Meldung (Sonntag, 22 Uhr)+++
Die Ortsgruppe Gummersbach und der Vorstand des ADFC Oberberg fordern nach dem tragischen Verkehrsunfall am Abzweig Seßmarstraße/Wiesenstraße am Freitag, bei dem eine 22-jährige E-Scooter-Fahrerin verstarb, eine umfassende Untersuchung der Unfallumstände sowie Konsequenzen hinsichtlich der Sicherheit für Nutzer von Radschutzstreifen.
Der Unfall habe sich laut ADFC an einem besonders kritischen Abschnitt ereignet: Der Fahrradschutzstreifen verläuft dort in Fahrtrichtung Gummersbach durchgehend über den Abbiegebereich hinweg. „Dieser Schutzstreifen stellt einen gesicherten Bereich für Zweiradnutzer dar, der von anderen Fahrzeugen nicht überfahren werden darf, wenn sich Radfahrende oder E-Scooter-Fahrer*innen darauf befinden“, so der ADFC. Insbesondere der nach rechts abbiegende Verkehr sei verpflichtet, das Vorfahrtsrecht der geradeausfahrenden Zweiradnutzer zu beachten.
Nach Einschätzung des ADFC birgt die Gestaltung des Straßenraumes an dieser Stelle enorme Risiken. „Der Abbiegebereich vor der Ampel ist so angelegt, dass der abbiegende Verkehr in Richtung Wiesenstraße mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit durchfahren kann und erst nach mehreren Metern auf die Fußgängerampel trifft. Diese Verkehrsführung erhöht das Risiko für alle nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen erheblich“, erklärt der ADFC weiter.
Im beschlossenen Radverkehrskonzept der Stadt Gummersbach seien für solche gefährlichen Abbiegebereiche Rotfärbungen nach den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) vorgesehen. Für die konkrete Unfallstelle sei zudem eine Anpassung der dortigen Ampel geplant und dies bereits vom Stadtrat beschlossen. Die Umsetzung sei jedoch noch nicht erfolgt.
„Wir fordern mit Nachdruck die umgehende Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen sowie eine grundlegende Neubewertung der Verkehrsführung an dieser Stelle. Der tragische Unfall zeigt auf dramatische Weise, dass akuter Handlungsbedarf besteht“, so der ADFC abschließend.
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