GUMMERSBACH

Generalstaatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen bei gefundenem Sprengsatz

Red; 05.10.2020, 15:00 Uhr
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Foto: Archiv --- In einer Regionalbahn aus Gummersbach wurde am frühen Samstagmorgen ein Sprengsatz entdeckt.
GUMMERSBACH

Generalstaatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen bei gefundenem Sprengsatz

Red; 05.10.2020, 15:00 Uhr
Oberberg – Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nach dem Fund eines selbstgebauten Sprengsatzes in der Regionalbahn 25 – Bombe hätte bei Explosion aufgrund laienhafter Bauweise keinen Schaden angerichtet – Durchsuchungen auch in Gummersbach (AKTUALISIERT)

+++Aktualisierung von Montag, 15 Uhr+++

 

Im Fall des am Samstag gefundenen Sprengsatzes in einem Zug der RB 25 hat die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf die Ermittlungen übernommen. „Derzeit liegen aber noch keine neuen Erkenntnisse vor“, sagte Oberstaatsanwalt Dr. Daniel Vollmert auf OA-Nachfrage am Montag. Ziel und Motivation des oder der Täter sei nach wie vor unklar, zu den Auswertungen der Überwachungsvideos an den Bahnhöfen wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen. Experten des LKA sind nach wie vor dabei, den Sprengsatz zu untersuchen, dafür wird jede einzelne Komponente auf DNA-Spuren eines Bastlers geprüft.

 

In dem Karton hatten sich Schwarzpulver und Nägel befunden, die Bombe war allerdings vollkommen amateurhaft zusammengebaut worden. „Es bestand nie die Gefahr, dass eine Explosion zu Verletzungen führen könnte, da es keinen Zündmechanismus gab“, berichtete Vollmert. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittle daher auch nur auf Verdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch das Vortäuschen einer Straftat. „Die Ermittlungen hierzu laufen derzeit“, so der Oberstaatsanwalt. Ob es einen Zusammenhang zu dem verdächtigen Rucksack, der am Dortmunder Hauptbahnhof am Sonntag kontrolliert durch Spezialkräfte der Polizei gesprengt wurde, gebe, könne derzeit noch nicht gesagt werden.

 

 

+++ Aktualisierung von Samstag, 18:15 Uhr +++

 

Die Polizei hat am frühen Abend weitere Erkenntnisse zum Fund eines Sprengsatzes in der Regionalbahn 25 bekanntgegeben. Demnach handelte es sich zwar tatsächlich um ein Selbstlaborat, welches mit Nägeln und Schwarzpulver gefüllt war. Allerdings war der Bau derart laienhaft umgesetzt, dass zu keiner Zeit eine Gefahr von ihm ausgegangen wäre. Bei einer Detonation wären die Schrauben kaum bewegt worden.

 

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Karton auf der letzten Fahrt um 23:23 Uhr von Gummersbach nach Köln in der Bahn deponiert wurde. Allerdings explodierte er während der Fahrt nicht, sodass er am Samstagmorgen durch den Putztrupp der Deutschen Bahn entdeckt worden war. Da ein Teil des Zuges in der Kreisstadt am Abend abgekoppelt worden war, liefen auch hier am Samstag Ermittlungen der Polizei, bei der unter anderem Sprengstoffhunde eingesetzt wurden. Weitere Funde soll es hier nicht gegeben haben. Derzeit werden die Aufnahmen der Überwachungsvideos an den Bahnhöfen ausgewertet.

 

Zu den Hintergründen dieser Tat ist noch nichts bekannt. Sowohl ein terroristischer Akt als auch ein Erpressungsversuch gegen die Bahn können nicht ausgeschlossen werden.

 

+++ Ursprüngliche Meldung von Samstag, 15:15 Uhr +++

 

Wie mehrere Medien melden, wurde am frühen Samstagmorgen in einer Regionalbahn ein Sprengsatz gefunden, der nach ersten Ermittlungen auch zündfähig gewesen sein soll. In diesem sollen sich Feuerwerkskörper, Schwarzpulverkugeln, Nägel und Schrauben befunden haben. Eine Putzkolonne war demnach am Bahnhof Köln-Dutzerfeld in der Bahn beschäftigt, als sie einen Karton entdeckte. Sprengstoffhunde der Polizei hätten kurz darauf Alarm geschlagen und den Großeinsatz ausgelöst.

 

Bei der Bahn soll es sich um die RB 25 handeln, die gestern Abend um 23:23 Uhr in Gummersbach gestartet ist. Ob sich die Bombe zu diesem Zeitpunkt schon im Zug befand oder nachträglich dort abgelegt wurde, ist noch unklar. Sollten Mitfahrer während der Fahrt irgendwas Auffälliges gesehen haben, werden sie gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

 

Ein Sprecher der Polizei bestätigte gegenüber Oberberg-Aktuell den Einsatz und den Fund des verdächtigen Gegenstandes. Weitere Angaben könne man aktuell noch nicht machen. Ebenso ist zu den Motiven oder Verdächtigen noch nichts bekannt. Die Staatsanwaltschaft Köln hat die Ermittlungen aufgenommen und wird vor Ort durch das Landeskriminalamt unterstützt.

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