GUMMERSBACH

Der Himmel geht über allen auf

mkj; 29.09.2024, 10:30 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften feierten zum Abschluss der Interkulturellen Woche einen Gottesdienst auf dem Lindenplatz.
GUMMERSBACH

Der Himmel geht über allen auf

mkj; 29.09.2024, 10:30 Uhr
Gummersbach - Abschluss der diesjährigen Interkulturellen Woche auf dem Gummersbacher Lindenplatz bot Raum für vielfältige Gedanken - Appelle für Solidarität und Mitmenschlichkeit.

„Der Himmel geht über allen auf!“, hieß es nicht nur in dem Liedbeitrag zum 1. multireligiösem Gummersbacher Friedensgebet beim Abschlussfest der diesjährigen Interkulturellen Woche. Schon vor dem Gottesdienst am Samstagmittag gab es auf dem Gummersbacher Lindenplatz rege Gespräche von Mitarbeitern der Caritas, die als Schirmherrin und Organisatorin der Veranstaltung auftrat, und den Vertretern der Gemeinschaften und Kirchen verschiedener Religionen.

 

[Gerd Wilden von der Katholische Kirche Gummersbach leitete den Gottesdienst.]

 

Der Bedarf an Kommunikation und Austausch ist seit 49 Jahren ungebrochen, als aktuelle gesellschaftliche Beobachtungen die großen christlichen Kirchen in Deutschland dazu veranlassten, den „Tag des ausländischen Mitbürgers" ins Leben zu rufen, aus dem sich dann die heutige Interkulturelle Woche entwickelt hat. „Diese Initiative wird bis heute solidarisch unterstützt, mitgetragen und bereichert durch die Gewerkschaften, den Wohlfahrtsverbänden, etlichen Kommunen, Migrationsbeiräten, Integrationsbeauftragten und von deutsch-ausländischen Initiativgruppen“, erklärte Gerd Wilden von der Katholische Kirche Gummersbach während des Gottesdienstes. „Aus diesem verbindenden, gemeinsamen und solidarischen Geist lebt und wirkt auch die Interkulturelle Woche in Gummersbach und im Obergerichten Kreis.“

 

[Himmel (li.) und Hölle symbolisieren die beiden Gemälde.]

 

In seiner Predigt sprach Wilden davon, dass es Raum für Vielfalt und Andersartigkeit  geben müsse und dabei jede und jeden Einzelnen in dem Bewusstsein gelten zu lassen, dass alle Geschöpfe Gottes sind. „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns“, zitierte Wilden aus dem Markus-Evangelium, in der sich Jesus gegen die geistliche Engherzigkeit seiner Freunde wendet und einer einseitigen „Nur wir“-Einstellung eine deutliche Absage erteilt.

 

[Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt fand die richtigen Worte zu dem Anlass.]

 

Auch Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt fand passende Worte zum Abschluss der Interkulturellen Woche. „Sie lädt dazu ein, sich mit Chancen, Herausforderungen und Perspektiven in einer vielfältigen Stadt auseinander zu setzen“, so Marquardt.  Ein zentrales Anliegen sei es, ein besseres gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. „In der globalisierten Welt, in der wir leben, sind die Grenzen zwischen den Kulturen durchlässiger geworden, Traditionen vermischen sich und die Gesellschaft wird vielfältiger“, betonte Marquardt.

 

Die interkulturelle Woche stehe für Begegnungen, Austausch und Verständigung. „Die Aufnahme und Integration von Menschen, die zu uns kommen und ein Teil unserer Gesellschaft werden möchten, stellen uns vor Herausforderungen.“ Es liege an uns, ob wir Mauern um uns errichten oder ob wir Barrieren überwinden und so die Möglichkeit haben, neue Räume entstehen zu lassen. Integration bedeute aber nicht, dass die Menschen, die zu uns kommen, ihre Identität, ihren kulturellen Hintergrund aufgeben müssen. Es gehe darum, Vorurteile abzubauen und Brücken der Verständigung zu bauen. „Denn nur, wenn wir uns aufeinander einlassen und uns neugierig für das Unbekannte öffnen, können wir wirklich voneinander lernen und wachsen.“

 

Auch in diesem Jahr wurde anlässlich der Interkulturellen Woche im Oberbergischen ein vielfältiges Programm angeboten.

 

[Jamel Othmani (re.) vom Caritasverband mit Teilen seines Organisationsteams.]

 

Ein großer Dank für das Gelingen galt dem „leidenschaftlichen Herzblut“ von Organisator Jamel Othmani vom Caritasverband und all denen, die ihren Beitrag zum diesjährigen Beitrag geleistet hätten. „Ohne das unermüdliche Engagement und ihre Arbeit, ohne ihre Beteiligung wäre die Interkulturelle Woche nicht möglich“, meinte Marquardt.

 

Nach dem Gottesdienst folgte ein vielfältiges Bühnenprogramm mit Tanzvorführungen, musikalischen Beiträgen regionaler Künstler und vielen Mitmachaktionen, das in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund und dem Kommunalen Integrationszentrum organisiert wurde. 

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