GUMMERSBACH

15 Prozent mehr: Offener Ganztag soll teurer werden

pn; 17.11.2023, 06:00 Uhr
Symbolfoto: Mikhail Nilov auf Pexels
GUMMERSBACH

15 Prozent mehr: Offener Ganztag soll teurer werden

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pn; 17.11.2023, 06:00 Uhr
Gummersbach – Stadt will mit Erhöhung der Elternbeiträge auf erhebliche Kostensteigerungen im Bereich der OGS reagieren.

Von Peter Notbohm

 

Zwischen 0 und 191 Euro zahlen Eltern in Gummersbach derzeit in Abhängigkeit von ihrem Einkommen als monatlichen Elternbeitrag für die Offene Ganztagsschule (OGS). Seit 2019 hatte die Stadt nicht mehr an dieser Spirale gedreht, das soll sich nun zum 1. August 2024 ändern. Die Beiträge sollen um etwa 15 Prozent steigen. Der Höchstsatz würde dann 228 Euro betragen. Das empfahl der Ausschuss für Schule, Sport, Soziales, Familie und Migration dem Stadtrat mehrheitlich bei einer Gegenstimme der Linken und vier Enthaltungen in seiner letzten Sitzung.

 

„Wir haben es mit erheblichen Kostensteigerungen im Personalbereich der OGS zu tun“, begründet Fachbereichsleiterin Carina Hilger den Vorschlag der Stadtverwaltung. Die Beiträge wurden zuletzt vor vier Jahren angepasst, seien im Hinblick auf den ab 2026 bestehenden Rechtsanspruch aber nicht mehr zu halten. Schon jetzt befinden sich etwa 41 Prozent der Kinder im Bereich der OGS. Bezieht man das „Acht bis Eins-Modell“ mit ein, befinden sich sogar 56 Prozent aller Kinder im Betreuungsangebot. Auch in diesem Modell sollen die Beiträge angehoben werden. Nicht eingerechnet ist in den neuen Beiträgen das Essensgeld, das derzeit 57 Euro (3,80 Euro je Mahlzeit) beträgt.

 

[Grafik: Stadt Gummersbach.]

 

Für dieses Schuljahr entstehen pro OGS-Gruppe derzeit Kosten in Höhe von 94.468 Euro. Die Personalkosten für die zusätzliche Betreuungsform „Schule von acht bis eins“ sind hiermit inbegriffen. Vom Schuljahr 2020/21 stieg der Anteil der Teilnehmer von 209 auf aktuell 305. Auch die Zuschüsse an die Träger der offenen Ganztagsschulen, Internationaler Bund und Caritasverband Oberberg, die beide Betreuungsformen an den neun städtischen Grundschulen personell ausstatten und durchführen, sind

von 1,57 Millionen Euro auf 2,65 Millionen gestiegen.

 

Nicht angetastet wird die Geschwisterkind-Regelung, wonach Elternbeiträge pro Familie nur einmal erhoben werden, auch wenn mehrere Kinder einer Familie betreut werden. „Das ist ein hoher Standard, der in der Region seinesgleichen sucht. Davon wollen wir bewusst nicht abgehen, aber das kostet Geld“, sagt der erste Beigeordnete der Stadt Raoul Halding-Hoppenheit. Eltern mit einem Jahreseinkommen unter 19.000 Euro sollen beitragsbefreit bleiben. Derzeit seien nur 45 Prozent aller Eltern beitragspflichtig.

 

Die SPD enthielt sich bei der Abstimmung, da sie noch internen Beratungsbedarf auf einer Klausur an diesem Wochenende sah. Die CDU befürwortete die Erhöhung, weil die Geschwisterreglung beibehalten wird und nur die Hälfte der Eltern betroffen sei. Kritik gab es von der Linken. „Wir können dem nicht zustimmen, weil die Eltern neben der Inflation noch einmal zusätzlich belastet werden. Auch wenn die Reglung erst ab 19.000 Euro greift, trifft die Erhöhung die Mitte der Gesellschaft“, sagte Diyar Agu gegenüber Oberberg-Aktuell.

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