FUSSBALL
Ziel: Langfristig wieder auf Verbandsebene
Lindlar - Für den TuS Lindlar ist das Kapital Bezirksliga bereits nach einer Spielzeit wieder beendet - Trainer Arlind Oseku und Felix Eiting setzen auf den Nachwuchs – Junge Kicker sollen weiterentwickelt werden.
Von Jürgen Lorenz
Es lief eigentlich alles wie an Schnürchen für den TuS. Der Verein wollte unbedingt zum 100. Vereinsjubiläum im Jahr 2025 wieder auf Verbandsebene kicken. Dass es bereits ein Jahr früher geklappt hatte, störte niemanden so wirklich. Am letzten Spieltag der vorletzten Saison sicherte sich die Mannschaft von Raimund Kiuzauskas und seinem Co Phil Franke dann aber mit dem zweiten Platz den Aufstieg aus der Kreisliga A – Ziel erreicht, 110 Treffer erzielt und lediglich 31 Gegentreffer gefangen. Das Abenteuer Bezirksliga wurde dann allerdings zum Alptraum. Franke, der das Amt des Chefcoaches von Kiuzauskas übernommen hatte, und der Verein einigten sich bereits im November auf eine Beendigung der Zusammenarbeit. Mit mickrigen acht Pünktchen bis dato war die Entscheidung durchaus nachvollziehbar.
[Arlind Oseku und der TuS Lindlar möcgten das katastrophale Bezirksliga-Jahr vergessen machen.]
Arlind Oseku übernahm den Posten, Felix Eiting rückte als spielender Co-Trainer wenig später nach. Was bis zum Ende der abgelaufenen Spielzeit allerdings noch an Erfolgserlebnissen hinzukam, war ernüchternd. Die einstmals sattelfeste Abwehrformation musste gleich 99 Gegentreffer hinnehmen. Die zuvor wie geölt funktionierende Angriffsmaschinerie kam mehr als ins Stottern und musste sich am Ende mit ganzen 33 Toren begnügen. Das war sicherlich auch dem Abgang der beiden Unterschiedsspieler der Vorsaison geschuldet. Ohne Niklas Grob und Maurice Nguyen, sowie weiteren Langzeitausfällen war das Projekt Bezirksliga bereits früh gescheitert. Am Ende bedeuteten 13 Pünktchen den letzten Tabellenplatz und den sofortigen Wiederabstieg.
„Das tut uns allen sehr leid. Wir haben alles gegeben, um den Abstieg abzuwenden“, so Oseku. „Die Abgänge waren nicht zu kompensieren und uns fehlten am Ende einfach die Mittel.“ Zur kommenden Spielzeit backt man in Lindlar daher kleinere Brötchen. Statt erfahrenen Spielern bediente man sich im Lager der jungen Wilden. Florian Skrzypczak (eigene U19), Jason Kutzner (eigene U19), Rinor Latifi, Vesor Gashi (beide Sportfreunde Troisdorf U19), Veror Gashi, Jasper Müller (beide TuS Moitzfeld U19) spielen allesamt ihre erste Saison bei den Senioren, Ben Errahmouni (Montania Kürten) und Jan Lob (SSV Marienheide) ihre zweite.
„Wir wollen junge Spieler, eine junge Mannschaft, weiterentwickeln und nicht mit Geld wedeln“, sagt Oseku, der voll auf die Ausbildungskarte setzt. Mit einem Altersdurschnitt von 24,3 Jahren gehört der TuS sicherlich zu den jungen Teams der Liga. „Wir müssen jetzt nicht direkt im ersten Jahr angreifen, aber so in zwei, drei Jahren sollten wir dann so weit sein“, tritt der Lindlarer Coach erst einmal auf die Euphoriebremse. Allerdings sei die Motivation in der Mannschaft groß, den Fehler der Vorsaison auszubügeln. „Wir glauben daran, oben mitspielen zu können.“ Ein 4-4-2 oder ein 4-5-1 soll dabei die bevorzugte Spielvariante sein.
„Es gibt viele Gegner auf Augenhöhe“, sagt Oseku, der eine Platzierung von drei bis fünf für realisierbar hält. „Wipperfürth wird sicher ganz oben mitspielen. Bielstein halte ich für sehr ambitioniert und Altenberg ist für mich eine echte Wundertüte“, hat er drei Vereine ganz oben auf dem Zettel.
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[Die Coaches mit einem Teil der Neuzugänge.]
Zugänge
Florian Skrzypczak (eigene U19), Jason Kutzner (eigene U19), Jan Lob (SSV Marienheide), Rinor Latifi, Vesor Gashi (beide Sportfreunde Troisdorf U19), Veror Gashi, Jasper Müller (beide TuS Moitzfeld U19), Ben Errahmouni (Montania Kürten)
Abgänge
Pascal Nguyen (hört auf), Max Geßner (hört auf), Gabriel Werner (SV Schönenbach), Henry Wegner (TuS Untereschbach), Bakary Condé (SV Schönenbach)
Der Kader
Tor
Marco Bong, Simon Schreiner, Jan Lob
Abwehr
Monty Devern, Max Frangenberg, Luca Jansen, Simon Kahm, Fabio Römer, Anno Tekotte, Kim Heinzelmann, Jasper Müller, Steffen Kree
Mittelfeld
Marc Bruch, Veror Gashi, Vesor Gashi, Florian Skrypczak, Marius Mukherjee, Lorenzo Provenzano, Tim Lamers, Gian Luca Wester, Tim Schmitz, Roger Sauer, Lukas Dappen, Ben Errahmouni, Niko Schachow
Angriff
Christian Schreiner, David Förster, Marco von Puttkamer, Jason Kutzner, Rinor Latifi
Trainer
Arlind Oseku, Felix Eiting
Torwarttrainer
Marcel Besgen
Athletiktrainer
Thorsten Mierau
Betreuer
Phil Louis Höller
Sportliche Leitung
Raimund Kiuzauskas, Anton Zeka
Technischer Direktor
Andreas Keßler
Physiotherapeut
Thommy Eichner
