FUSSBALL
„Alles zu langsam“: Hohkeppels Zweite soll das Tempo erhöhen
Oberberg - Landesliga: Hohkeppel II will nach bitterer Pleite zurück in die Spur, Nümbrecht leckt nach Pokalsieg die Wunden, Wiehl muss zum starken Aufsteiger Blau-Weiß Köln - Bezirksliga: Schönenbach reist zum Ligaschlusslicht, Frielingsdorf hat Personalnöte.
Von Thomas Giesen
Vorschau Landesliga (10. Spieltag)
Eintracht Hohkeppel II – 1. FC Spich (Sonntag, 13:15 Uhr).
Es fehlen: Dennis Weis, Leon Dema, Julius Biada.
Zum Spiel: Die Hohkeppler Reserve schien endgültig in der Liga angekommen zu sein. Nach holprigem Auftakt bekam der Aufsteiger, der sich den direkten Durchmarsch in die Mittelrheinliga auf die Fahnen geschrieben hat, die Kurve, feierte drei Siege in Folge und schlug am Ende der Serie den Tabellenführer aus Brauweiler. Insgesamt erzielte die Equipe von Trainer Giuseppe Brunetto dabei elf Tore. Doch ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Fortuna Bonn wurde offenbar, dass die scheinbar überwundene Ladehemmung noch nicht beseitigt ist. 0:1 hieß es am Ende gegen das Ligaschlusslicht. Ein herber Rückschlag für die Ambitionen der Eintracht.
„Wir müssen das erstmal sacken lassen, was da am Sonntag passiert ist. Es ist einiges nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Gegen den Ball haben wir ja kaum was zugelassen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte der Gegner keine einzige Ecke und macht mit seiner einzigen guten Torchance das Tor. Aber wir haben es auf der anderen Seite nicht geschafft, das Tempo hochzuhalten und zu verschärfen, Lücken beim Gegner zu reißen und Tiefenläufe zu machen. Das war alles zu langsam“, zählt Brunetto die Probleme auf. Wie schon so oft in der aktuellen Spielzeit bissen sich die Hohkeppeler die Zähne an der tief stehenden Abwehr des Kontrahenten aus. „Da muss man beim Gegenpressing scharf sein und man darf den Gegner bei Ballverlust nicht zum Atmen kommen lassen“, so der Coach.
„Die Jungs wissen das ja. Wir erwarten jede Woche, dass der Gegner sich tief positioniert. Es gab nur zwei Mannschaften, Flittard und Brauweiler, die versucht haben, mitzuspielen“, erklärt Brunetto und hat wenig Hoffnung, dass sich der 1. FC Spich zu den beiden Ausnahmen hinzugesellt. „Ich kenne den Spicher Trainer, Michael Theuer, sehr gut und er ist bekannt dafür, dass er Fußball spielen will. Aber ich muss davon ausgehen, dass er das gegen uns nicht machen wird und seine Mannschaft auch tief stehen wird. Und das ist auch legitim.“
In der Offensive haben die Spicher jedenfalls auch Qualität zu bieten. Mit Jonas Degenhart, der in neun Spielen neun Tore erzielte, steht der aktuell beste Torjäger der Liga im Kader. Auch Elias Oulahyane traf in acht Spielen bereits viermal. Bei den Hohkeppelern fallen derweil zwei Offensivspieler aus. Leon Dema ist umgeknickt und Julius Biada hat sich einen Bänderanriss am Knöchel zugezogen.
SSV Homburg-Nümbrecht – Grün-Weiß Brauweiler (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Moritz Becker, Tom Hillenbach, Fritz Schäfer, Sebastian Ramspott.
Einsatz fraglich: Henry Schäumer, Ricardo Bauerfeind, Dennis Kania, Finley Friedrichs.
Zum Spiel: Die Nümbrechter gehen nach dem 3:1-Pokalerfolg über den Bezirksligisten SV Schönenbach euphorisiert in das Topduell gegen den Tabellenzweiten aus Brauweiler. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir da so gut mithalten. Der Gegner hatte bessere spielerische Elemente als wir, aber die Jungs haben gefightet, auch als wir mit Dennis Kania und Ricardo Bauerfein zwei Spieler frühzeitig auswechseln mussten. Wir können sehr stolz sein. Aber jetzt bin ich froh, dass wir mit dem Pokal bis Ende April Pause haben“, sagt Nümbrechts Trainer Marcus Voike. „Für die Stimmung war das aber gut. Man hat in der Kabine nachher gemerkt, dass das Spiel eine besondere Bedeutung für uns hatte und wir nicht einfach nur eine Runde weitergekommen sind.“
Bei aller Freude und Stolz ist jedoch nicht zu unterschlagen, dass der Pokalkampf auch seine Spuren hinterlassen hat. Ricardo Bauerfeind musste wegen muskulärer Probleme schon zur Pause raus, Dennis Kania hat einen Schlag aufs Jochbein bekommen. Eine Diagnose, ob ein Bruch oder nur eine starke Prellung vorliegt, steht noch aus. Voike hofft, dass Kania möglicherweise mit einer Maske auflaufen kann. Denn insgesamt ist die Personalsituation nicht besser geworden. Der befürchtete Zehenbruch bei Henry Schäumer hat sich als eine Kapselverletzung entpuppt. Sein Schmerzempfinden werde entscheiden, ob er auflaufen kann. Der Einsatz von Finley Friedrichs ist ebenfalls fraglich. Schon am Pokalmittwoch war er krank ausgefallen.
„Wir werden in die Jungs reinhören, wie sie sich fühlen“, sagt Voike vor dem erst dritten Heimspiel der Saison. Mit den Grün-Weißen erwartet der Coach eine „harte Nuss“, die es zu knacken gelte. „Die sind top in Form und haben am vergangenen Sonntag Lindenthal mit 6:1 geschlagen. Das ist schon ein aussagekräftiges Ergebnis. Wir werden über 90 Minuten hellwach sein müssen und dürfen uns keine Schwächephasen erlauben. Aber auch wenn wir angeschlagen sind – wenn wir die gleiche Leidenschaft an den Tag legen, wie gegen Schönenbach, dann können wir auch als Sieger vom Platz gehen.“
Blau-Weiß Köln – FV Wiehl (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Louis Usko, Thorben Riske, Moritz Müller, Gino Lanfranco.
Einsatz fraglich: Niclas Zeder, Paul Neuendorff, Yannick Zwiebel.
Zum Spiel: Auch die Wiehler haben eine ereignisreiche Woche zu absolvieren. Am vergangenen Sonntag unterlag man noch dem Landesliga-Tabellenführer FSV Neunkirchen-Seelscheid klar mit 1:4. Es folgte am Dienstag der 2:0-Sieg im Kreispokal gegen den Bezirksligisten SV Frielingsdorf. Doch auch wenn der spätere Sieger die Verlängerung brauchte, um das Weiterkommen zu sichern, hält sich der Energieverlust bei den Wiehlern wahrscheinlich in Grenzen. FV-Trainer Sascha Mühlmann hatte die gesamte Startelf ausgetauscht und damit die Kräfte für das nächste Wochenende geschont. „Wir haben gegen Frielingsdorf gesehen, dass wir in der Breite gut aufgestellt sind. Aber wenn fünf Spieler aus der vorderen Reihe fehlen, dann merkt man das. Das ist Qualität, die wir brauchen“, erklärt Mühlmann, warum sich seine Truppe so schwer gegen den Außenseiter tat.
Kevin Derksen und Vinzent Stoffel hatte Mühlmann gar nicht ins Aufgebot geholt. Die Offensivreihe mit Florian Liebelt, Justus Dabringhausen und Jan Peters kam erst im Verlauf der Partie ins Spiel. Nun erwartet Mühlmann einen deutlich dickeren Brocken als den SVF. „Blau-Weiß Köln ist eine absolut schwierige Aufgabe. Das ist ein sehr starker Aufsteiger. Eine eingespielte Mannschaft und ein eingeschworener Haufen. Für uns wird das eine Herkulesaufgabe.“ Im Moment sieht Mühlmann sein Team als Außenseiter: „Vielleicht ist das für uns ein Bonusspiel, aber wir wollen uns auch nicht kleiner machen, als wir sind. Wir haben auch gegen Seelscheid schon keine grottenschlechte Leistung gezeigt. Wir sollten mehr Selbstvertrauen zeigen. Jedenfalls wollen wir nicht als Verlierer vom Platz gehen.
Die einst sehr entspannte Personallage hat sich derweil ein wenig verschlechtert. Louis Usko und jetzt auch Thorben Riske nach seiner Knöchelverletzung haben bereits Winterpause, Gino Lanfranco hat sich im Spiel gegen Seelscheid eine Muskelverletzung zugezogen. Moritz Müller ist beruflich verhindert. Fraglich sind die Einsätze von Niclas Zeder, der Im Pokalspiel früh wegen Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste, sowie Paul Neuendorff (Knieschmerzen) und Yannick Zwiebel, der nach den 120 Pokalminuten über muskuläre Probleme klagte.
Vorschau Bezirksliga (10. Spieltag)
SC Brühl – SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Astrit Dauti, Sven Wurm.
Einsatz fraglich: Meikel Harder, Davin Dresbach, Elham Isakoski.
Zum Spiel: Die Enttäuschung über das Achtelfinalaus im Kreispokal sitzt bei den Schönenbachern tief. Am Mittwochabend hatte der Bezirksligist einen optimalen Einstand in das Duell mit dem Landesligisten SSV Homburg-Nümbrecht hingelegt und waren in Führung gegangen. „Wir wollten die Nümbrechter das Spiel machen lassen“, erklärte der Sportliche Leiter des SVS, Matthias Siebertz. Doch der Vorsprung hielt nur zwei Minuten, dann erzielten die Gäste per Foulelfmeter den Ausgleich und drehten den Spieß um. Schönenbach musste das Spiel machen und wurde vom Gegner gnadenlos ausgekontert.
Mehr als an der Niederlage hatte Siebertz allerdings an der Verletzung von Astrit Dauti zu knabbern, der mit einem noch am Abend diagnostizierten Riss der Achillessehne früh vom Feld musste und nun rund ein Jahr ausfällt. Am heutigen Donnerstag wird Dauti bereits operiert. „Ich hoffe, wir kriegen den Schock mit Astrit verdaut. Er ist nicht nur ein überragender Fußballer, sondern auch ein toller Mensch. Er wird uns an allen Ecken und Enden fehlen.“ Fehlen wird den Schönenbachern auch Abwehrchef Sven Wurm, der wegen der fünften gelben Karte aussetzen muss. Darüber hinaus sind die Einsätze von Meikel Harder, der schon im Pokal nur unter Schmerzen spielte, Elham Isakoski (Schlag auf den Fuß) und Davin Dresbach, der wegen einer leichten Verletzung geschont wurde, fraglich.
„Wir können nur hoffen, dass der eine oder andere auf die Zähne beißt und spielen kann“, sagt Siebertz. Der SC Brühl dürfte für die angespannte Personalsituation der Schönenbacher der ideale Gegner sein. Mit nur drei Punkten steht der Aufsteiger auf dem letzten Tabellenplatz. Nach dem sechsten Spieltag hatte Coach Arif Cinar bereits sein Amt zur Verfügung gestellt. In der vergangenen Woche wurde mit Marcel Müller ein neuer Übungsleiter vorgestellt. Eigentlich sollte es eine Pflichtaufgabe für den bisher verlustpunktfreien Ligaprimus sein, auch das zehnte Spiel in Folge zu gewinnen. Siebertz ist sich da nicht so sicher: „Ich spiele ungern gegen solche Mannschaften. Am Ende des Tages kann man da nur schlecht aussehen. Das wird keine klare Sache. In dieser Bezirksliga ist nichts klar und gefühlt schlägt hier jeder jeden. Ich hoffe, wir gehen früh in Führung und dass wir nicht gerade dort straucheln“, so Siebertz.
SV Frielingsdorf – FC Hürth II (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Maurice Häger, Jonathan Schmidt, Niklas Yegin, Lukas Borkes, Laurin Schenk, Yannick Blumberg, Niklas Grumann, Luca Everding, Jannis Everding
Einsatz fraglich: Marvin Bieg, Kevin Ufer, Justin Ufer.
Zum Spiel: Die harte englische Woche kommt für die Frielingsdorfer zur Unzeit. Schon im Pokalduell gegen den FV Wiehl war das Team von Trainer Andy Dreiner personell schwer gebeutelt und kämpfte sich dann auch noch in die Verlängerung. Als nach knapp fünf Minuten Maurice Häger verletzt vom Platz musste, war die Hoffnung, doch noch das Elfmeterschießen zu erreichen und sich vielleicht mit einer Überraschung für den Aufwand zu belohnen, auf ein Minimum geschrumpft. Dreiner hatte das Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft. Und so kam es, wie es kommen musste: Dem Landesligisten aus Wiehl gelang zunächst der Führungstreffer und dann der Knockout in der Schlussminute. Bei allem stolz auf die Mannschaftsleistung: Die intensiven 120 Minuten dürften Spuren hinterlassen haben.
„Vielleicht müssen wir einen Antrag auf Kleinfeldfußball stellen“, nimmt Dreiner die Lage mit Galgenhumor hin. „Wir müssen sehen, wer zur Verfügung steht, werden uns aber wieder Spieler aus der 2. Mannschaft dazu holen müssen“, kündigt er an. Angesichts des Pokalintermezzos sei kaum Zeit geblieben, sich mit dem nächsten Gegner zu beschäftigen. „Als 2. Mannschaft ist das immer eine Wundertüte. Aber trotz der Personalsituation ist es unser Anspruch, zu Hause die Punkte zu holen“, ist der Coach zuversichtlich. „Die Hürther sind sicher auch nicht so in die Saison gekommen, wie sie es sich vorgestellt haben. Sie sind mit uns tabellarisch auf Augenhöhe. Ich erwarte einen hochmotivierten Gegner. Wir wollen an das Pokalspiel anknüpfen. Gegen Hürth wird es sicher wieder ein Spiel werden, in dem die Grundtugenden gefragt sind.“
Vorschau Jugendfußball
A-Junioren Bezirksliga (vorverlegt vom 11. Spieltag)
FV Wiehl – SV Schlebusch (Sonntag, 15:15 Uhr)
B-Junioren Mittelrheinliga (8. Spieltag)
SV Deutz 05 – FV Wiehl (Sonntag, 11 Uhr)
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