FUSSBALL

Wiehl verliert Elf-Tore-Spektakel und beide Coaches

lo; 30.04.2023, 18:40 Uhr
Fotos: Björn Loos --- Eren Kütük (li.) bezog mit dem FV Wiehl eine torreiche Niederlage.
FUSSBALL

Wiehl verliert Elf-Tore-Spektakel und beide Coaches

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lo; 30.04.2023, 18:40 Uhr
Oberberg - Tag der offenen Tür bei Heimpleite gegen Spich, Platzverweise gegen das Trainergespann - Nümbrecht enttäuscht auf ganzer Linie - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).

FV Wiehl – 1. FC Spich 5:6 (2:4).

 

Wer nach dem 3:4 im Hinspiel geglaubt hatte, dass die beiden Teams den Spektakel-Faktor nicht weiter erhöhen können, musste sich eines Besseren belehren lassen: Elf Treffer bekamen die Zuschauer auf der Eichhardt zu sehen – und die Spicher konnten Revanche für die Pleite im vergangenen Oktober nehmen. „Wir haben heute zu viele klare Möglichkeiten liegen lassen und gegen uns war fast jeder Schuss ein Treffer. Die Mannschaft hat nach dem 1:4 und dem 3:6 Moral bewiesen, doch am Ende war die Hypothek zu hoch“, schilderte Trainer Wolfgang Görgens.    

 

[Wolfgang Görgens sah nach dem Schlusspfiff die Rote Karte.]

 

Weil die Defensivreihen einen rabenschwarzen Tag erwischten, fielen bereits in der ersten Halbzeit sechs Tore. Nachdem ein Kopfball von Vinzent Stoffel das Ziel knapp verfehlt hatte (7.), erzielte Niels Smuda nach Vorlage von René Gailowitz das 1:0, doch lange währte die Freude aufseiten der Hausherren nicht. Per Doppelschlag binnen einer Minute drehte Spich den Spieß um – beide Male sah die FV-Abwehr extrem schlecht aus.

 

Danach verpassten Kilian Lauff, Felix Sievers und Smuda den möglichen Ausgleich (14, 18., 25.), bevor Wiehls Hintermannschaft erneut zu passiv zu Werke ging. Fabian Welt brachte den Ball mit einer feinen Außenrist-Direktabnahme im Kasten unter und das 1:4 resultierte aus einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Doch auch der alles andere als sattelfeste 1. FC bot jede Menge an, woraus Sievers bei zwei XXL-Chancen jedoch kein Kapital schlagen konnte (37., 38.). Kurz vor der Pause keimte allerdings neue Hoffnung auf, als Sievers einen an ihm selbst verursachten Elfer verwandelte. Zuvor hatte Elham Isakoski die Latte getroffen (45.).      

 

[Niels Smuda eröffnete den Torreigen in einem völlig verrückten Spiel.] 

 

Nach dem Seitenwechsel ging es in ähnlicher Manier weiter: Stoffel verkürzte auf 3:4, doch erneut hatte Spich die richtigen Antworten parat. „Sie haben immer wieder ihre schnellen Außenspieler Degenhart und Witt in Szene gesetzt. So entstehen fünf der sechs Gegentreffer“, beobachtete Görgens. Sein Team gab sich indes nicht auf: Sievers führte den FV wieder auf 5:6 heran, zum Ausgleich langte es nicht mehr.

 

Nach dem Schlusspfiff erhielt Görgens noch die Rote Karte, weil er sich darüber beschwerte, dass am Ende der aus seiner Sicht viel zu knapp bemessenen Nachspielzeit eine Ecke der Wiehler nicht mehr ausgeführt werden durfte. „Das habe ich aber so vor mich dahingesagt. Der Assistent hat es gehört und per Funk weitergegeben.“ Co-Trainer Mats Bollmann hatte schon vorher wegen Reklamierens Gelb-Rot bekommen. Alles in allem also ein äußerst gebrauchter Tag für die Gastgeber.          

 

Tore

1:0 Niels Smuda (9.), 1:1 Tim-Alexander Klein (13.), 1:2 Sebastian Witt (14.), 1:3 Fabian Welt (32.), 1:4 Jonas Degenhart (34.), 2:4 Felix Sievers (45.+1 Foulelfmeter), 3:4 Vinzent Stoffel (66.), 3:5 Fabian Welt (76.), 3:6 Sebastian Witt (79.), 4:6 Felix Sievers (84.), 5:6 Felix Sievers (87. Foulelfmeter).

 

Besondere Vorkommnisse

Gelb-Rot gegen den Wiehler Co-Trainer Mats Bollmann (80.)

Rot gegen den Wiehler Trainer Wolfgang Görgens (nach dem Schlusspfiff)

 

FV Wiehl

Matteo Tessarolo; René Gailowitz, Jeremy Kuck (46. Patrick Mocan), Davin Dresbach, Kilian Lauff (82. Emin Yagci), Vinzent Stoffel (82. Niclas Zeder), Elham Isakoski (65. Johannes Ledig), Veli Ümit (46. Monty Devern), Niels Smuda, Felix Sievers, Eren Kütük.

 

[Felix Sievers (li.) war zwar dreimal erfolgreich, hatte aber Chancen für zwei Spiele.]

 

SV Altenberg - SSV Homburg-Nümbrecht 3:2 (2:0).

 

Wenn’s so weitergeht, ist der zweite Platz für den SSV Homburg-Nümbrecht bald futsch. Nach der neuerlichen Schlappe gegen ein Kellerkind bleiben jedenfalls nicht mehr viele Argumente, dass die Blau-Gelben den Aufstiegsrang lange innehaben werden. Trainer Torsten Reisewitz war der Ärger deutlich anzumerken, wobei er versuchte, die Leistung seiner Mannschaft so sachlich wie möglich einzuordnen.

 

„Ein Aufbäumen war erst ab der 70. Minute zu erkennen, also muss man sich nicht wundern. Es wäre einfach gewesen, das Spiel zu gewinnen, doch wenn man unsere Fehler sieht und wir dem Altenberger Torwart den Ball gefühlte 15-mal in die Arme schießen, dann ist das einfach nur erschreckend“, so der Coach. Vor dem 0:1 nach einer desaströs verteidigten Ecke waren Kilian Seinsche und Christian Rüttgers am Keeper gescheitert und hatten es versäumt, der Partie eine andere Wendung zu geben.

 

[Veli Ümit konnte keine Akzente setzen und wurde zur Pause ausgewechselt.]

 

Noch vor dem Kabinengang erhöhte der Tabellendrittletzte nach einem Patzer im Spielaufbau des SSV auf 2:0. Dass Gegentreffer Nummer drei unmittelbar nach der Pause aus einem laut Reisewitz unberechtigten Handelfmeter resultierte, passte irgendwie ins Bild. „Der Schiri hat unsere Leistung definitiv nicht getoppt“, meinte der Übungsleiter vielsagend.

 

Zwar konnten die Nümbrechter eine Aufholjagd starten und waren in der Schlussphase das deutlich überlegene Team, aber einmal mehr kam das Thema „Chancenwucher“ auf die Agenda. Zudem sei den Gästen in der allerletzten Minute nach einem Foul an Julian Opitz ein Strafstoß verweigert worden. „Die Jungs haben am Ende alles reingeworfen, als Reaktion hat mir das aber nicht gereicht. Es ist schön, dass wir 43 Punkte geholt und nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Das ist die einzig faire Bewertung für dieses Spiel“, wollte Reisewitz auch die lange Ausfallliste und die dadurch fehlenden personellen Alternativen nicht als Entschuldigung für den schwachen Auftritt gelten lassen.

 

Tore

1:0 Burak Özmen (11.), 2:0 Serhat Özdemir (34.), 3:0 Burak Özmen (48. Handelfmeter), 3:1 Felix Klein (75.), 3:2 Jan Luca Krämer (90.+2).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz (59. Philipp Wirsing), Jan Luca Krämer, Philipp Rüttgers, Moritz Becker (59. Felix Klein), Marvin Hennecken, Ricardo Bauerfeind, Julian Opitz, Kilian Seinsche, Christian Rüttgers (31 Rohat Kilic), Robin Brummenbaum.

 

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