FUSSBALL
Frust beim FV Wiehl: U17-Trainer Edin Arnautovic wechselt nach Hennef
Wiehl – Edin Arnautovic gibt überraschend sein Traineramt bei der Wiehler U17 auf und wechselt in die Jugendabteilung des FC Hennef – Beim FV ist man gar nicht begeistert.
Von Thomas Giesen
Die Jugendabteilung des FV Wiehl traf es wie ein Nackenschlag. Am vergangenen Samstag noch hatte man sich mit U17-Trainer Edin Arnautovic zusammengesetzt und über die gemeinsame Zukunft gesprochen. Völlig überraschend verkündete der 24-Jährige wenig später seinen sofortigen Abgang. „Wir wollten mit ihm eigentlich die neue Saison planen und er konnte sich auch vorstellen, bei uns zu bleiben, hat sich aber Bedenkzeit erbeten. Vier Tage später teilte er uns dann mit, dass er aufhört. Von einem Tag auf den anderen“, zeigte sich FV-Jugendleiter Simon Odenbrett irritiert über die Entscheidung.
[Edin Arnautovic hat sein Traineramt bei der U17 des FV Wiehl niedergelegt und wird U14-Coach beim FC Hennef.]
Arnautovic teilte dem Verein mit, dass er künftig als Coach der U14 des FC Hennef aktiv sein werde. „Einen Tag nach dem Gespräch mit dem FV Wiehl kam das Angebot aus Hennef ins Haus geflattert und ich musste überlegen, was ich mache“, berichtet Arnautovic und nennt Gründe, warum er sich für einen Wechsel entschied: „Es ist kein Geheimnis, dass ich in der Zukunft auch höher hinaus will und in meiner Trainerentwicklung ist der Wechsel nach Hennef ein Schritt nach vorne. Auch was die Strukturen des Vereins angeht. Die U19 und U17 des FC Hennef spielen Bundesliga, die C-Jugend Regionalliga, mit der U14 spielt Hennef in der Mittelrheinliga“, zählt er auf.
Im Lager des FV Wiehl ist man selbstredend nicht begeistert über die Nachricht. „Für uns ist das eine Katastrophe. Die Plätze zur direkten Qualifikation für die Mittelrheinliga sind im Moment in weiter Ferne. Aber es ist auch für die Gruppe eine schlechte Situation. Es geht ja um die Entwicklung der Jugendlichen und nicht nur um die kurzfristigen Ziele. Sie sollen bestmöglich ausgebildet werden. Inhaltlich ist das für Edin eine Chance, aber ich finde die Entwicklung schwierig. Es geht auch um die Vorbildfunktion“, erklärt Odenbrett seinen Frust. Die Wiehler B-Jugend steht nach dem Wiederaufstieg in die Mittelrheinliga mit nur zwei Siegen nach 14 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Die anhaltende Erfolglosigkeit sei aber kein Grund den Verein zu wechseln, sagt Arnautovic.
„Ich bin eigentlich nicht der Typ, der etwas anfängt und es dann nicht zu Ende macht. Mir ist die Entscheidung, den Verein zu verlassen, sehr schwer gefallen und es ist mir wichtig zu sagen, dass ich nicht das sinkende Schiff verlasse. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft die Qualifikation erreicht und sich für die Mittelrheinliga qualifiziert. Die Jungs haben sich gefunden und in den letzten Wochen des Jahres stark verbessert. Die Ergebnisse waren nicht gut, aber wir waren nicht viel schlechter als die Gegner. Kämpferisch haben die Jungs auch alles auf den Platz gebracht. Ich hinterlasse keine verbrannte Erde. Das hat die Entscheidung leichter gemacht“, so Arnautovic.
Im Verein läuft nun die Suche nach einem Nachfolger. Vorerst sollen die beiden Co-Trainer Dirk Monheimius und Felix Sievers die Mannschaft durch die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte führen.
