FUSSBALL
Nümbrecht will die Wiehler Festung stürmen
Oberberg - Landesliga: Der FV Wiehl und der SSV Homburg-Nümbrecht treffen sich zum Flutlichtderby am Freitagabend - Bezirksliga: Schönenbach auf Wiedergutmachungskurs.
Vorschau Landesliga (9. Spieltag)
FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht (Freitag, 20 Uhr).
Es fehlen: Kilian Lauff, Nico Allerdings, Jan Peters – Julian Schwarz, Mike Großberndt, Tom Geßner, Julian Schoepe, Tom Hillenbach, Paul Müller.
Zum Spiel: Es ist eine ereignisreiche Woche für die Nümbrechter. Am vergangenen Dienstag spielte man noch das Kreispokalfinale gegen den Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel und unterlag mit 0:4. Nun geht die Reise zum Lokalrivalen FV Wiehl. Hunderte Zuschauer werden zum Flutlichtspiel erwartet. Für SSV-Trainer Torsten Reisewitz hatte das Derby gegen den Landesligakonkurrenten stets Vorrang. „Wie angekündigt haben wir einige Spieler geschont. Aber einige, die im Pokalfinale gespielt haben, waren auch schon im Halbfinale gegen Wipperfürth im Einsatz. Warum sollte ich denen nicht auch im Finale das Vertrauen schenken?“, fragt er.
„Belastungssteuerung“ sei natürlich auch ein Ziel gewesen, denn der Gegner hatte unter der Woche keine Verpflichtungen und konnte sich optimal auf den Lokalkampf vorbereiten. Wiehls Trainer Sascha Mühlmann, für den es das erste echte oberbergische Derby ist, ist die Maßnahme eher ein Zeichen, dass man seine Truppe mittlerweile ernst nimmt: „Wenn die Nümbrechter ihre zweite Garde im Pokalfinale auflaufen lassen, dann heißt das vielleicht, dass der Respekt vor uns doch größer ist, als man denkt“, vermutet Mühlmann, dessen Team nach zahlreichen Abgängen nach der vergangenen Saison, von vielen als klarer Abstiegskandidat gesehen wurde.
Die Wiehler haben sich jedoch gemausert, stehen nach sieben Ligaspielen mit elf Punkten gut da und rangieren auf Rang sechs der Tabelle. Nümbrecht, mit einem Spiel und einem Zähler weniger auf dem Konto, ist Neunter. SSV-Coach Reisewitz gehört nicht zu denen, die den Wiehlern nichts zugetraut haben. „Da ist ja kaum einer, der nicht schon mal in der Landesliga gespielt hat. Außerdem ist das ein total verschworener Haufen. Die marschieren bis zur letzten Minute. Da braucht mir keiner erzählen, dass wir in der Favoritenrolle sind. Favorit sind die Wiehler. Die haben einen Punkt mehr als wir“, provoziert Reisewitz mit einem Augenzwinkern.
Sieben Jahre dauerte es, ehe die Nümbrechter in der vergangenen Spielzeit den ersehnten ersten Derbysieg feierten. Dem 3:0-Hinrundenerfolg fügte der SSV in der Rückserie einen 1:0-Auswärtssieg hinzu. Reisewitz will die noch immer negative Bilanz aufbessern und kündigt einen intensiven Kampf an: „Die Jungs brennen auf das Spiel und wollen die Wiehler Festung stürmen.“ Mühlmann nennt die anstehende Begegnung „ein besonderes Spiel“, will die Bedeutung aber „nicht zu hoch hängen“. Die Vorfreude sei groß, aber es gebe auch nur drei Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt zu verteilen. Dass beiden Mannschaften aber ein brisantes Aufeinandertreffen bevor steht, ist Mühlmann selbstredend bewusst.
Mit Ex-Kapitän Meikel Harder, Felix Sievers und Torwart Julian Schoepe haben nämlich gleich drei Wiehler Spieler die Seiten gewechselt und laufen nun für den SSV auf. Auf der Walter-Lück-Sportanlage dürfen sich Harder und Sievers – Schoepe fällt wegen einer Knöchelverletzung aus – sicher auf einen entsprechenden Empfang vonseiten der Wiehler Anhängerschaft einstellen. Aber auch auf dem Platz wird es, wie schon in den vorangegangenen Lokalduellen, ordentlich zur Sache gehen. „Bei aller Fairness – im Derby darf man auch mal nah am nicht Erlaubten sein“, sagt Mühlmann. Sein Gegenüber ist offenbar bereit: „Um 20 Uhr werden die Schienbeinschoner gerichtet und dann geht’s los.“ (thg)
Informationen zum Parken und zur Anreise
Ab 18:30 Uhr sind zwei Abendkassen geöffnet, eine frühzeitige Anreise wird empfohlen. Auf der Friedhofstraße darf ausschließlich bergauf am rechten Fahrbahnrand geparkt werden, während auf dem Gelände der Feuerwehr Wiehl ein generelles Parkverbot herrscht. Auf den Parkflächen der Walter-Lück-Sportanlage darf ausschließlich auf den gekennzeichneten Flächen geparkt werden. Alternative Parkmöglichkeiten gibt es hier: Weiherplatz, Sparkasse Gummersbach, Hotel "Zur Post", Eishalle/Wiehler Wasser Welt und Mottelbach.
Vorschau Bezirksliga (9. Spieltag)
TV Hoffnungsthal - SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Issa Agrien, Emre Mentese, Alexander Ulrich.
Zum Spiel: Nach zuvor vier Siegen in Serie ohne Gegentreffer erlebte der SV Schönenbach beim letzten Auswärtsauftritt eine heftige Bruchlandung. Der aufstiegswillige Klub aus dem Waldbröler Süden verlor beim CfB Ford Niehl mit 0:3 und lieferte dabei eine indiskutable Vorstellung ab, was Interimstrainer Kilian Gärtner zürnen ließ. „Es war ein gebrauchter Tag. Für unsere Ambitionen war das aber auch einfach zu wenig. Keine Laufbereitschaft und kein Aufbäumen“, grantelte er unmittelbar nach dem Abpfiff.
Die SVS-Kicker hatten aufgrund des spielfreien Wochenendes mehr Zeit als üblich, um sich die schwache Leistung noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen und aufzuarbeiten. „Ohne die Basics, sprich Laufbereitschaft und Zweikampfstärke, holst du nichts“, legt auch Teamsprecher Sebastian Schneider den Finger in die Wunde. Die Defizite seien indes „klipp und klar“ angesprochen worden. Daher herrsche Zuversicht, dass das Niehl-Spiel ein einmaliger Negativausreißer bleibt. „Vielleicht war die Niederlage ein sinnvoller Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit und hat jedem Einzelnen noch einmal gezeigt, dass von allein gar nichts funktioniert“, so Schneider.
Zugebenermaßen erwecken die Konkurrenten aktuell ebenfalls nicht den souveränsten Eindruck – mit einer Ausnahme: Liga-Neuling Jan Wellem Bergisch Gladbach hat bislang alle Partien gewonnen und ist an die Tabellenspitze gestürmt. Stichwort Konstanz: Die geht auch dem kommenden Gegner ab. Der TV Hoffnungsthal hat bislang drei Begegnungen für sich entschieden und dreimal verloren, belegt den siebten Platz im Tableau. Wirklich rund läuft es am Bergsegen also nicht, nachdem der langjährige Trainer Sascha Brandenburg den Klub verlassen hatte und von Maciej Gawlik (vormals Jan Wellem) beerbt wurde. Er muss einen Kaderumbruch managen, was Geduld erfordert.
Ungeachtet dessen ist der TVH speziell vor eigenem Publikum ein extrem unbequemer Widersacher. „Ich erwarte eine physisch starke Mannschaft, die sich wehren wird. Gleichzeitig hat Hoffnungsthal auch den einen oder anderen guten Fußballer in seinen Reihen“, nennt Schneider den sechsfachen Torschützen Anton Musculus exemplarisch.
Der Schönenbacher Ex-Coach Marek Dabrowski, der nach dem zweiten Spieltag der laufenden Saison seinen Hut nahm, hat übrigens einen neuen Job gefunden: Er heuerte als Nachfolger des entlassenen Dennis Ochs beim Mittelrheinliga-Aufsteiger FV Bonn-Endenich an und holte, nach dem 3:3 in der Liga gegen Teveren, mit seinem neuen Verein prompt den Kreispokal durch einen 2:1-Sieg gegen den favorisierten Bonner SC – besser hätte der Einstand nicht laufen können. (lo)
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