FUSSBALL
Trotz positiver Bilanz: Reisewitz macht keine Prognosen
Oberberg - Landesliga: Personalprobleme in Nümbrecht - Wiehl hat nichts zu verlieren - Bezirksliga: Hohkeppel II trifft auf Mitaufsteiger Leverkusen, Schönenbach gegen "Angstgegner" Hoffnungsthal unter Druck, Lindlar hofft auf Nguyen-Comeback.
Vorschau Landesliga (8. Spieltag)
SSV Homburg-Nümbrecht – FV Bad Honnef (Sonntag, 15:15 Uhr).
Die Nümbrechter sind zurück in der Erfolgsspur. Am vergangenen Sonntag demonstrierte das Team von Trainer Torsten Reisewitz, dass es die 0:2-Derbypleite gegen den FV Wiehl hinter sich gelassen hat und fertigte den Tabellenführer Fortuna Bonn auf dessen Platz mit 5:1 ab. Platz zwei in der Tabelle ist der Lohn, nur einen Punkt hinter dem SSV Bornheim, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat. 22 erzielte Tore sind zudem einsame Ligaspitze. Da sollte die Aufgabe gegen den Aufsteiger aus Honnef eine machbare sein.
Doch Reisewitz gießt ein wenig Wasser in den Wein: „Ich greife mal ins Phrasenschwein und sage, das nächste Spiel ist das schwerste. Honnef ist eine spielstarke Mannschaft, die nur wenige Gegentore bekommt. Im letzten Drittel verballern sie zu viel. Ich hoffe, dass das am Sonntag so bleibt“, sagt er. Im Vordergrund steht jedoch die Frage nach der eigenen Leistung. Und da ist sich Reisewitz, trotz des positiven Tabellenstands, nicht so sicher. „Ich wage es nicht mehr, Prognosen zu machen. Wir sind in dieser Saison zu wechselhaft. Es gibt kein Spiel, in das wir als Favorit gehen. Man sieht es an der Tabelle. Nach Punkten ist der Abstand von oben nach unten nicht so groß. Wir müssen in jedes Spiel mit hundert Prozent gehen und hart arbeiten“, so Reisewitz.
Das Duell gegen die Honnefer ist für den Coach zudem immer ein besonderes. „Wenn das Spiel vorbei ist, habe ich meine fünf emotionalen Spiele der Hinrunde hinter mir. Derzeit steht es 2:2. Ich hoffe, dass ich das mit einer positiven Bilanz abschließe“, so Reisewitz. Gemeint sind die Duelle mit seinen ehemaligen Vereinen Neunkirchen-Seelscheid, Lindenthal-Hohenlind und Marialinden, sowie das Derby gegen den FV Wiehl. Beim Aufeinandertreffen mit den Honnefern erwartet ihn zudem ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Spieler. „Pawel Klos war vor 20 Jahren mein Kapitän, als ich die U19 des FV Bad Honnef trainiert habe. Dass wir uns so wiedertreffen ist total witzig und ich freue mich drauf“, sagt Reisewitz. Klos, mittlerweile 37 Jahre alt, verbrachte lange Jahre beim Rheinlandligisten Eintracht Windhagen, ehe er zu seinem Jugendverein zurückkehrte.
Zuversichtlich, gegen den Aufsteiger die Punkte mitnehmen zu können ist Reisewitz, obwohl die Personalsituation angespannt ist. Nur 15 gesunde Spieler stehen zur Verfügung. Robin Brummenbaum und Niklas Clemens sind im Urlaub. Fritz Schäfer, Tim Daniel, Julian Birk und Julian Opitz fallen verletzungsbedingt sicher aus. Yuto Morioka, Mike Großberndt, Marvin Wesenberg und Christian Rüttgers befinden sich immerhin im Lauftraining. (thg)
SC Rheinbach – FV Wiehl (Sonntag, 15 Uhr).
Es fehlen: René Gailowitz, Niclas Zeder, Marvin Bollow.
Zum Spiel: Bei den Wiehlern zeigt die Formkurve stark nach oben. Nach dem Derbysieg über den SSV Nümbrecht bogen die Kicker von Trainer Sascha Mühlmann am vergangenen Sonntag gegen die DJK Südwest Köln einen 1:2-Rückstand noch um und nahmen auch hier die Punkte mit. Nach Wochen in der Abstiegszone kletterte der FV damit auf Rang acht der Tabelle. „Es ist nicht alles Gold was glänzt. Wir haben einige Zeit gebraucht, um uns zu finden, hatten mit Hohenlind und Bornheim aber auch schwere Gegner zum Auftakt. Jetzt gehen wir mit großem Selbstvertrauen in das nächste Spiel. Jetzt ist es unser Ziel, dass wir bis zur Winterpause auf 20 Punkte kommen“, blickt Mühlmann schon in die Zukunft.
Beim nächsten Gastgeber ist es um das Selbstvertrauen derzeit offenbar nicht ganz so gut bestellt. Als selbsternannter Aufstiegskandidat in die Saison gestartet knirschte es schnell im Getriebe der Rheinbacher. Vier Spieltage war die Saison erst alt, da trennten sich bereits die Wegen des SC Rheinbach und von Spielertrainer Andreas Dick. Ulas Önal übernahm und fungiert seither ebenfalls als spielender Coach. Aber noch immer hinken die Rheinbacher ihren Ansprüchen hinterher. Gleich im ersten Spiel unter Önal unterlag man dem SC Borussia Lindenthal-Hohenlind mit 0:2, es folgte ein respektables 1:1-Unentschieden gegen den SSV Bornheim, ehe es den nächsten Nackenschlag setzte.
Am vergangenen Sonntag unterlagen die Rheinbacher beim Aufsteiger TuS Marialinden, kassierten in der 80. Spielminute eine Rote Karte gegen Kevin Wetschorek und eine Minute vor dem Abpfiff den Knockout durch einen Treffer des ehemaligen Wiehlers Patrick Mocan. Statt an der Tabellenspitze mitzukämpfen, rangiert der SCR punktgleich mit dem FV Wiehl im Tabellenmittelfeld. „Schwierig zu beurteilen, was da los ist. Rheinbach hat einen großen Kader mit sehr guten Kickern. Aber da scheint der Wurm drin zu sein. Ich hoffe, dass sie nicht gegen uns wieder ins Rollen kommen. Für mich ist es aber dennoch ein Bonusspiel. Wir spielen auswärts und haben nichts zu verlieren“, ist Mühlmann entspannt. (thg)
Vorschau Bezirksliga (8. Spieltag)
Eintracht Hohkeppel II – SV Bergfried Leverkusen (Sonntag, 13 Uhr).
Es fehlen: Marcel Höller, Rufaro Kuzoraunye.
Zum Spiel: Nach einer restlos überzeugenden Vorstellung setzte sich die Zweitvertretung des SV Eintracht Hohkeppel am vergangenen Wochenende gegen den SV Weiden mit 7:0 durch. Von Beginn an war klar, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Sam Kirschsieper und Leon Dema brachten die SVE-Reserve mit einem frühen Doppelschlag auf Kurs. Neben der Abteilung Attacke wusste die Mannschaft auch defensiv zu überzeugen. Die Hausherren erarbeiteten sich über die komplette Spieldauer keinen gefährlichen Abschluss.
„Das war eine sehr gute Leistung von uns“, hofft Trainer Wolfgang Martens, dass seine Schützlinge die positiven Eindrücke im Rahmen des kommenden Heimauftritts bestätigen können. Zu Gast ist mit dem SV Bergfried Leverkusen ein Mitaufsteiger. Die Farbenstädter haben sich als souveräner Meister der Kreisliga A Köln für die Bezirksliga qualifiziert. Das Team von Coach Hannes Diekamp blieb in der Titelsaison ungeschlagen (24 Siege, vier Unentschieden), stellte den zweitbesten Angriff (113 Tore) und die sattelfesteste Abwehr (21 Gegentreffer).
Nicht wenige hatten die Leverkusener als Bewerber um die Topplätze auf dem Zettel, bisher sprangen für den SV Bergfried jedoch erst acht Punkte heraus. Zudem hat man zum jetzigen Zeitpunkt schon fast so viele Gegentore geschluckt wie in der gesamten vergangenen Spielzeit. Auch Martens ist verwundert, dass der Gegner noch nicht ins Rollen gekommen ist. „Die Gründe dafür kenne ich nicht“, sagt er. „Vielleicht ist bei Leverkusen ein wenig Verunsicherung vorhanden, erst recht nach der Niederlage zuletzt gegen Jan Wellem. Das wollen wir natürlich zu unseren Gunsten nutzen, um das Spiel für uns zu entscheiden und an der Spitze dranzubleiben.“ Einige Akteure werden von Wehwehchen geplagt, sollten aber für Sonntag fit sein. (lo)
TV Hoffnungsthal – SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlt: keiner.
Einsatz fraglich: Berkan Durdu.
Zum Spiel: Es lässt sich nicht bestreiten, dass es beim SV Schönenbach seit der 3:7-Schlappe gegen Hürth II unrund läuft. Beim folgenden Auswärtsspiel gegen Germania Zündorf gelang zwar ein mühevoller 2:1-Sieg, doch vor allem die beiden mauen Heimremis gegen die Aufsteiger Pulheimer SC (3:3) und Schwarz-Weiß Köln (2:2) trübten die Stimmung, zumal es der Mannschaft vor eigenem Publikum zweimal nicht gelang, eine (oder mehrere) Führung(en) über die Zeit zu retten. Dabei sollten die SVS-Fußballer routiniert genug sein beziehungsweise über die entsprechende Klasse verfügen, um sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen zu lassen.
Der Punkt für den Tabellenvorletzten Schwarz-Weiß Köln sei noch nicht einmal unverdient gewesen, erklärt der sportliche Leiter der Schönenbacher, Matthias Siebertz, der mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden ist, zumal jetzt die richtig dicken Brocken warten - angefangen mit dem frischgebackenen Kreispokalsieger aus Hoffnungsthal. Dann empfängt der SVS Jan Wellem Bergisch Gladbach, ehe die Begegnung mit Hohkeppel II auf dem Programm steht. „Das sind die Wochen der Wahrheit“, konstatiert Siebertz.
Die Hoffnungsthaler gehören erwiesenermaßen nicht zu den Lieblingsgegnern des SV Schönenbach. Alle vier bisherigen Bezirksliga-Duellen der beiden Klubs haben die Schwarz-Gelben verloren. Die Gastgeber wussten nicht nur im Pokal zu überzeugen, sondern mischen auch im Vorderfeld der Liga mit, obwohl es zuletzt mit dem 0:3 gegen Spitzenreiter FC Rheinsüd Köln einen Dämpfer gab.
Siebertz erwartet eine Steigerung der SVS-Fußballer, die wohl auch zwingend notwendig ist, um etwas Zählbares vom Bergsegen mitzunehmen. „Hoffnungsthal ist deutlich spielstärker als letzte Saison, der Platz ist klein und es ist einfach unangenehm, dort zu spielen“, weiß Siebertz um die Schwere der Aufgabe. Personell sieht es bei den Gästen - Stand jetzt – gut aus. Lediglich der Einsatz des weiterhin angeschlagenen Berkan Durdu ist fraglich. (lo)
Germania Zündorf – TuS Lindlar (Sonntag, 15 Uhr).
Es fehlen: Marco Bong, Anno Tekotte, Phillip Stein.
Einsatz fraglich: Marius Mukherjee, David Förster, Monty Devern.
Zum Spiel: Es hätte der klassische „dreckige Sieg“ sein können. Der TuS Lindlar durfte im Aufsteigerduell gegen den Pulheimer SC bis zur 80. Minute vom Premierenerfolg träumen, nachdem Joker Roger Sauer Mitte des zweiten Durchgangs zum 1:0 getroffen hatte. Doch die Gäste kamen noch zum Ausgleich und die Elf von Coach Philipp Franke musste sich mit einem Unentschieden begnügen. Damit ist die Null auf dem Konto zwar ausradiert, wirklich zufrieden konnte man beim Schlusslicht mit dem Resultat aber natürlich nicht sein.
Dass der knappe Vorsprung nicht über die Runden gebracht wurde, macht Franke an der fehlenden Routine fest. „Wir sind teilweise noch zu grün“, verweist er auch auf den kurzfristigen Ausfall von Niklas Grob, dessen Erfahrung insbesondere in der Crunchtime gefehlt habe. Der Mittelfeldmann wird für Sonntag zurückerwartet. Zudem könnte es das überraschende Comeback von Maurice Nguyen geben. Der Goalgetter trainiert wieder mit und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Option. Dabei stand zunächst im Raum, dass er wegen einer Schambeinentzündung erst in der Rückrunde ins Geschehen eingreifen kann.
Angesichts der Flaute im vorderen Bereich würde Franke eine Rückkehr des letztjährigen Torschützenkönigs der Kreisliga A begrüßen, zugleich bremst er jedoch die Erwartungen. „Maurice will der Mannschaft unbedingt helfen, aber man darf nicht vergessen, wie lange er jetzt nicht im Training war“, sei ein Einsatz über 90 Minuten quasi ausgeschlossen. Unabhängig von der Personalie Nguyen sei man gegen Zündorf, das mit zehn Punkten einen ordentlichen Start hingelegt hat, nicht in der Favoritenrolle, wolle allerdings an die guten Leistungen gegen die spielstarken Gegner anknüpfen. Mit Blick aufs Klassement wäre der erste Sieg bitter nötig. (lo)
Vorschau Jugendfußball (7. Spieltag)
B-Junioren Mittelrheinliga
Fortuna Köln – FV Wiehl (Samstag, 18:30 Uhr)
