FUSSBALL

Video lieferte eindeutige Beweise

lo; 17.03.2023, 16:27 Uhr
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Video lieferte eindeutige Beweise

lo; 17.03.2023, 16:27 Uhr
Oberberg - Sportgericht des Fußballkreises Berg verhängt lange Sperren und hohe Geldstrafen nach Spielabbruch in der Kreisliga D.

Gewaltausbrüche sind auf den Fußballplätzen im Kreis Berg zum Glück eine absolute Ausnahme, weshalb die Vorkommnisse beim Spiel zwischen dem FV Ermis und dem 1. FC Gummersbach in der Kreisliga D Staffel 8 Mitte November für hiesige Verhältnisse eine außergewöhnliche Dimension besaßen. Das Kreissportgericht, bestehend aus dem Vorsitzenden Stefan Flock sowie Giuseppe Di Dio und Peter Wagner, hat kürzlich in einem mündlichen Verfahren Sperren und Geldbußen verhängt und die Partie für beide Teams als verloren gewertet.

 

Der Auslöser war ein Foul an einem Spieler von Ermis, der daraufhin zu Boden ging. Anschließend rannte ein Gästeakteur aus größerer Entfernung zum Ort des Geschehens und trat dem weiterhin auf dem Boden liegenden Gegenspieler im Vorbeilaufen gegen den Kopf. Zuschauer strömten auf den Platz und es entwickelte sich ein Tumult, in dessen Verlauf ein anderer Gummersbacher Akteur dem Spieler, der zuvor getreten worden und noch nicht wieder aufgestanden war, mit der flachen Hand gegen den Kopf schlug.

 

Dies wiederum rief einen Zuschauer, den das Gericht dem Ermis-Lager zuordnete, auf den Plan. Der Mann war auf Krücken unterwegs, was ihn allerdings nicht davon abhielt, dem flüchtenden FC-Spieler nachzustellen und diesen mit einer seiner Gehhilfen einen wuchtigen Schlag auf den Rücken zu verpassen. Zu einer Schlägerei größeren Ausmaßes kam es nicht, eine Weiterführung der Begegnung war jedoch undenkbar, weshalb sie vom Schiedsrichter abgebrochen wurde.   

 

Dass der gesamte Vorgang per Video festgehalten wurde, erleichterte dem Gericht die Beweisführung, wobei die Identität des Schlägers mit den Krücken auch während der Verhandlung nicht geklärt werden konnte. Für dessen Vergehen muss Ermis satte 600 Euro bezahlen, hinzu gesellen sich 50 Euro wegen des nicht ausreichenden Ordnungsdiensts sowie für beide Seiten eine Geldstrafe von jeweils 100 Euro für den verschuldeten Spielabbruch.

 

Die tätlichen Angriffe des FC-Duos auf den gefoulten Kicker sanktionierten die Sportrichter mit langen Sperren: Der Treter wurde für 15 Monate aus dem Verkehr gezogen, sein schlagender Mannschaftskollege erhielt eine Strafe von sechs Monaten.

 

Da die Vereine auf Rechtsmittel verzichteten, sind die Urteile rechtskräftig. Ende Mai kommt es zum Rückspiel. Bleibt zu hoffen, dass die Beteiligten dann ihre Nerven im Griff haben und alles in ruhigen Bahnen verläuft.     

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