Oberberg - Dem Hückeswagener Verein SC Heide droht das Aus, weil der Fußballverband Niederrhein den zur neuen Saison geplanten Wechsel an den Mittelrhein ablehnt - Kreisvorsitzender Jürgen Liehn beklagt „Hinhaltetaktik“.

Der angestrebte Wechsel des SC Heide vom Fußballverband Niederrhein in den Fußballverband Mittelrhein, und damit den Fußballkreis Berg, kommt offenbar nicht zustande. Dies teilte der Kreisvorsitzende Jürgen Liehn mit. In dem Schreiben übt er unverhohlene Kritik am Verhalten der Verantwortlichen des FVN, die mit einer „Aussitzertaktik“ (Liehn) verhindern würden, dass der Hückeswagener Klub künftig am Mittelrhein spielt. Dabei habe es in der Vergangenheit schon häufiger gegenseitige Verbandswechsel gegeben, die bisher alle einvernehmlich mitgetragen worden seien, so Liehn.

 

Bereits kurz nach Bekanntwerden der zur Saison 2025/2026 geplanten Fusion der Kreise Solingen und Remscheid Ende des vergangenen Jahres hätte der SC Heide den Verbandswechsel angestrebt und dies auch im Rahmen einer Mitgliederversammlung beschlossen. Im weiteren Verlauf nahmen der Verein, der FVM und Liehn Kontakt zu den Verantwortlichen am Niederrhein auf, darunter Geschäftsführer Ralf Gawlack, das Vorhaben stieß aber entweder auf Ablehnung oder man erhielt erst gar keine Reaktion.  

 

„Auch eine Mail des Vereins SC Heide an den Präsidenten des FVN, Peter Frymuth, half nicht direkt weiter. Am 29. April teilte Herr Gawlack dem Verein mit, dass sich das Präsidium am 21. Mai mit der Angelegenheit befassen werde. Am 22. Mai kam die nicht mehr überraschende Antwort des FVN an den Verein, dass ein Verbandswechsel abgelehnt wird. Der Verband Mittelrhein hat nach seiner Präsidiumssitzung am 2. Juni den Vorgang dem Westdeutschen Fußballverband zur Entscheidung vorgelegt. Hier tagt das Präsidium aber erst Anfang Juli wieder“, berichtet Liehn.

 

„Das Ziel des FVN, das Thema ‚auszusitzen‘, wurde hiermit erreicht“, schreibt der Kreisvorsitzende weiter. Es stehe fest, dass der SC Heide nicht am Spielbetrieb 25/26 im neu gegründeten Kreis Solingen/Remscheid teilnehmen und sich im schlimmsten Fall, bei Nichtaufnahme in den FVM, auflösen werde. „Das sollte vermieden werden. Dem Verein gehen, aufgrund der ungeklärten Situation, bereits immer mehr Spieler ‚laufen‘“, sei aus Sicht von Liehn nicht nachvollziehbar, warum sich der FVN an einen kleinen Verein klammert, der noch jung ist - die Gründung erfolgte im Jahr 2016 - und momentan lediglich mit einer Mannschaft am Spielbetrieb teilnimmt. 

 

„Es bleibt zu hoffen, dass der Verein einen Weg finden wird, die noch gemeldeten Spieler dem Fußballsport zu erhalten. Falls nicht, hat es der Fußballverband Niederrhein geschafft, mit seiner Hinhaltetaktik billigend in Kauf zu nehmen, nicht nur Mitglieder aus der DFB-Familie zu vertreiben, sondern gleich einen ganzen Verein“, so Liehn abschließend.