FUSSBALL

THB und RS 19 im Ausnahmezustand

lo, jlo; 28.10.2021, 23:25 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Bröltals Kapitän Aron Jungjohann traf erst ins eigene Tor und später per Elfmeter.
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THB und RS 19 im Ausnahmezustand

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lo, jlo; 28.10.2021, 23:25 Uhr
Oberberg - Die Underdogs Bröltal und Waldbröl ziehen in die 2. Runde des FVM-Pokals ein - Hohkeppel schrammt an Blamage vorbei - Wiehl gerät früh auf die Verliererstraße (AKTUALISIERT).

1. Runde FVM-Pokal

 

TuS Homburg-Bröltal – SC Uckerath 3:2 (2:1).

 

Ausnahmezustand im Homburger Land. Nach dem Landesligisten SSV Homburg-Nümbrecht hat auch der TuS Homburg-Bröltal die 2. Runde im FVM-Pokal erreicht. Dem Team von Spielertrainer Bastian Sellau gelang dabei das Kunststück, ein zwei Klassen höher spielendes Team aus dem Wettbewerb zu kicken. Gegen den Bezirksligisten aus dem Rhein-Sieg-Kreis war der B-Ligist vor knapp 200 Zuschauern zu jeder Zeit ein ebenbürtiger Gegner. Bereits in der Anfangsphase markierte der THB sein Revier durch zwei Freistoßtreffer von Sellau und Jan Mortsiefer. „In der ersten Halbzeit waren wir das ganz klar bessere Team“, meinte Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke. Mortsiefer hatte vor dem Kabinengang sogar noch zwei weitere Chancen auf dem Fuß.

 

[Spielertrainer Bastian Sellau brachte sein Team mit einem Freistoßtreffer in Führung.]

 

Einziger Wermutstropfen: Ein Eigentor von Aron Jungjohann, der kurz vor der Pause mit dem falschen Körperteil am falschen Ort war. „Ein echtes Drecksding“, sprach Labitzke dem Kapitän aber von jeglicher Schuld frei. In der zweiten Hälfte übernahm der SCU die Initiative – ohne allerdings viele klare Gelegenheiten zu kreieren. Einmal war THB-Keeper Michael Demmer mit einer echten „Monsterparade“ zur Stelle (78.).

 

Zwei Minuten später konnte Mortsiefer auf dem Weg zum 3:1 lediglich mit unlauteren Mitteln gestoppt werden. Jungjohann versenkte den fälligen Strafstoß eiskalt und läutete damit die Feierlichkeiten ein. Der neuerliche Anschlusstreffer blieb ein kleiner Schönheitsfleck. „Ich bin ultrastolz auf die Jungs. Das war durch die Bank eine super Leistung“, freute sich Labitzke.

 

Tore

1:0 Bastian Sellau (1. Freistoß), 2:0 Jan Mortsiefer (8. Freistoß), 2:1 Aron Jungjohann (42. Eigentor), 3:1 Aron Jungjohann (80. Foulelfmeter), 3:2 David Stüve (89.).

 

[THB-Co-Trainer Nils Labitzke freute sich über den Pokalcoup.]

 

RS 19 Waldbröl – SV Roland Millich 6:5 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:1, 0:0).

 

Mit dem RS 19 Waldbröl hat auch der zweite oberbergische B-Ligist den Sprung in die nächste Runde geschafft. Die Entscheidung fiel allerdings erst im Elfmeterschießen. Bereits während der regulären Spielzeit und der anschließenden Verlängerung gelang es den Teams nicht, einen Treffer aus dem Spiel heraus zu erzielen. Der A-Ligist aus dem Kreis Heinsberg konnte sich erst in der Nachspielzeit per Strafstoß in die Overtime retten.

 

Zuvor hatte Dimitri Luschnikow die Rasensportler, ebenfalls vom Punkt, in Führung geschossen – nachdem Waldbröls Marc Engelbert eine Viertelstunde vorher - ja, einen Foulelfmeter – über die Querlatte gejagt hatte. „Die Jungs haben das herausragend gemacht. Das war einfach unglaublich. Die haben bärenstark gespielt“, fand Waldbröls Trainer Oliver Rempel ausschließlich lobende Worte.

 

[Jan Mortsiefer wird gelegt, Aron Jungjohann verwandelt sicher zum 3:1.]

 

 „Roland Millich war ein ganz starker Gegner, aber meine Mannschaft war auf Augenhöhe – und in der Verlängerung dann sogar das bessere Team“, zog Rempel alle auffindbaren Hüte vor seinen Schützlingen. Jetzt hofft der Coach auf ein attraktives Los und ein weiteres Heimspiel. „Damit sich noch mehr Zuschauer diese geile Truppe ansehen können“, kam er aus dem Schwärmen nicht mehr raus.

 

Tore

1:0 Dimitri Luschnikow (70. Foulelfmeter), 1:1 Pascal Schostock (90.+6 Foulelfmeter).

 

Besonderes Vorkommnis

Waldbröls Marc Engelbert schießt einen Foulelfmeter über das Tor (55.).

 

[Auch der RS 19 Waldbröl besiegte ein höherklassiges Team.]

 

SG Union Würm-Lindern – FV Wiehl 5:0 (3:0).

 

Den Landesliga-Spitzenreiter ereilte bei der SG Union Würm-Lindern aus Geilenkirchen das frühzeitige Pokalaus. Fünf Gegentreffer musste der FV Wiehl schlucken – ein neuer Saison-Negativrekord für die sonst so sattelfeste Defensive. Trainer Wolfgang Martens erkannte aber die abenteuerliche Anfahrt über die völlig verstopfte Autobahn als mildernden Umstand an. Einige Spieler trudelten erst um 19:30 Uhr am Spielort ein – gerade einmal eine halbe Stunde vor dem Anpfiff. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Bereits unsere Aufwärmphase war nicht up to date“, schilderte Martens.

 

Bis sich die Gästekicker dann noch halbwegs auf den schwer bespielbaren Naturrasen eingestellt hatten, stand es schon 3:0 auf die Hausherren, die laut Martens deutlich besser mit den Begebenheiten zurechtkamen. „Der Gegner hat jeden Ball in Richtung unserer letzten Kette geschlagen und ist mit vier blitzschnellen Leuten hinterhergegangen, während wir kein Mittel gefunden haben, unser Flachpassspiel aufzuziehen“, sah der Coach zudem einige ungewohnte Schnitzer seiner Mannen. Aufseiten des Bezirksligisten erwischte Angreifer Yannik Schlömer einen Sahnetag. Er schoss Wiehl mit einem Viererpack fast im Alleingang ab – inklusive des erwähnten Blitz-Hattricks zu Beginn.

 

„Wir sind auf eine sehr, sehr gute Mannschaft getroffen, die es mit Bravour gemacht hat. Wir haben verdient verloren“, sagte Martens auf der Rückreise, die hoffentlich etwas zügiger vonstattenging.       

 

Tore

1:0 Yannik Schlömer (7.), 2:0 Yannik Schlömer (9.), 3:0 Yannik Schlömer (14.), 4:0 Jan-Niklas Janes (59.), 5:0 Yannik Schlömer (69.).

 

[Trainer Roland Rempel war begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft.]

 

Eintracht Hohkeppel – DJK Südwest Köln 3:1 (0:1).

 

In Durchgang eins stand der Landesligist komplett neben sich und offenbarte gegen den unbekümmerten und gut organsierten Außenseiter, der es immer wieder vermochte, im Höchsttempo umzuschalten, enorme Schwächen. Die erste Großchance verzeichnete Hendrik Graf, der alleine auf den Kasten zusteuerte, aber das Duell gegen Schlussmann Nicolas Clever verlor (21.). Kurz darauf gingen die Kölner in Führung: Die Eintracht-Abwehr verhielt sich viel zu passiv, sodass Hendrik Graf über die linke Seite in den Strafraum eindringen konnte und Hendrik Sur bediente, der einen Schritt schneller als Ethem Kayis war.

 

Sur vergab eine weitere Möglichkeit zum 0:2 (31.), ehe Kaan Kenarci den Ball am leeren Hohkeppeler Tor vorbeischob (35.) - die SVE-Hintermannschaft wirkte zum Teil überfordert mit den quirligen Offensivkickern der DJK. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte handelte sich der bereits verwarnte Philipp Graf Gelb-Rot ein. Die daraus resultierende Überzahl machten sich die Hausherren nach der Pause zunutze, zudem gingen sie nun merklich präziser und mit einer höheren Zweikampfintensität zu Werke. Nach Flanke von Maik Marquardt köpfte Narciso Lubaca zum Ausgleich ein, Tayfun Pektürk, Telmo Pires Teixeira und Marquardt scheiterten an Keeper Bennett Perchtold oder verfehlten das Ziel (51, 54., 57.).

 

Das 2:1 war bloß eine Frage der Zeit: Pektürk spielte einen Doppelpass mit Lubaca und überwand Perchtold mit einer unhaltbaren Bogenlampe. Den dezimierten Gästen gelang keine Entlastung mehr und Pektürk beseitigte mit seinem zweiten Streich sämtliche Zweifel am Weiterkommen – nach einem harten Stück Arbeit gegen einen starken A-Ligisten. „Die erste Halbzeit war von unserer Seite ein Totalausfall. Da konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir nur mit 0:1 zurücklagen. Nach der Pause war es dann ein Spiel auf ein Tor. Am Ende war der Sieg verdient“, lautete das Fazit von Hohkeppels sportlichem Leiter Kevin Theisen.                       

 

Tore

0:1 Hendrik Sur (25.), 1:1 Narciso Lubaca (46. Maik Marquardt), 2:1 Tayfun Pektürk (61. Narciso Lubaca), 3:1 Tayfun Pektürk (66.).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen den Kölner Philipp Graf (45.+1 Ballwegschlagen).

 

 

SV Helpenstein – SV Frielingsdorf 2:0-Wertung (Nichtantritt Frielingsdorf).

 

Der SV Frielingsdorf musste die Partie aus Personalmangel absagen (siehe Bericht).

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