Lindlar - Der SSV Süng sichert sich die Dienste von gleich zehn neuen Kickern – Trainer Sergej Zimmerling mit vielen Ideen und gedämpftem Optimismus.

Von Jürgen Lorenz

 

Damit hatten wohl selbst die kühnsten Optimisten im Lager des SSV Süng nicht gerechnet: Die Mannschaft, die sich erst im Nachsitzen das Ticket für die Kreisliga A gesichert hatte, stand nach der Hinrunde mit satten 25 Zählern auf dem sechsten Platz der Tabelle. Die Elf von Coach Sergej Zimmermann hatten wohl die wenigsten richtig auf dem Zettel. Der Aufsteiger ging mit seiner schnörkellosen und körperbetonten Spielweise öfter als Sieger vom Platz, als es den Kontrahenten im bergischen Oberhaus lieb war. „Wir haben sehr oft überperformt“, ordnet Zimmerling die Leistung seiner Mannen in ersten Saisonhälfte ein.

 

Nach der Winterpause erfolgte das böse Erwachen. Zusammen mit Absteiger TuS Untereschbach spielte des SSV die schwächste Rückserie der Liga. Ganze elf Zähler konnte die Zimmerling-Truppe lediglich noch hamstern – und diese waren bitter nötig, um den sofortigen Wiederabstieg zu verhindern. „Wir mussten aufgrund des kleinen Kaders immer wieder improvisieren und haben am Ende eine echt enttäuschende Rückserie abgeliefert“, bilanziert der Coach, der ebenso wie die beiden sportlichen Leiter Kim Körner und Florian Scharf, häufig selbst die Schuhe schnüren musste. Daher sollte das Aufgebot zur neuen Serie unbedingt aufgestockt werden.

 

[Trainer Sergej Zimmerling stehen mehr personelle Alternativen zur Verfügung.]

 

Gleich zehn neue Kicker werden künftig in Hartegasse auflaufen. Mit Igor Cholodenko (spielender Co-Trainer TuS Eudenbach) und Melvin Schmidt (TuS Marialinden) verlassen lediglich zwei Spieler den Verein. „Wir haben nicht nur Quantität, sondern auch Qualität dazugewonnen“, freut sich Zimmerling über die größere Flexibilität in Personalfragen. 28 Mann umfasst der neue Kader. Von den Neuen haben den Trainer bereits einige Kicker positiv überrascht. „Alle Jungs machen einen sehr guten Eindruck und werden uns sicherlich nach vorne bringen“, freut sich der Coach auch auf den Konkurrenzkampf um einzelne Positionen.

 

Am Ende der letzten Saison hat Süng ein 3-6-1-System praktiziert, angefangen hatte man mit einem 4-1-4-1 oder 3-1-4-2. Welche Variante in der kommenden Spielzeit zum Tragen kommt, steht noch nicht fest. „Ich habe aber viele Ideen“, will Zimmerling noch einige Testläufe mit dem aktuellen Kader machen. „Wir werden uns jedoch sicher nicht verstecken. Wichtig ist es, wieder disziplinierten Fußball zu spielen“, liege der Fokus darauf, die Defensive zu festigen. Aufgrund des Abgangs von Melvin Schmidt muss die Innenverteidigung neuformiert werden. „Hier bieten sich gleich mehrere Lösungen an“, freut Zimmerling über die aufgestockten Auswahlmöglichkeiten.

 

Der Übungsleiter erwartet eine deutlich ausgeglichenere Liga als in der Vergangenheit. „Alle werden ihre Punkte holen und man kann sich keine Schwächephasen erlauben“, ist er sich sicher. Den VfR Wipperfürth sieht er in der Endabrechnung ganz vorne stehen. „Aber auch Lindlar wird oben mitmischen.“ Marienhagen und Homburg-Bröltal schätzt er stark ein und die Aufsteiger Bielstein und Bensberg gelte es seiner Ansicht nach ebenfalls zu beachten. Nach der vermasselten Rückserie der abgelaufenen Saison gibt Zimmerling erst einmal nur den Ligaverbleib als Klassenziel vor. „Alles andere ist dann Bonus“, würde er den zehnten Platz des Vorjahres indes gerne toppen.

 

[Der Coach inmitten einiger Neuzugänge.]

 

Zugänge

Joel Esposito (VfR Wipperfürth), Marc-Mourice van Mörs (SV Linde), Sinan Amiti (DJK Wipperfeld), Timo Scherer (VfR Wipperfürth), Ben Klaes, Jonas Krebs (beide SG Frielingsdorf/Berghausen/Süng U19), Ahmed Al Hasan (SV Eintracht Hohkeppel III), Luis Schramm (eigene 2. Mannschaft), Niclas Blumberg (SV Frielingsdorf II), Emre Atar (SG Agathaberg)

 

Abgänge

Igor Cholodenlo (TuS Eudenbach), Melvin Schmidt (TuS Marialinden)

 

 

Der Kader

 

Tor

Leon Schmidtke, Timo Scherer, Vincent Reichmann

 

Abwehr

Omar Khodor, Niklas Rudat, Joel Esposito, Maurel Felder, Emre Atar, Jonas Krebs, Ben Klaes

 

Mittelfeld

Sinan Amiti, Tobias Kuhnert, Florian Unkrich, Lukas Strauß, Matthis Ufer, Simon Hoffmann, Matthias Oberberg, Giovanni Bernardo, Gennaro Esposito, Luis Schramm, Niclas Blumberg, Dennis Tebelius

 

Angriff

Ahmad El Hassan, David Strauß, Oguzhan Mersin, Sascha Spiegel, Marc Spisla, Marc-Maurice van Mörs

 

Trainer

Sergej Zimmerling

 

Co-Trainer

Florian Scharf

 

Athletiktrainer

Annette Deja

 

Torwarttrainer

Harald Schleiser

 

Betreuer

Peter Scheider, Andreas Strauß