FUSSBALL
Dreimal ist Wiehler Recht: FV wiederholt Titel-Hattrick
Oberberg - Am zweiten Pokalfinaltag schlagen die Wiehler B-Junioren die JSG Homburg - C-Junioren: Bechen schrammt an Überraschung vorbei - D-Junioren: FV feiert klaren Erfolg gegen Moitzfeld (AKTUALISIERT).
Der FV Wiehl avancierte am ausgezeichnet besuchten zweiten Tag der Jugendendspiele in Dürscheid zum großen Triumphator und räumte wie 2023 drei Pokalsiege ab. Bei den E-Junioren behielt der SV Bergisch Gladbach 09 mit 7:4 gegen den TuS Marialinden die Oberhand. Gestern Abend hatten die C7er-Juniorinnen der SG Wipperfeld/Thier in einem dramatischen Finale gegen Rösrath gewonnen (zum Bericht). Den Abschluss findet das Wochenende am morgigen Sonntag, wenn die übrigen weiblichen Teams auf Titeljagd gehen (siehe Vorbericht).
B-Junioren
JSG Homburg (Nümbrecht/Bröltal/Elsenroth) – FV Wiehl 1:4 (1:2).
Im letzten Endspiel des Samstages machte die Wiehler U17 den Titel-Hattrick für den FV perfekt – wie bereits im Vorjahr, als D-, B- und A-Junioren die Trophäen in die Höhe recken durften. Im Derby gegen den Sonderstaffel-Vertreter aus Nümbrecht setzte sich der frischgebackene Mittelrheinliga-Aufsteiger am Ende deutlich durch. „Ich freue mich einfach für die Jungs“, war Coach Edin Arnautovic merklich stolz auf seine Schützlinge. „Auf Strecke gesehen war der Sieg verdient. Nach dem Rückstand haben wir relativ zügig das 1:1 erzielt. Das hat uns geholfen“, so Arnautovic, der mit dem FV Wiehl noch kein Kreispokalspiel verloren hat.
[JSG-Keeper Marlon Nusch lässt sich nach der Elferparade von seinen Teamkollegen feiern.]
Ausgiebig gefeiert wird die erfolgreiche Titelverteidigung nicht, schon am Pfingstmontag steht das nächste Training auf dem Programm. In der Bezirksliga hat Wiehl noch zwei Begegnungen vor der Brust und will sich die Meisterschaft sichern. Dafür müsste Spitzenreiter Fortuna Köln II am letzten Spieltag patzen. „Wir haben uns jetzt mit dem ersten Titel belohnt. Ich hoffe, das war nicht der Schluss“, schielte Arnautovic mit einem Auge auf die Nachholpartie gegen Hennef II am Mittwochabend und das abschließende Duell bei Bergfried Leverkusen am kommenden Samstag.
Gegen den Underdog aus der Nachbargemeinde galt es zunächst ein dickes Brett zu bohren, denn die JSG erwies sich als unangenehmer Widersacher und ging in einem zweikampfbetonten, teils zerfahrenen Match sogar in Führung. Ein Kopfball von Nümbrechts Kapitän Eric Wirths nach einer Ecke landete – leicht abgefälscht – im Netz, kurz darauf verzog Jona Wojtczak knapp (19.).
[Torschützen unter sich: Wiehls Ba Bil Traore und der Nümbrechter Kapitän Eric Wirths (re.).]
Nach einem Foul an FV-Goalgetter Ba Bil Traore bekam Wiehl einen Strafstoß zugesprochen. Allaith Teet visierte die untere linke Ecke an, doch Keeper Marlon Nusch kratzte die Kugel stark weg. Nur zwei Minuten später dann allerdings der Ausgleich. Diesmal schlug der Favorit nach einer Ecke zu. Elias Butzmuehlens Kopfball passte genau in den Knick. Danach erarbeitete sich Wiehl Vorteile, Butzmuehlen beförderte das Spielgerät nach Vorarbeit von Traore aber über den Fangzaun (39.).
Eine Einzelaktion des Torjägers mündete schließlich noch vor der Pause im 1:2. Dabei hatte Traore Glück, dass er nach einem Pressschlag am Ball blieb. In Durchgang zwei sorgte der FV schnell für die Entscheidung. Teet schloss einen sehenswerten Sololauf mit dem 1:3 ab und nach einer gelungenen Kombination über mehrere Stationen erhöhte Butzmuehlen auf 1:4.
[Per Kopf erzielte Elias Butzmuehlen den Ausgleich.]
Viel passierte in der Folgezeit nicht mehr: Wiehl kontrollierte das Geschehen, der Außenseiter rackerte bis zum Abpfiff unermüdlich, erarbeitete sich jedoch nur noch eine Möglichkeit durch Lukas Dannenberg, dessen Kopfball vor der Linie geklärt wurde (65.). JSG-Trainer Eric Klinker wusste, dass an diesem Tag alles hätte passen müssen, um dem Kontrahenten ein Schnippchen zu schlagen. Daher hielt sich seine Enttäuschung in Grenzen. „Die Jungs haben einen tollen Kampf geliefert. Die Wiehler spielen nicht umsonst nächstes Jahr in der Mittelrheinliga. Sie über 80 Minuten aus dem Spiel zu nehmen, ist fast unmöglich. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat es gut gemacht.“ (lo)
Tore
1:0 Eric Wirths (16.), 1:1 Elias Butzmuehlen (26.), 1:2 Ba Bil Traore (40.+1), 1:3 Allaith Teet (49.), 1:4 Elias Butzmuehlen (53.).
Besonderes Vorkommnis
JSG-Keeper Marlon Nusch pariert einen Foulelfmeter von Allaith Teet (24.).
[Nach einem harten Kampf setzten sich die Wiehler C-Junioren gegen den SV Bechen durch.]
C-Junioren
SV Bechen – FV Wiehl 2:3 (0:1).
Die Revanche ist gelungen. Nach der Niederlage im Endspiel des Hallenkreispokals im Februar besiegten die Wiehler den Außenseiter aus Bechen, hatten dabei aber mehr Mühe als erhofft. Der Favorit aus der Bezirksliga sicherte sich erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, verzeichnete aber zunächst keine klaren Abschlüsse. Die erste wirklich gute Chance zeigte das Team aus der Leistungsstaffel. Nach einer Ecke köpfte Ole Kalthoff nur knapp über das Tor (23.). Anschließend ging es Schlag auf Schlag: Wiehls Enrico Crisci bekam eine Hereingabe von Edgar Petrosyan nicht unter Kontrolle und bugsierte den Ball neben das Tor (24.), Nico Rotter scheiterte im Gegenzug an Torwart Leon Gutwein.
[Mika Wirths gelang der entscheidende Treffer für die Wiehler C-Jugend.]
Ein Standardtor brachte die Wiehler kurz vor dem Pausenpfiff in Führung. Nach einer Ecke von Milo Schneider köpfte Mats Schiergens den Ball wuchtig in die Maschen. Doch statt selbstbewusst aus der Halbzeit zu kommen und die Partie gegen den Außenseiter zu kontrollieren, gerieten die Wiehler sofort am eigenen Sechzehner unter Druck. Nach einem unnötigen Querpass in die Mitte vertändelte die FV-Abwehrreihe den Ball, Henry Kurzer sagte danke und schob lässig zum Ausgleich ein. Es entwickelte sich nun ein munteres Spiel und der Klassenunterschied war nur schwerlich zu erkennen. Wiehl verzeichnete die nächste Chance nach einem Standard: Eine Ecke von Milo Schneider ans Strafraumeck schloss Edgar Petrosyan sofort ab. Torwart Raphael Stemmler lenkte den Ball sehenswert über die Querlatte. Auf der Gegenseite setzte sich der stetige Unruheherd Anthony Godwin durch, steckte auf Nico Rotter durch, der Keeper Gutwein anschoss.
Der FV ging erneut in Führung: Hasanmalik Özdemir bediente Leandro Zacchini, der zum 2:1 einnetzte, doch erneut kamen die Bechener zurück. Angestachelt von einer zahlreich angereisten Fangemeinde attackierten die Außenseiter den FV und provozierten einen erneuten Stockfehler. Mats Prahl versenkte den Abpraller aus rund 18 Metern zum erneuten Ausgleich, doch lange konnte der SVB nicht vom Überraschungssieg träumen. Deniz Vickollari spielte den perfekten Pass in die Schnittstelle der Abwehrreihe, Mika Wirths behielt die Ruhe und schoss überlegt zum 3:2-Sieg ein.
[Wiehls Leyon Schönstein im Zweikampf mit seinem Bechener Gegenspieler.]
Die Freude über den Pokalsieg hielt sich bei Wiehls Trainer Peter Schaubode in Grenzen. „Das war von uns kein gutes Spiel. Ich bin jetzt seit acht oder neun Wochen da und das war das schlechteste Spiel von uns bisher. Aber so sind Pokalspiele“, wollte er nichts schönreden. „Das hat schon nicht gut angefangen. Wir waren vielleicht am Anfang etwas überheblich, und sind dann nicht mehr richtig ins Spiel gekommen. Der Gegner hat zwar fast nur lange Bälle gespielt, ist aber immer stärker geworden. Sie haben das gut gemacht und wir haben es nicht mehr geschafft, es fußballerisch zu lösen, was eigentlich unsere Stärke ist. Wenn jeder nur zehn Prozent weniger macht, dann bekommst du auch Probleme gegen Mannschaften, die zwei Klassen tiefer spielen. Aber daraus lernt man. Und heute zählt nur der Titel. Morgen fragt niemand mehr danach, wie das Spiel war.“ (thg)
Tore
0:1 Mats Schiergens (35.), 1:1 Henry Kurzer (37.), 1:2 Leandro Zacchini (53.), 2:2 Mats Prahl (60.), 2:3 Mika Wirths (63.).
D-Junioren
TuS Moitzfeld – FV Wiehl 0:7 (0:3).
Völlig verdient und ungefährdet sicherten sich die Kicker der Wiehler U13 den Kreispokaltitel und sind damit ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Der Bezirksligist dominierte die Partie von Beginn an, auch wenn sich der Underdog aus der Normalstaffel tapfer wehrte. Zur Fortsetzung der Siegesserie – der TuS hat in dieser Saison jedes Pflichtspiel in der Meisterschaft und im Pokal gewonnen, mit einem Torverhältnis von 151:15 – reichte es aber deutlich nicht.
Schon in Minute sechs setzte Wiehl das erste Ausrufezeichen: Leon Winterfeld flankte von links und David Kedziora schoss den Ball an den kurzen Pfosten. Das 0:1 fiel nach einer Ecke von Liam Lebon, die Teo Coroli aus dem Rückraum zur Führung verwertete. Keine weitere Minute war gespielt und erneut traf Wiehl nach einer Ecke, diesmal per Kopf durch Ayamuddin Nazari. Entschieden war die Begegnung dann eigentlich schon nach dem 3:0. Teo Coroli, der im Sommer zu Viktoria Köln wechseln wird, spielte einen perfekten Chippass auf Kedziora, der den Ball locker an Moitzfelds Torwart Kaan Cömlek vorbei ins Netz schob.
[Teo Coroli war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Wiehler D-Junioren.]
Kurz nach der Pause vergaben die Wiehler die Großchance zum vierten Treffer. Nach einem Foul an Younis Shreteh schoss Coroli beim Elfmeter den gegnerischen Torwart an. Weil jedoch Moitzfelder Spieler offenbar zu früh in den Strafraum eingedrungen waren, gab es eine Wiederholung des Strafstoßes. Diesmal knallte Coroli den Ball weit über das TuS-Gehäuse (33.). Die Wiehler blieben spielbestimmend, hatten weitere Möglichkeiten durch Shreteh (40.) und Quirin Schaul (42.), ehe Deen Selimanjin zum 4:0 traf. Die Moitzfelder kamen anschließend besser ins Spiel und, angefeuert von einer Vielzahl eigener Anhänger auf der Tribüne, zu einer Torchance. Carl Recksieck (52.) verzog nur knapp am langen Eck.
Zweimal noch stellte man Torwart Florin Schwamborn nach Kontern noch vor Aufgaben, doch auf der Gegenseite war man effizienter. Deen Selimanjin erhöhte auf 5:0, nach einem Steckpass von Ensar Akbulut legte Kedziora das 6:0 nach und Nazari setzte mit einem abgefälschten Schuss den Schlusspunkt.
[Die Wiehler U13 landete einen überzeugenden Finalsieg gegen den TuS Moitzfeld und hatte alle Grund zum Feiern.]
Wiehls Trainer Ralf Hoffmann wollte nicht in überschwängliche Freude verfallen und hielt die Partie für lehrreich: „Das sind Pokalspiele. Ist ja nicht nur bei den Erwachsenen so. Wenn man hier jemanden unterschätzt, dann geht das schief. Egal, ob man spielerisch veranlagt ist oder kämpferisch. Oft gewinnen die, die mehr gewinnen wollen und das haben meine Jungs heute gut gemacht, wobei der Gegner auch Phasen hatte, in denen er es gut gemacht hat. Dann kann man auch schnell mal einen fangen und es kann noch kippen. Aber ich bin superstolz auf die Jungs“, war Hoffmann rundum zufrieden. (thg)
Tore
0:1 Teo Coroli (11.), 0:2 Ayamuddin Nazari (11.), 0:3 David Kedziora (17.), 0:4 Deen Selimanjin (47.), 0:5 Deen Selimanjin (55.), 0:6 David Kedziora (58.), 0:7 Ayamuddin Nazari (60.+2).
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