FUSSBALL

Nackenschlag für Nümbrecht - Wiehls Abstiegskampf verschärft sich

thg; 04.05.2025, 21:00 Uhr
FUSSBALL

Nackenschlag für Nümbrecht - Wiehls Abstiegskampf verschärft sich

thg; 04.05.2025, 21:00 Uhr
Oberberg - Der SSV Homburg-Nümbrecht unterliegt Südwest Köln noch nach 3:1-Führung - Der FV Wiehl verliert in Schlebusch und rückt auf einen Abstiegsplatz - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

DJK Südwest Köln – SSV Homburg-Nümbrecht 4:3 (1:2).

 

Die Nümbrechter erleben eine englische Woche zum Vergessen. Nach der 2:6-Pleite gegen den FV Bad Honnef verlor das Team von Trainer Torsten Reisewitz auch beim Tabellenletzten. Und das nach 3:1-Führung. Reisewitz war fassungslos: „Nach so einem Spiel braucht niemand mehr über Taktik reden, wenn man auf diese Weise gegen den Tabellenletzten verliert. Was wir nach einer Stunde gespielt haben, war komplett lächerlich. Dafür sind wir bitter bestraft worden. In den letzten 25 Minuten haben wir uns blamiert“, nahm Reisewitz kein Blatt vor den Mund.

 

In der ersten Stunde des Spiels deutete nichts darauf hin, dass die Nümbrechter mit einem Negativerlebnis die Heimreise antreten würden. Im Gegenteil. Der Konkurrent um Platz eins, SSV Bornheim, hatte am Nachmittag beim Abstiegskandidaten Köln-Flittard verloren und der SC Rheinbach nur unentschieden gespielt. Und die Nümbrechter zeigten sich zunächst auch souverän. „Wir haben eine solide erste Halbzeit gespielt. Wenn die Jungs das durchgezogen hätten, hätten wir das Spiel auch sicher gewonnen“, meinte Reisewitz, verzweifelte aber am Spielglück. Zuerst köpfte Nümbrechts Dennis Kania den Ball an die Querlatte, dann ging der Gastgeber überraschend in Führung. „Wir haben bewusst ein wenig defensiver gespielt und mehr auf Ballbesitz gesetzt. Dann kriegen wir mit der ersten Flanke einen Kopfball in den Knick. Das war die erste und einzige Offensivaktion des Gegners“, ärgerte sich Reisewitz nach dem 1:0 durch Finn Herrlich.

 

Gegen Ende des Durchgangs wurde es dann turbulent. In der Nachspielzeit köpfte Dean-Robin Paes auf das Kölner Tor, Philipp Fuchs lenkte das Spielgerät mit dem Knie ins eigene Gehäuse und es stand 1:1. Nur eine Minute später sorgte Kilian Seinsche per Dropkick für das 1:2 für den SSV. Felix Klein traf nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel sogar noch zum 1:3. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir das Spiel scheinbar total im Griff. Aber es war dramatisch, wie wir dann beste Chancen nicht genutzt haben“, klagte Reisewitz. Kilian Seinsche und Lukas Grünberg verpassten es jeweils, zum besser postierten Nebenmann abzugeben, Felix Adamietz fand nach starker Vorarbeit im Zentrum keinen Abnehmer für ein Zuspiel. Dann schlugen die Gastgeber eiskalt zu: Nach einem langen Ball versenkte Constantin Sturm den Ball per Bogenlampe zum 2:3-Anschluss im Nümbrechter Netz und legte noch das 3:3 nach. Mit einem sehenswerten Schuss in den Torwinkel sorgte Maximilian Schmidt für die endgültige Wende zugunsten der Kölner.

 

Derweil gibt es auf Nümbrechter Seite einen Spielerwechsel zu verkünden. Julian Schwarz wird den SSV zum Saisonende verlassen und sich dem Landesligakonkurrenten TuS Marialinden anschließen. Dort soll der 33-Jährige künftig als spielender Co-Trainer von Coach Maik Alzer seine Erfahrung einbringen.

 

Tore

1:0 Finn Herrlich (35.), 1:1 Philipp Fuchs (45.+3, Eigentor), 1:2 Kilian Seinsche (45.+4), 1:3 Felix Klein (48.), 2:3 Constantin Sturm (72.), 3:3 Constantin Sturm (84.), 4:3 Maximilian Schmidt (87.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Till Risch, Julian Schwarz (4. Felix Adamietz), Moritz Becker, Ricardo Bauerfeind (78. Marvin Hennecken), Niklas Goße, Felix Klein, Niklas Clemens (57. Lukas Grünberg), Kilian Seinsche, Dennis Kania (71. Julian Opitz), Dean-Robin Paes (71. Robin Brummenbaum).

 

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SV Schlebusch – FV Wiehl 1:0 (0:0).

 

Im Tabellenkeller der Landesliga wird es immer enger und der FV Wiehl steckt mittendrin. Während sich der FV Bad Honnef mit dem dritten Sieg in Folge ebenso Luft verschafft hat wie der TuS Marialinden, der das Abstiegsduell gegen den TuS Oberpleis gewann, mussten die Wiehler einen Rückschlag hinnehmen und rutschten zurück in die rote Zone. Dort ist der Tabellenvorletzte aus Köln-Flittard, dank des überraschenden Sieges gegen den Primus SSV Bornheim, auch noch auf einen Zähler herangerückt. „Jeder muss wissen, dass es jetzt nur noch um Abstiegskampf geht. Wir haben nächste Woche das Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Oberpleis. Jetzt geht es nur noch um Willen und Leidenschaft“, läutete Wiehls Trainer Sascha Mühlmann die Alarmglocken.

 

In Schlebusch waren die Gäste allerdings keinesfalls drückend unterlegen. Auch der Gastgeber brachte zunächst nicht viel zustande. „Es war in der ersten Halbzeit ein zerfahrenes Spiel, ohne große Höhepunkte“, meinte Mühlmann, dessen Elf zwar zeitweise gefällig kombinierte, aber den letzten Punch vermissen ließ. „Die Fehlerquote war schon besser als vergangenen Donnerstag, aber wir sind heute nicht fehlerfrei ins letzte Spielfelddrittel gekommen“, erklärte der Coach. Die Hausherren versuchten es derweil immer wieder über lange Bälle hinter die aufgerückte Wiehler Abwehrkette. Dreimal kam Sebastian Bamberg aussichtsreich in Ballbesitz, wurde jedoch stets vor dem Abschluss geblockt. “Es war ein typisches 0:0-Spiel“, urteilte Mühlmann.

 

Nach torloser erster Hälfte blieb es auch nach dem Seitenwechsel ein laufintensives Spiel von beiden Mannschaften, die sich aber weiterhin vor den gegnerischen Toren als zu harmlos präsentierten. Ein individueller Fehler leitete beinahe folgerichtig den entscheidenden Treffer ein. Wiehls René Gailowitz leistete sich einen Fehlpass im Aufbauspiel, Schlebusch schaltete um und Marco Bramer vollendete den Konter zum 1:0. Entschieden war die Begegnung damit nicht, die Gäste machten Druck, kassierten aber einen herben Dämpfer. Kevin Derksen sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (74.). „Die erste Karte war überzogen. Die zweite war in Ordnung. Allerdings hätten wir fünf Minuten vorher einen Elfmeter bekommen müssen, als der Schlebuscher Torwart Florian Liebelt abgeräumt hat“, hatte Mühlmann kein gutes Gefühl bei den Schiedsrichterentscheidungen.

 

Trotz Unterzahl kam Wiehl zu weiteren Chancen. Nach einer Hereingabe von Jan Peters prallte einem Schlebuscher Verteidiger der Ball an die Hand. Ein Elfmeterpfiff blieb erneut aus. Ein Freistoß von Alexander Marks, den Schlebuschs Torwart Christoph Geschonneck parierte, blieb die letzte Chance des FV, auszugleichen.

 

Tore

1:0 Marco Bramer (57.).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen Wiehls Kevin Derksen (74. wiederholtes Foulspiel).

 

FV Wiehl

Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco, Kevin Derksen, Bastian Schwarz (90. Ali-Can Gültekin), René Gailowitz, Alexander Marks, Vinzent Stoffel (88. Felix Krüger), Eren Kütük (72. Dogukan Bülbül), Jan Peters, Collins Ihekaire (62. Jan Krieger), Florian Liebelt.

 

Ergebnisse und Tabelle Landesliga

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