FUSSBALL

Neues Personal, unverändertes Ziel

Red; 21.08.2019, 10:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
FUSSBALL

Neues Personal, unverändertes Ziel

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Red; 21.08.2019, 10:00 Uhr
Lindlar - Feiert Eintracht Hohkeppel nach zwei gescheiterten Anläufen ein Happy End und steigt in die Landesliga auf? An der Qualität des Kaders sollte es nicht scheitern - Abdullah Keseroglu beerbt Taner Durdu auf dem Trainerposten.

Alptraum letzter Spieltag: Eintracht Hohkeppel belegte vor dem Saisonfinale in der Bezirksliga den zweiten Platz und hatte den Aufstieg selbst in der Hand. Doch bei der Partie in Geyen wollte der Ball trotz aller Bemühungen nicht über die Linie, die Nullnummer gegen das Kellerkind war zu wenig und die SG Worringen, seinerzeit noch mit dem neuen Eintracht-Coach Abdullah Keseroglu an der Seitenlinie, zog dank eines 4:0-Erfolgs in Lindlar an den Schwarz-Gelben vorbei. Abermals blieb dem hochambitionierten Klub, trotz der besten Rückrundenbilanz aller Bezirksligisten und 66 Punkten auf dem Konto, bloß der undankbare und wertlose Bronzerang. Mit einem runderneuten Team soll der Bock nun endlich umgestoßen werden. 

 

Kommen und Gehen

 

Das personelle Facelifting fiel erneut umfassend aus: Elf Spieler wurden neu verpflichtet, ein Dutzend Kicker hat sich verabschiedet. „Wir haben relativ früh mit der Planung angefangen und es war klar, welche Spieler ich für meine Spielphilosophie benötige. Alle waren Wunschkandidaten und ich bin mit dem Kader sehr, sehr zufrieden“, erläutert Keseroglu, der gleich sieben Akteure von der SG Worringen mitbringt. Mahmut Temür, zuletzt für den Regionalligisten Alemannia Aachen aktiv, hat sich bereits in der Vorbereitung als Volltreffer erwiesen. Auch Narciso Lubasa, Amir Ali Mostowfi und Ergin Abdul verfügen über höherklassige Erfahrung.        

 

Auf der anderen Seite ist Qualität weggebrochen. „Es gab ein, zwei Spieler, die wir halten wollten, aber das hat aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert“, so Keseroglu. Kurzfristig erfolgte die Trennung vom bisherigen Kapitän Yannick Jerusalem. Der Transfer von Jan-Patrick Kadiata zerschlug sich aus beruflichen Gründen. Der Coach kündigt übrigens an, dass unter seiner Regie für Kontinuität im Aufgebot gesorgt werden soll. „Es wird keine große Fluktuation mehr geben. Ich denke, das ist von Vorteil für den Verein und die Mannschaft.“

 

Auf Krystian Zawitowski, der sich im April einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, kann Keseroglu erst in der Rückrunde zurückgreifen. Robin Theisen, seit über einem Jahr außer Gefecht gesetzt, schuftet fleißig an seinem Comeback.

 

[Abdullah Keseroglu möchte die Eintracht zum Aufstieg führen.] 

 

Die Mannschaft, Spielsystem, Taktik  

 

Keseroglu ist ein Verfechter des Offensivfußballs. „Wir wollen hoch pressen und verteidigen, viel Ballbesitz haben, dominant sein und den Gegner damit von unserem Tor weghalten. Das trainieren wir schon während der gesamten Vorbereitung und es sieht sehr gut aus“, ist der Übungsleiter mit dem aktuellen Leistungslevel zufrieden. In einem Test gegen den Mittelrheinliga-Aufsteiger FC Pesch gewannen die Hohkeppeler mit 4:2, zudem zogen sie, unter anderem durch Siege gegen die Ligakonkurrenten Frielingsdorf und Heiligenhaus, ins Halbfinale des Kreispokals ein.

 

Die Vorzeichen für einen positiven Start stehen also nicht schlecht, wobei auch Keseroglu, wie die meisten seiner Kollegen, mit urlaubsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte. „Das komplette Personal stand mir nie zur Verfügung, aber damit muss man im Amateurfußball leben“, so der Trainer. Die Durchschlagskraft ging der Eintracht in der Vorsaison bisweilen ab, Außenverteidiger Dennis Weis war mit 18 Treffern der mit Abstand erfolgreichste Schütze. Durch Kreativköpfe wie Engin Ekrem und Temür, die die nötigen Impulse aus dem Mittelfeld setzen und torgefährlich sind, sowie einen abgebrühten Knipser wie Fadi Jfeily oder den quirligen Keisuke Mizushima wurde im vorderen Bereich kräftig aufgerüstet.            

 

Als taktische Grundordnung bevorzugt Keseroglu ein 3-5-2 oder ein 3-6-1, was allerdings nicht in Stein gemeißelt ist. „Das System ändert sich während des Spiels ständig. Unser Fokus liegt darauf, dass wir sehr variabel sind.“ Wie in den vergangenen Jahren, wird es die Eintracht häufig mit Mannschaften zu tun bekommen, die Beton anrühren und auf Umschaltsituationen spekulieren. Geduld und Präzision sind also gefragt. Keseroglu: „Viele werden gegen uns abwartend spielen und sich hinten reinstellen. Dafür müssen wir Lösungen finden.“

 

Saisonziel, Einschätzungen zur Liga

 

In Hohkeppel soll nach den beiden vorangegangenen Spielzeiten, die trotz der Tatsache, dass man bis zum Schluss als Bewerber um die Aufstiegsplätze mitmischte, von internen Turbulenzen geprägt waren, Ruhe einkehren. Keseroglu ist froh, künftig im Achim-Lammers-Waldstadion zu arbeiten. „Das Gesamtpaket stimmt und das Projekt gefällt mir. Hier lassen sich viele Dinge umsetzen.“

 

Es ist zweifellos von Vorteil, dass er die Spielklasse und die Teams aus dem Kölner Raum kennt. Gleichwohl ist ihm bewusst, dass in der Bezirksliga unzählige Fallstricke warten und die Konkurrenz nicht schläft. Den Wunsch, an der Spitze mitzumischen, hegen nicht wenige Vereine. Eine gute Rolle traut er dem FC Leverkusen, dem FC Hürth II, der SpVg. Flittard und dem TuS Marialinden zu. „Aber wir schauen nur auf uns. In der Bezirksliga ist es nie einfach, doch wir wollen Meister werden und aufsteigen“, definiert der Trainer das Saisonziel eindeutig.

 

Zugänge

Mahmut Temür (Alemannia Aachen), Narciso Lubasa (VfL Oldenburg), Amir Ali Mostowfi (SV Bergisch Gladbach 09), Engin Ekrem, Anastasios Papoulidis, Bünyamin Koyuncu, Keisuke Mizushima, Krystian Zawitowski, Fadi Jfeily, Ali Elyaqine (alle SG Worringen), Ergin Abdul (zuletzt Viktoria Köln II)

 

Abgänge

Jonas Stiefelhagen (TuS Marialinden), Güven Gün (TV Hoffnungsthal), Marcel Wandinger (SV Schlebusch), Marco Theisen (TuS Lindlar II), Fehd Mestiri (FC Pesch), Thomas Tamale (GKSC Hürth), Enes Dermaku (VfL Alfter), Jan Ruhnau-Geuenich (FC Pesch), Jimmy Mbiyavanga (Blau-Weiß Friesdorf), Tim Heimbruch (FV Wiehl), Dennis Weis (SpVg. Porz), Yannick Jerusalem (Ziel unbekannt)

 

[Das Trainerteam mit den Neuzugängen.]

 

Der Kader

 

Tor
Tom Brauer, Daniel Zanucco

Abwehr
Robin Theisen, Christopher Reiter, Amir Al Mostowfi, Ali Elyaqine, Fabian Apel, Severin Brochhaus


Mittelfeld
Mahmut Temür, Carsten Gülden, Tibor Heber, Engin Ekrem, Anastasios Papoulidis, Bünyamin Koyuncu, Ergin Abdul, Kasra Ghareh Chaee


Angriff
Thomas Tomanek, Narciso Lubasa, Krystian Zawitowski, Keisuke Mizushima, Fadi Jfeily

 

Trainer

Abdullah Keseroglu

 

Co-Trainer

Serkan Dalman

 

Torwarttrainer

Mihail Sabuncuoglu

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KOMMENTARE

1

Unter dem neuen Trainer wird es "keine große Fluktuation" mehr geben. Mal sehen was passiert wenn es am Anfang nicht passt und der Trainer gehen muss. Bin gespannt wie viele seiner sieben mitgenommenen Spieler dann noch in Hohkeppel bleiben. Das kann nicht gesund sein für einen Verein. Aber ich lasse mich überraschen.

Patrick Nebling, 21.08.2019, 10:21 Uhr
2

Auch bezeichnend. Der Werbepartner auf dem Trikot kommt auch aus dem Raum Worringen

Ein Zuschauer, 21.08.2019, 11:44 Uhr
3

Eines Tages wird Keppel das Schicksal aller Zusammengekaufter Haufen ereilen. Road to Kreisliga D.

Christian Baumann, 21.08.2019, 17:57 Uhr
4

Oh, da wurde selbst der Trikotsponsor der letzten Jahre ausgetauscht. So setzt man also, nachdem auch die eigenen Leute aus dem Verein verscheucht wurden, auch nicht mehr auf den örtlichen Nahversorger als Sponsor.

Wo soll die Reise denn noch hingehen?

Eschbach, 22.08.2019, 10:43 Uhr
5

OMG, es gibt immernoch Leute die einfach nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen und von Neid Zerfressen sind.
Immer mal wieder einen dummen Kommentar loslassen.
Wenn dieser Verein so scheisse ist, warum beschäftigt man sich damit??

Lindlarer, 24.08.2019, 07:32 Uhr
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