FUSSBALL

Nach Kabinenpredigt macht der Favorit ernst

lo; 03.10.2022, 20:05 Uhr
Fotos: Holger Plum --- Dean-Robin Paes lieferte sich einige intensive Zweikämpfe mit Matti Fiedler.
FUSSBALL

Nach Kabinenpredigt macht der Favorit ernst

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lo; 03.10.2022, 20:05 Uhr
Oberberg - Hohkeppel gelingt der dritte Kreispokal-Triumph in Folge - Außenseiter Wipperfürth verkauft sich im Endspiel teuer - Viele Besucher beim Finaltag in Untereschbach (AKTUALISIERT).

Erwartungsgemäß hat sich der SV Eintracht Hohkeppel im Kreispokalendspiel in Untereschbach gegen den Außenseiter aus Wipperfürth durchgesetzt und den Titel zum dritten Mal in Serie abgeräumt. Beide Teams starten Ende Oktober in der 1. Runde des FVM-Pokals, die Auslosung findet bereits am Mittwoch statt. Den dritten Startplatz auf Verbandsebene sicherte sich Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09 durch einen 6:0 (2:0)-Kantersieg im „kleinen“ Finale gegen Landesliga-Vertreter SV Altenberg. Neuer Champion bei den Frauen ist der TV Hoffnungsthal (Landesliga), der einen 1:0-Erfolg gegen den 1. FFC Bergisch Gladbach feierte.

 

Die drei Partien erwiesen sich als Publikumsmagnet. Nach Angaben von Gerhard Dittich, Vorsitzender des Kreisspielausschusses, waren über den Tag verteilt 950 Zuschauer vor Ort. Als Ausrichter trat der TuS Immekeppel auf, auf dessen Anlage die Endspiele eigentlich stattfinden sollten. Da der dortige Platz aber wegen Problemen mit dem Kunstrasen-Granulat gesperrt ist, half der Nachbarklub TuS Untereschbach spontan aus.          

 

 

Finale der Herren

 

SV Eintracht Hohkeppel – VfR Wipperfürth 5:1 (1:0).

 

4:1 gegen den FV Wiehl, 2:0 gegen den TuS Untereschbach und 5:1 gegen den VfR Wipperfürth – auch im dritten Finale hintereinander hat sich Hohkeppel keine Blöße gegeben und erneut den Kreispokal gewonnen. „Wir haben wieder Vereinsgeschichte geschrieben. Das wird für immer in Erinnerung bleiben“, freute sich Trainer Abdullah Keseroglu über den Hattrick. „Insgesamt war es ein verdienter Sieg.“ An dieser Feststellung gab es keinen Zweifel, obwohl sich der drei Klassen niedriger spielende Gegner keineswegs als Laufkundschaft präsentierte. „Die Jungs haben sich gut verkauft und den Verein würdig vertreten“, meinte VfR-Coach Giovanni Bernardo.

 

[Philipp Schmidt und Ardit Mimini kommen sich ins Gehege.]

 

Dass sich der Underdog aus einer kompakten Grundordnung heraus auf Nadelstiche konzentrieren würde, war von vornherein klar. Besonders häufig konnte der A-Ligist die Eintracht-Defensive im ersten Durchgang nicht in Bedrängnis bringen, zugleich kam allerdings auch der Titelverteidiger nicht in Schwung. Shunya Hashimoto (5.), Mahmut Temür (18., 22.) und Canel Cetin (27.) produzierten eher harmlose Abschlüsse, die entweder sichere Beute von Keeper Jan Becker waren oder am Kasten vorbeisegelten. Als Zielspieler bei den Wipperfürthern fungierte Stürmer Dean-Robin Paes. Er ackerte für zwei, erwähnenswerte Gelegenheiten erarbeitete er sich jedoch nicht.  

 

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Mit dem Halbzeitpfiff musste der VfR dann die bittere Pille schlucken. Nach einem Eckball wurde die Kugel nicht aus der Gefahrenzone befördert, Shunya Hashimotos Diagonalschuss schlug im langen Eck ein. „Das Tor ist für uns zum ungünstigsten Zeitpunkt gefallen“, haderte Bernardo mit dem Gegentreffer, während bei Keseroglu trotz der Führung ebenfalls Unzufriedenheit herrschte. „Wir hatten keine Tempowechsel und keine Chancen aus dem Spiel heraus. In der Kabine musste ich lauter werden.“

 

[Viele Zuschauer säumten den Sportplatz in Untereschbach.]

 

Die Ansage des Trainers zeigte Wirkung: Becker wehrte einen Versuch von Ardit Mimini, der für den angeschlagenen Manuel Kabambi eingewechselt worden war, ab (46.), ein Kopfball-Aufsetzer von Temür landete daneben (47.). Auf der Gegenseite zwang Paes Hohkeppels Goalie Mertcan Akar zu zwei Paraden (48., 53.), doch danach drückten die Schwarz-Gelben permanent aufs Gaspedal und den Hansestädtern war der Kräfteverschleiß anzumerken.

 

Nachdem Temür per Abstauber nachgelegt hatte, rückte Becker immer stärker in den Mittelpunkt und reagierte mehrfach glänzend. Vor dem 3:0 hielt er gegen Salih Tatar, den Rebound netzte Mimini ein. Kur darauf belohnte Paes das Engagement der Bernardo-Elf mit dem Ehrentor. Nach einem langen Ball reagierte er schneller als der der hinausgeeilte Akar und bugsierte das Leder in die Maschen. Der Angreifer hatte sogar das 3:2 auf dem Fuß, diesmal war Akar aber zur Stelle (80.). Kai Bösing mit einem sehenswerten Schlenzer und Matti Fiedler per Kopf schraubten das Resultat in der Schlussphase in die Höhe.

 

[Auch der eingewechselte Lucas Musculus besaß eine gute Gelegenheit.]

 

„Nach der Pause haben wir deutlich schneller gespielt“, sagte Keseroglu. Bernardo nahm die Niederlage  - es war übrigens die erste in der laufenden Saison - gelassen. „Die Mannschaft hat die Vorgaben sehr gut umgesetzt, irgendwann sind uns die Kräfte ausgegangen.“ Um den Mittelrheinligisten zu stürzen, „hätten der Feiertag, Ostern und Weihnachten zusammenfallen müssen“, wusste er das Ergebnis realistisch einzuordnen. Hohkeppel erhielt 1.000 Euro, Wipperfürth immerhin noch die Hälfte. Die gleichen Preisgelder wurden auch bei den Frauen ausgeschüttet.             

 

Tore

1:0 Shunya Hashimoto (45.), 2:0 Mahmut Temür (56.), 3:0 Ardit Mimini (65.) 3:1 Dean-Robin Paes (68.), 4:1 Kai Bösing (85.), 5:1 Matti Fiedler (89.).

 

Eintracht Hohkeppel

Mertcan Akar; Canel Cetin, Matti Fiedler, Maik Marquardt, Narciso Lubaca, Nils Remagen, Tayfun Pektürk (61. Kai Bösing), Mahmut Temür (71. Nison Santos), Manuel Kabambi (35. Ardit Mimini), Manuel Glowacz (68. Lucas Musculus), Shunya Hashimoto (61. Salih Tatar).

 

VfR Wipperfürth

Jan Becker; Michael Brandt (46. Tim Schulte), Wael Majouj, Felix Schymatzek, Tim Kappe, Justin Chukwudi (74. Maximilian Müller), Philipp Schmidt, Niklas Jung (64. Tim Kemmerich), Eduard Koop (64. Marlon Burger), Tamer Kara (64. Christian Kempf), Dean-Robin Paes.   

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