Nümbrecht - Der SSV Homburg-Nümbrecht hofft auf ein Landesliga-Jahr ohne tabellarische und personelle Sorgen - Coach Torsten Reisewitz fordert eine höhere Grundaggressivität.

Der SSV Homburg-Nümbrecht war in der vergangenen Saison auf dem besten Wege, sich in der vorderen Hälfte des Klassements festzubeißen. Bekanntlich grätschte das Virus gnadenlos dazwischen. So konnte die Mannschaft von Torsten Reisewitz nicht den Beweis antreten, dass der vierte Rang, den man Ende Oktober innehatte, nicht bloß eine Momentaufnahme ist, sondern die tatsächliche Leistungsstärke der Blau-Gelben abbildet.

 

Inzidenzwerte und Infektionszahlen bleiben ein ständiger Begleiter. „Wir müssen weiterhin mit dieser Situation leben“, sagt Reisewitz. „Vermutlich wird es im Herbst schlimmer. Wir können nichts anderes tun, als uns so gut wie möglich auf die Saison vorzubereiten. Ich gehe jedoch davon aus, dass der Wettbewerb wieder von Corona beeinflusst wird.“

 

[Torsten Reisewitz ist seit 2016 beim SSV tätig.]

 

Bisher verläuft die Vorbereitung zufriedenstellend, wenn da nicht erneut das Verletzungspech zugeschlagen hätte. Elham Isakoski zog sich einen doppelten Bänderriss zu und Daniel Kappelar wurde wegen eines Schlüsselbeinbruchs operiert – wann sie zurückkehren, ist offen. Johannes Volk, Robert Arnds, Laurin Schenk und Ricardo Bauerfeind werden ebenfalls von Blessuren geplagt, was auch der mehrmonatigen Zwangspause geschuldet ist. „Die Belastungssteuerung ist ein extrem wichtiges Thema. Es geht darum, dass die Jungs gesund bleiben, gleichzeitig aber ihre körperlichen Defizite aufholen.“

 

Abgesehen von den Ausfällen stimmen den Coach die bisherigen Eindrücke zuversichtlich. „Die Mannschaft zieht hervorragend mit.“  Personelle Dellen im Training und bei den Testspielen hat er kompensiert, indem er sechs U19-Akteure ins Aufgebot beförderte. „Die A-Jugendlichen haben das toll gemacht“, ist Reisewitz dankbar für die vereinsinterne Aushilfe. Ungeachtet dessen möchten die Verantwortlichen den Kader verbreitern. „Ich habe die leise Hoffnung, dass noch etwas passiert“, behält der SSV den Transfermarkt im Blick. Torwart Stephan Klur hat sich kurzfristig abgeseilt. Er schließt sich dem FC Erftstadt an.    

 

Die Leistungen in den Testspielen waren passabel, offenbarten allerdings zugleich, dass Steigerungspotenzial vorhanden ist. Drei Siegen – 3:2 gegen die Mittelrheinliga-U19 des SV Deutz, 7:3 gegen Immekeppel (Kreisliga B) und 2:1 gegen Westhoven-Ensen (Bezirksliga) - stehen Niederlagen gegen die Mittelrheinligisten Fortuna Köln II (3:4) und SpVg. Frechen 20 (2:4) gegenüber.

 

Ein 4-2-3-1 ist das favorisierte Spielsystem, wobei Reisewitz mitunter auch mit einer Dreierkette agieren wird. Ein starres Konzept will er seiner Auswahl nicht überstülpen, zumal das Spielerangebot taktische Flexibilität garantiert. Die Rückkehr von Sturmtank Robin Brummenbaum ermöglicht in der Offensive verschiedene Optionen. „Er ist für uns in der Luft eine richtige Waffe und wir können größere Wucht entwickeln“, schildert Reisewitz.

 

Den Fokus richtet der Trainer auf Inhalte, die weniger mit der Formation zu tun haben. „Wir müssen aggressiver werden, mutiger gegen den Ball arbeiten. In der letzten Saison waren wir definitiv zu brav und haben uns auf dem Fußballerischen ausgeruht“, stellt Reisewitz klar. Sein Credo für die nächste Spielzeit: „Man darf gegen uns gewinnen, doch dann muss es wehtun. Ich hoffe, dass es uns gelingt, Leidenschaft und Emotionalität auf den Platz zu bringen, uns mehr zu pushen und Siege auch mal zu erzwingen und zu erkämpfen.“

 

Eine konkrete Platzierung nennt er im Hinblick auf die Zielvorgabe nicht. Kaum verwunderlich, denn niemand vermag das Niveau des Landesliga-Starterfelds nach der langen Unterbrechung einzuschätzen. Hohkeppel, Rheinbach, Merten und Endenich streiten sich laut Reisewitz um den Meistertitel, dahinter prognostiziert er ein enges Rennen. „Bei den Duellen zwischen den Mannschaften auf Platz vier bis zwölf entscheidet die Tagesform“, ist er sicher. „Wir müssen direkt am Anfang punkten, um mit der roten Linie nichts zu tun bekommen. Grundsätzlich wollen wir einsteilig reinlaufen. Sollten wir Vierter oder Fünfter werden, wäre es eine Sahnesaison. “

 

Zugänge

Tom Geßner (Fortuna Köln II), Julian Birk (FV Wiehl), Elham Isakoski (FV Wiehl U19), Robin Brummenbaum (Bröltaler SC), Paul Müller (SV Deutz 05 U19), Robert Arnds (eigene 2. Mannschaft), Florian Schneider (eigene 2. Mannschaft)

 

Abgänge

Martin Stich (SpVg. Frechen 20), Stephan Klur (FC Erftstadt), Kai Euler (Umzug nach Hamburg), Eduard Kelm jr. (eigene 2. Mannschaft), Jan Leyerer (FSV Neunkirchen-Seelscheid), Mike Großberndt (Standby), Jonas Henscheid (Standby)

 

[Neues Personal für Coach Torsten Reisewitz.]

 

Der Kader

 

Tor

Tom Geßner, Florian Schneider, Paul Müller

 

Abwehr

Jan Luca Krämer, Johannes Volk, Tom Hillenbach, Marvin Hennecken, Julian Opitz, Dennis Kania, Maximilian Wirths, Daniel Kappelar, Alexander Kischel

 

Mittelfeld

Ricardo Bauerfeind, Julian Schwarz, Philipp Rüttgers, Felix Adamietz, Elham Isakoski, Robert Arnds, Julian Birk, Kilian Seinsche

 

Angriff

Christian Rüttgers, Laurin Schenk, Niklas Clemens, Robin Brummenbaum

 

Trainer

Torsten Reisewitz (wie bisher)

 

Co-Trainer

Fabian Förster

 

Betreuer

Sebastian Krieger

 

Physiotherapeutin

Daniela Dahlenkamp

 

Sportlicher Leiter

Marco Ripplinger (für Ralph Köhler)