FUSSBALL
Schwere Aufgabe zum Einstand – Kaltstart für Hohkeppels Keseroglu
Lindlar – Eintrachts Hohkeppels neuer Trainer, Abdullah Keseroglu, hat mit dem SSV Merten zum Einstand eine schwere Aufgabe erwischt – Eine Zwischenlösung soll der 37-jährige Rückkehrer nicht sein.
Von Thomas Giesen
SSV Merten – Eintracht Hohkeppel (Sonntag, 15 Uhr).
Es fehlen: Rudolf Gonzalez, Cenk Durgun.
Nach Wochen der Unruhe haben die Hohkeppeler endlich mal erfreuliche Zeiten erlebt. Zunächst den ersten Saisonsieg gegen den FC Hennef, beim ersten Heimspiel auf der eigenen Platzanlage seit über einem Jahr, gefolgt von der Vertragsunterschrift des neuen Trainers, Abdullah Keseroglu, der am Montagabend vorgestellt wurde. Es ist schon das zweite Engagement des 37-Jährigen bei der Eintracht. Dreieinhalb Jahre lenkte er das Team bereits, führte es aus der Bezirksliga in die Mittelrheinliga und managte dabei einige Kaderumwälzungen, ehe er nach einer Ergebniskrise im November 2022 freigestellt und durch den ehemaligen Spieler Mahmut Temür ersetzt wurde.
„Über das Menschliche brauchen wir bei ihm nicht reden. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und er weiß, wie wir ticken“, erklärt Hohkeppels Sportdirektor Kevin Theisen, der den neuen Übungsleiter in der ersten Arbeitswoche noch aus den Medien heraushalten will. Aber nicht nur die menschliche Komponente bewog die Eintracht-Verantwortlichen offenbar, die ehemalige Beziehung zu „Apo“ Keseroglu noch einmal aufzuwärmen. „Wir haben am Montagabend fünf Stunden zusammengesessen. Aus sportlicher Sicht hat er sich noch einmal deutlich weiterentwickelt und ist professioneller geworden. Das bestätigt auch seine Ambitionen, im Fußball nach oben zu kommen“, so Theisen weiter. Dass Keseroglu nach der kurzfristigen Trennung von Coach Pablo Gonzalez-Huerta nur als Not- oder Zwischenlösung eingeplant sein könnte, sei mitnichten so.
„Er hat einen Vertrag bis zum Sommer, aber das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern mit unseren Strukturen. Wenn es funktioniert, mit Trainer und Mannschaft und dem Verein und wir spielen guten Fußball, dann ist er die erste Option für die nächste Saison. Ich kenne ihn seit Jahren. Er will als Trainer in den Profibereich und er wird alles dafür stehen und liegen lassen, dahin zu kommen“, erklärt Theisen. Keseroglu muss nun einen echten Kaltstart vollziehen und ohne Vorbereitung in sein erstes Saisonspiel für die Hohkeppeler gehen. Die Vorbereitung hatte der Ex-Profi beim FC Pesch absolviert, den er vor etwas mehr als einem Jahr in die Mittelrheinliga führte und dort den Klassenerhalt schaffte.
[Hohkeppels Ferhat Saglam stand beim WM-Qualifikationspiel für das Nationalteam Lichtensteins gegen Nordmazedonien in der Stafrtelf.]
Die ersten beiden Duelle, gegen die Reserve von Fortuna Köln, mit Ex-Trainer Iraklis Metaxas, sowie beim 1. FC Düren gingen verloren. Und auch bei seinem neuen Klub wartet zum Einstand gleich eine große Herausforderung. Der SSV Merten, in der vergangenen Spielzeit erster Verfolger des Regionalligaaufsteigers Bonner SC, gehört auch in dieser Saison zu den Topkandidaten auf einen der vorderen Plätze. „Ich glaube, dass die jeder auf dem Zettel hat. Vielleicht sogar für ganz oben. Das wird ein heißer Tanz. Aber beide Mannschaften haben einen qualitativ guten Kader. Ich erwarte auch ein attraktives Fußballspiel“, sagt Theisen. Die Mertener haben, wie auch die Hohkeppeler, eine Kaderreform hinter sich. Elf Neulinge stehen im Aufgebot, fast alle sind gestandene Mittelrheinligaspieler. Doch die Truppe von Trainer Bünyamin Kilic hat am vergangenen Sonntag bereits den ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Trotz zahlreicher Torchancen unterlag man beim TuS Königsdorf mit 0:1 und verschoss dabei auch noch einen Elfmeter.
Die Hohkeppeler können fast mit voller Kapelle antreten. Lediglich Rudolf Gonzalez fällt wegen einer Muskelverletzung aus. Kapitän Cenk Durgun ist noch gesperrt. Zurück im Kader ist auch Ferhat Saglam, der am vergangenen Sonntag wegen einer Länderspielnominierung passen musste. Für Liechtenstein stand Saglam unter dem deutschen Trainer Konrad Fünfstück bei der 0:5-Auswärtsniederlage im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft gegen Nordmazedonien in der Startelf.
