FUSSBALL

Traumtore ebnen Nümbrecht den Weg zum Derbytriumph

thg, lo; 06.04.2024, 03:15 Uhr
Fotos: Thomas Giesen --- Nümbrechts Dreifach-Torschütze Niklas Clemens wird auf Händen getragen. Der SSV besiegte den Lokalkonkurrenten aus Wiehl klar mit 5:1.
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Traumtore ebnen Nümbrecht den Weg zum Derbytriumph

thg, lo; 06.04.2024, 03:15 Uhr
Oberberg - Niklas Clemens ist mit einem lupenreinen Hattrick der entscheidende Mann beim Erfolg gegen Wiehl - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

SSV Homburg-Nümbrecht – FV Wiehl 5:1 (1:1).

 

Festtagsstimmung auf der einen, Tristesse auf der anderen Seite: Der SSV Homburg-Nümbrecht feierte im Lokalschlager gegen den FV Wiehl einen deutlichen Sieg und reitet damit weiter auf der Erfolgswelle. In der Tabelle knackten die Blau-Gelben, die sich für die 0:1-Hinspielniederlage revanchierten, die 40-Punkte-Marke und rücken zumindest bis Sonntag auf den dritten Platz vor. Die Gäste hingegen müssen gegenüber dem Konkurrenten aus der Nachbarschaft weiter abreißen lassen und erlebten einen Abend zum Vergessen – weil der Gegner beinahe jeden Blackout in der Defensive bestrafte.  

 

Dabei gelang der Elf von Sascha Mühlmann vor – nach offiziellen Angaben – 760 Zuschauern ein Start nach Maß: Nümbrechts Philipp Rüttgers konnte eine Flanke nicht aus der Gefahrenzone zu befördern, FV-Angreifer Florian Liebelt roch den Braten und staubte zum 0:1 ab. Zuvor hatte Liebelt bereits die erste Annäherung der Partie verzeichnet (7.), auf der Gegenseite schnappte sich Keeper Mathis Benz einen Rüttgers-Aufsetzer im Nachfassen (11.). Der SSV war nach dem Rückstand um eine schnelle Antwort bemüht, mehr als zwei übersichtliche Abschlüsse von Kilian Seinsche erarbeiteten sich die Hausherren jedoch nicht (17., 24.).

 

 

 

[Die Nümbrechter Bank feiert den Ausgleich von Felix Adamietz (oben). Kilian Seinsche wird kurz vor dem Abschluss noch gestoppt. Wiehls Coach Sascha Mühlmann sah zwischenzeitlich gar nicht zufrieden aus (unten).]

 

Doch in der 26. Minute war es so weit: Robin Brummenbaum hatte nach einer Hereingabe zu viel Platz und legte die Kugel mit dem Kopf auf den im Rückraum lauernden Felix Adamietz ab, der das Spielgerät von der Strafraumkante mit mächtig Dampf unter die Latte jagte. Ähnlich frei durfte auch Rüttgers noch einmal durchladen, doch der Ball landete in der dritten Etage (35.). Wiehl hatte in dieser Phase nichts Gefährliches im Köcher, trotzdem ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.

 

[Wiehls Bastian Schwarz köpft den Ball aus der Gefahrenzone.]

 

Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn markierten die Gastgeber das 2:1: Die FV-Hintermannschaft verpasste es mehrfach, den Ball zu klären und produzierte eine Bogenlampe. Niklas Clemens versuchte sich an einer Direktabnahme – und wurde für sein Risiko belohnt. Erst danach legten die Wiehler ihre Zurückhaltung in der Offensive für eine gewisse Zeit ab, versäumten allerdings den Ausgleich durch Marvin Bollow, dessen Schuss hauchzart vorbeistrich (52.). Niclas Zeder zielte aus der Distanz drüber (58.).

 

Wenig später fiel die Vorentscheidung: Alexander Marks hatte im allerletzten Moment das sichere 3:1 durch Seinsche verhindert, doch die unmittelbar anschließende Ecke zirkelte Clemens direkt in die Maschen. Teamkollege Julian Opitz berührte den Ball offenbar erst hinter der Linie. Mit Traumtor Nummer drei schwang sich Clemens kurz darauf endgültig zum Matchwinner auf: Sein „Strahl“ aus der zweiten Reihe schlug im Giebel ein. Ein lupenreiner Hattrick im Derby? Kann man sich einrahmen.

 

[Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz stellte zur zweiten Halbzeit die Taktik um.]

 

Liebelt vergab eine Ergebniskorrektur (72.), bevor Benz einen Freistoß von Joscha Trommler abwehrte (88.), in der Nachspielzeit aber Dean-Robin Paes mit einem dicken Schnitzer das 5:1 auf dem Silbertablett servierte. Bitter für Wiehl zudem: Louis Usko zog sich eine Knieverletzung zu und musste ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus.                

 

Tore

0:1 Florian Liebelt (13.), 1:1 Felix Adamietz (26.), 2:1 Niklas Clemens (47.), 3:1 Niklas Clemens (64.), 4:1 Niklas Clemens (70.), 5:1 Dean-Robin Paes (90.+2).   

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Julian Schoepe; Felix Adamietz, Moritz Becker, Philipp Rüttgers (89. Tom Hillenbach), Lukas Grünberg, Marvin Hennecken (74. Joscha Trommler), Niklas Goße, Niklas Clemens, Kilian Seinsche, Julian Opitz (82. Marc Engelbert), Robin Brummenbaum (59. Felix Sievers).

 

FV Wiehl

Matthis Benz; Niclas Zeder, Bastian Schwarz (90. Ufuk Gültekin), Louis Usko (68. Emin Yagci), Kilian Lauff, Thorben Riske (79. Yannick Zwiebel), Vinzent Stoffel, Alexander Marks, Marvin Bollow (85. Nico Allerdings), Yannik Clemens, Florian Liebelt (90.+3 Jeremy Kuck).

 

Stimmen zum Derby

 

Torsten Reisewitz (Trainer SSV Homburg-Nümbrecht): 5:1 hört sich immer deutlich an. Man muss sagen, dass wir die Dinger, die wir hatten, auch gemacht haben. Es war ja nicht so, dass wir zwölf Torchancen hatten. Wir haben eine gute Quote im Moment. Das war vergangene Woche gegen Spich auch schon so. Was mich nervt ist, dass wir hier wieder erstmal der Musik hinterherrennen. Da stehen im Fünfer drei Mann, alle können den Ball haben und trotzdem steht‘s 0:1. Das hat uns schon zu denken gegeben und wir haben uns die nächsten zehn Minuten schwergetan. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und das Ganze tiefer gestaltet. Ich habe der Mannschaft gesagt, lasst sie die ersten beiden Bälle spielen und Vollgas. Damit haben wir sie schon ganz gut in die unsere Falle gelockt. Aber klar, dass eine Ecke sofort reingeht, da kommt alles zusammen. Aber über 90 Minuten waren wir läuferisch und kämpferisch ebenbürtig und hatten im letzten Drittel in der Offensive auch mehr Punch.

 

Übrigens hat mit Julian Birk der letzte von 25 Spielern ebenfalls zugesagt. Das ist das erste Mal in 20 Jahren Trainerkarriere, dass ein 25-Mann-Kader komplett zusagt. Darüber bin ich unfassbar stolz. Ich finde das überragend, dass 25 Mann sagen, wir gehen den Weg weiter. Irgendwas macht der Verein richtig. Vielleicht auch ich (lacht).

 

Sascha Mühlmann (Trainer FV Wiehl): Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir wussten, wie Nümbrecht spielt und hatten uns gut auf sie eingestellt. Wir haben ein Tor gemacht, was zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen ist. Dann kriegen wir aber ein Sahnetor zum Ausgleich. Der geht entweder rein oder 100 Meter drüber. Ich glaube, dass wir auch in der zweiten Halbzeit nicht die schlechtere Mannschaft waren. Wenn Marvin Bollow das lange Eck anvisiert und der Ball geht rein, steht‘s 2:2. Wer weiß, wie das Spiel dann läuft. Aber das war im Hinspiel ähnlich, da hatte Nümbrecht zwei große Chancen, die sich nicht machen, und es geht 1:0 für uns aus. Es sind vielleicht zwei Tore zu viel, aber aufgrund der Chancen in der zweiten Halbzeit hat Nümbrecht verdient gewonnen. In der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen und Nümbrecht hat weitergemacht mit seinen langen Bällen. Wir haben es nicht mehr geschafft, so gut übers Mittelfeld zu spielen wie in der ersten Halbzeit. Aber was Leidenschaft und das Kämpferische angeht, kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben alles versucht und können mit der Niederlage umgehen. Es wird nächste Saison wieder zwei Derbys geben.

 

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