FUSSBALL
Nümbrecht feiert Arbeitssieg – Wiehl wird von Rheinbach ausgekontert
Oberberg - Der SSV Homburg-Nümbrecht holt die Punkte gegen den FV Bad Honnef glanzlos – Der FV Wiehl unterliegt dem effizienten Titelfavoriten aus Rheinbach - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
Von Thomas Giesen
SSV Homburg-Nümbrecht – FV Bad Honnef 2:0 (0:0).
Die Nümbrechter feiern einen ungefährdeten Sieg gegen den Aufsteiger aus Honnef und verteidigen Platz zwei der Landesligatabelle. Spitzenfußball gab es allerdings nicht zu sehen. „Sowas nennt man wohl Arbeitssieg“, kommentierte Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz die Partie, die über weite Strecken ohne Höhepunkte blieb.
Das lag vor allem an den Gästen, die sich äußerst destruktiv präsentierten und es den Gastgebern schwer machten, sich durchzukombinieren. Die gefährlichste Situation im ersten Durchgang produzierte der Gast. Nach einem langen Ball prüfte Lionel Lumina Nümbrechts Torwart Julian Schoepe (3.). „Die erste Halbzeit war schwere Kost. Einfach schlecht. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass wir uns schwer tun, wenn der Gegner uns spielen lässt. Dann gibt es wenig Raum. Honnef hat nur verteidigt, aber das haben sie gut gemacht“, erklärte Reisewitz. Die Nümbrechter versuchten es immer wieder mit Flügelwechseln hinter die dicht gestaffelte Fünfer-Abwehrkette der Gäste, blieben aber stets stecken.
[Felix Adamietz beackerte die rechte Abwehrseite der Nümbrechter.]
Zur zweiten Halbzeit brachte Reisewitz Joscha Trommler für Felix Klein und sorgte damit für mehr Dampf im Spiel nach vorne. Mehrfach war Trommler nur schwer vom Ball zu trennen und zog Fouls. Ein Freistoß von Moritz Becker ließ den Knoten dann platzen. Robin Brummenbaum gewann das Kopfballduell und nickte den Ball zur erlösenden Führung in die Maschen. Nur vier Minuten später machte Brummenbaum den Doppelpack perfekt. Nach einer Ecke schoss Kilian Seinsche aus dem Rückraum auf das Honnefer Tor, den Abpraller drückte Brummenbaum aus der Drehung über die Linie.
„Das hat dem Gegner den Stecker gezogen. Honnef hat dann nur noch lange Bälle geschlagen und wir haben unsere Konter nicht gut zu Ende gespielt“, erklärte Reisewitz, dass trotz der Führung das Spiel seiner Mannschaft nicht besser wurde.
Tore
1:0 Robin Brummenbaum (64.), 2:0 Robin Brummenbaum (68.).
SSV Homburg-Nümbrecht
Julian Schoepe; Felix Adamietz, Ricardo Bauerfeind (65. Kilian Seinsche), Philipp Rüttgers (72. Tom Hillenbach), Lukas Grünberg, Niklas Goße (87. Julian Schwarz), Moritz Becker, Felix Klein (46. Joscha Trommler), Felix Sievers, Dean-Robin Paes, Robin Brummenbaum (77. Marvin Hennecken).
[Moritz Becker bereitete mit seinem Freistoß den erlösenden Führungstreffer für die Nümbrechter vor.]
SC Rheinbach – FV Wiehl 4:1 (2:0).
Nach zwei Siegen in Folge war der selbsternannte Aufstiegskandidat aus Rheinbach eine Nummer zu effizient für den FV Wiehl. Ein fairer Vergleich sei allerdings auch kaum möglich gewesen, meinte Wiehls Trainer Sascha Mühlmann. „Der Zustand des Fußballplatzes ist wirklich unterirdisch. Fußballspielen war für beide Mannschaften auf dem Geläuf unmöglich“, sagte Mühlmann.
Und so entwickelte sich eine Partie mit vielen langen Bällen. Chancen aus dem Spiel heraus ergaben sich zunächst keine. Gefährlich wurde es nur nach Standardsituationen. Aus einem Eckball heraus fiel dann auch der erste Treffer der Begegnung. Dardan Berisha traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Auch das 2:0 fiel nach einer Ecke. Diesmal versenkte René Ebersbach den Ball in den Maschen. Nach dem Seitenwechsel wurde die Gäste mutiger und verzeichneten mehr Ballbesitz. Zudem setzte Mühlmann nun vermehrt darauf, nur noch wenige weite Bälle zu schlagen. „Wir haben dann versucht, fußballerisch ins letzte Drittel zu kommen und waren auch in den ersten 20 Minuten gut im Spiel“, so Mühlmann, dessen Elf sich nun auch Torchancen herausspielte.
Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang absolviert, als sich Gino Lanfranco auf der rechten Außenbahn durchsetzte und in die Mitte flankte. Dort verpasste der einschussbereite Justus Dabringhausen den Ball nur um Haaresbreite. In Minute 60 stellte Dogukan Bülbül die Rheinbacher Abwehrkette mit einem langen Ball kalt, Dabringhausen ging allein auf SC-Torwart Kacper Majchrowski zu, der den Ball abwehrte. Den Abpraller bugsierte der mitgelaufene Florian Liebelt knapp neben den Torpfosten. „Das war eine sehr gute Chance zum Anschlusstreffer. Wenn wir sie genutzt hätten, wäre das Spiel vielleicht noch anders verlaufen“, haderte Mühlmann mit der vergebenen Gelegenheit.
[Begeisterung sieht anders aus. SSV-Trainer Torsten Reisewitz (r.) bezeichnete die erste Halbzeit als "schwere Kost".]
Der Gast erhöhte nun das Risiko, entblößte die Abwehr und wurde zunächst auch belohnt. Alexander Marks machte Tempo über die linke Außenbahn und bediente im Strafraum Florian Liebelt, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um das 1:2 zu markieren. Weiter im Angriffsmodus, fingen sich die Wiehler jedoch kurz vor dem Ende in einen blitzsauberen Konter. Nach einer Ecke rettete der SCR in höchster Not vor Wiehls Yannick Zwiebel, schaltete nach der Klärung aber sofort um und Ulas Önal nutzte die Offenheit der Gäste zum 3:1. Nur eine Minute später kassierte Wiehl, erneut nach einem Konter, das 1:4 durch Philip Pietrek. „Ich finde das Ergebnis ist zwei Tore zu hoch ausgefallen. Heute wäre für uns mehr drin gewesen“, bilanzierte Mühlmann.
Tore
1:0 Dardan Berisha (20.), 2:0 René Ebersbach (28.), 2:1 Florian Liebelt (83.), 3:1 Ulas Önal (88.), 4:1 Philip Pietrek (89.).
FV Wiehl
Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco (81. Andi Sadrija), Bastian Schwarz, Kevin Derksen, Collins Ihekaire (65. Louis Usko), Vinzent Stoffel, Dogukan Bülbül (65. Alexander Marks), Yannik Clemens (71. Yannick Zwiebel), Jan Peters, Justus Dabringhausen (65. Baris Öner), Florian Liebelt.
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