Oberberg – Wiehl besiegt Deutz, Jan Peters trifft doppelt - Nümbrecht kassiert Knockout in der Nachspielzeit - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

FV Wiehl – SV Deutz 05 3:1 (2:0).

Die Wiehler Show geht weiter. „Wir haben jetzt elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das ist überragend“, zeigte sich Wiehls Trainer Sascha Mühlmann begeistert. Das war er auch vom Auftritt seiner Mannschaft, die gegen die Kölner von Beginn an kompakt standen und den Gegner nur sehr selten in Tornähe ließen. Allerdings überraschten die Deutzer mit ihrer Spielweise. „Die sind vorne drauf gegangen, statt sich hinten reinzustellen. Aber wir haben uns gut auf das Spiel des Gegners eingestellt und Lösungen gefunden“, meinte Mühlmann.

In Ballbesitz zeigten sich die Gäste allerdings einfallslos, schoben sich den Ball kurz vor der Mittellinie gegenseitig zu und wurden beim Versuch, in die Gefahrenzone zu kommen von der Wiehler Deckung zuverlässig ausgebremst. In Minute 20 war es dann zu viel mit dem Geschiebe. Wiehls Vinzent Stoffel attackierte den Ballführenden mit einer Grätsche, die zur Steilvorlage für Jan Peters wurde. Plötzlich völlig allein vor Deutz-Schlussmann Max Reuten schob er den Ball überlegt ins rechte untere Eck zur Führung (22.). Nur zwei Minuten später sah Yannik Clemens aus der Ferne, dass Reuten sich zu weit in die rechte Torecke orientierte, hielt aus rund 25 Metern und halbrechter Position einfach mal drauf und hatte Erfolg. Der Schuss prallte vom Innenpfosten ins Tor zum 2:0 (24.).

[Wiehls Yannik Clemens gelang der Treffer zum 2:0.]

Mehr gab es bis zur Pause nicht zu sehen. Gleich nach dem Seitenwechsel bogen die Hausherren auf die Siegerstraße ein. Florian Liebelt setzte Peters im Sechzehner in Szene, der schon mit dem linken Fuß hätte abschließen können, sich den Ball aber noch auf den rechten legte. Zwei Deutzer grätschten ins Leere und Peters schob zum 3:0 ein (50.). „Damit war das Ding eigentlich durch, aber wir haben es uns selbst nochmal etwas schwer gemacht“, kommentierte Mühlmann den Vorlauf zum 1:3. Das Wiehler Lager forderte einen Eckball, Deutz fokussierte sich stattdessen auf den Gegenzug, den Giancarlo Lore abschloss (58.).

„Wir haben es dann erwachsen zu Ende gespielt und nicht mehr viel zugelassen. Wir waren heute laut und aggressiv in den Zweikämpfen, ganz anders als in Schlebusch“, freute sich Mühlmann über mehr Leidenschaft auf dem Platz.

Tore

1:0 Jan Peters (22.), 2:0 Yannik Clemens (24.), 3:0 Jan Peters (50.), 3:1 Giancarlo Lore (58.).

FV Wiehl

Matthis Benz; Simon Scharfenberg (84. Niclas Zeder), Bastian Schwarz, Rene Gailowitz, Louis Usko (79. Veli Ümit), Vinzent Stoffel, Alexander Marks, Marvin Bollow (70. Thorben Riske), Yannik Clemens (77. Emin Yagci), Jan Peters (87. Yannick Zwiebel), Florian Liebelt.

SSV Bornheim – SSV Homburg-Nümbrecht 3:2 (0:2).

Schockzustand bei den Nümbrechtern. In der Nachspielzeit kassierte das Team von Trainer Torsten Reisewitz den entscheidenden Gegentreffer. Dabei hätte die Begegnung nicht perfekter anfangen können. „Die erste halbe Stunde war die beste, die wir in dieser Saison gespielt haben“, meinte Reisewitz, dessen Elf schon früh jubelte. Nach einer Ecke von Marvin Hennecken knallte Felix Adamietz den zuvor von der Bornheimer Abwehr nur mangelhaft abgewehrten Ball zur Führung in den Torwinkel (2.). Zwei Minuten später landete ein schnell ausgeführter Einwurf von Adamietz bei Dean-Robin Paes, der sofort zum 2:0 abschloss.

Die Nümbrechter verpassten es nun nachzulegen, stattdessen verloren sie Dean-Robin Paes nach einem harten Einsteigen des Gegenspielers mit einer Verletzung (22.) und anschließend offenbar auch die Kontrolle über das Spiel. Das erste Ausrufezeichen der Hausherren war ein Schuss aufs Nümbrechter Lattendach (45.), kurz vor der Pause. „Nach dem Seitenwechsel haben sie uns leider den Stecker gezogen. Sie sind aggressiv angelaufen und haben uns Stress gemacht“, erklärte Reisewitz. In Minute 54 wurden die Gastgeber belohnt. Nach einem Angriff der Bornheimer über die Außenbahn, sahen die Gäste-Verteidiger nur zu und Rostand Kemadjou schoss zum 1:2 ein.

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Nur sechs Minuten später fiel der Ausgleich. Bornheims Justin Krausa gewann das Laufduell gegen Adamietz und passte in den Strafraum. Nils Wolters schaltete am schnellsten (60.). Die Intensität auf dem Platz ließ nun nach und die Kontrahenten gönnten sich eine Atempause. Viele lange Bälle prägten die Partie. Chancenlos waren die Nümbrechter in dieser Phase aber nicht. Nach einer Flanke gewann Robin Brummenbaum im Sturmzentrum das Kopfballduell, den Abpraller versiebte aber Mike Großberndt (72.). Erst in der Nachspielzeit wurde es nochmal heiß. Nümbrecht leistete sich einen unnötigen Ballverlust im Aufbau, den Gegenstoß verwandelte Justin Krause, dessen Ball vom Innenpfosten ins Tor prallte (90.+5).

Das Spiel war allerdings noch nicht zu Ende. Im direkten Gegenzug wurde Philipp Rütgers beim Schussversuch, nach Ansicht von Reisewitz, gefoult und zudem am Fuß verletzt. Für ihn ein klarer Elfmeter. Stattdessen gab es nochmal Ecke für die Nümbrechter, doch gleich drei potenzielle Abnehmer behinderten sich bei der Ausgleichschance gegenseitig. „Der Gegner hat uns heute den Schneid abgekauft. Wenn wir im Flow sind, dann sind wir gierig. Wenn der Gegner aber richtig reinhält, dann knicken wir ein bisschen ein, statt zuzulegen“, ärgerte sich Reisewitz.

Tore

0:1 Felix Adamietz (2.), 0:2 Dean-Robin Paes (4.), 1:2 Rostand Kemadjou (54.), 2:2 Nils Wolters (60.), 3:2 Justin Krausa (90.+5).

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz, Philipp Rüttgers, Julian Opitz (51. Moritz Becker), Fritz Schäfer (60. Felix Sievers), Robin Brummenbaum, Marvin Hennecken, Joscha Trommler, Felix Klein, Dennis Kania (70. Mike Großberndt), Dean-Robin Paes (22. Niklas Goße).

Tabelle und Ergebnisse Landesliga