Wiehl – Den B-Junioren des FV Wiehl wäre beinahe der Sprung in die Bundesliga gelungen, nun ist wieder knallharter Abstiegskampf angesagt - 15 Neuzugänge für Trainer Thomas Koch - Vereine laufen gegen Staffelplanungen des FVM Sturm.

Es wäre eine Sensation gewesen: Die Wiehler U17 qualifizierte sich in der vergangenen Saison für die Meisterrunde und schickte sich an, der namhaften Widersachern ein Schnippchen zu schlagen und als erste Jugendmannschaft aus dem Oberbergischen in die Bundesliga aufzusteigen. Was noch fehlte zum Glück, war ein Remis im abschließenden Duell gegen den SV Deutz 05. Der Showdown gegen die Domstädter ging jedoch mit 1:3 verloren. Daher herrschte zunächst Enttäuschung, doch nachdem der erste Frust bewältigt war, konnten das Team und die Trainer mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken.

 

Coach Thomas Koch startet mit einem runderneuten Kader in die nächste Spielzeit. Viele Leistungsträger sind zur U19 aufgerückt. Sage und schreibe 13 Zugänge, die zum Teil schon einmal auf der Eichhardt aktiv waren, wurden verpflichtet. Hinzu gesellt sich mit Yüksel Özkan und Luca Börsch ein Duo aus der U15. „Wir sind in der Breite besser aufgestellt als vorher und haben für fast jede Position zwei Leute. Wir haben allerdings keine echte ‚Neun‘ mehr“, so Koch. Der Torlieferant des Vorjahres, Shervin Parvanehpour, läuft nun für die A-Junioren auf.       

 

[Trainer Thomas Koch ärgert sich über die Staffeleinteilung des Verbandes.]

 

Trotz der personellen Umwälzungen „läuft die Vorbereitung rund“, freut sich Koch über eine hohe Trainingsbeteiligung und die Tatsache, dass er kaum verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen hat. Einziger externer Abgang ist Luke Janzen, der in die Bundesliga-U17 der Sportfreunde Siegen wechselte. „Ich wünsche ihm viel Erfolg bei der neuen Herausforderung. Wenn ein Spieler aus Wiehl den Sprung in die Bundesliga schafft, hat sich die Arbeit, die bei uns geleistet wird, ausgezahlt“, so der Trainer.

 

Die Testpartien lieferten weitgehend positive Eindrücke. Neben klaren Siegen gegen die U16 von Fortuna Köln (6:2/Bezirksliga), Blau-Weiß Hand (10:0/Sonderstaffel) und FC Hürth (8:2/Mittelrheinliga) erzielte man ein 2:2 gegen den Bonner SC (Mittelrheinliga). An der bisher praktizierten Ausrichtung doktert Koch nicht herum. Über eine kompakte Defensive soll möglichst schnörkellos und schnell der Weg nach vorne gesucht werden.

 

Mächtig Staub hat der Fußballverband Mittelrhein mit dem diesjährigen Modus aufgewirbelt. Aus unerfindlichen Gründen wurden 19 Mannschaften für das Teilnehmerfeld zugelassen, die zu Beginn in drei nach regionalen Gesichtspunkten zusammengestellten Gruppen antreten. Zur Winterpause wird ein „Cut“ gemacht, lediglich sieben Teams qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde. Der große Rest muss um den Ligaverbleib zittern, ein Sextett steigt direkt in die Bezirksliga ab.      

 

Viktoria Köln hat offiziell Protest gegen die FVM-Pläne eingelegt. Mehrere Klubs, darunter auch der FV, unterstützen den Vorstoß. Bei der Staffelbesprechung am kommenden Dienstag sind hitzige Diskussionen zu erwarten, wobei der Einspruch an sich wohl keine Aussichten auf Erfolg hat. „Das Chaos ist perfekt“, ärgert sich Koch über die Entscheidung des Verbands. „Ich dachte immer, dass es darum geht, junge Spieler weiterzuentwickeln und den Spaß am Fußball zu fördern. Mit dem jetzigen Modus wird völlig unnötig ein Riesendruck auf die Jungs erzeugt.“

 

Der Coach rechnet damit, dass die ersten beiden Plätze in der Wiehler Gruppe den scheinbar übermächtigen Konkurrenten Viktoria Köln und Bayer 04 Leverkusen U16 vorbehalten sind. Koch: „Für uns kann es kein anderes Ziel als den Klassenerhalt geben. Dafür müssen wir jedes Spiel wie ein Pokalspiel angehen.“ Ausrutscher oder längere Schwächephasen sind in dieser Saison ein „No-Go“.

 

Zugänge

Tudor Todoran (Fortuna Köln U16) Jan Luca Lutz (Viktoria Köln U16), Julius Schulz, Jordy Schurzmann (beide SV Bergisch Gladbach 09 U16), Dean Herzog, Liridon Rusinovci (beide Sportfreunde Eisbachtal), Yekcan Yildirim (FC Pesch), Elias Werner (Adler Delfen), Julian Wotschel, Fabian Becker (beide Heiligenhauser SV), Maximilian von Trümbach (TV Hoffnungsthal) Caspar Epe (SG Lütringhausen/Oberveischede), Ben Errahmouni (JFC Biesfeld/Kürten/Olpe), Yüksel Özkan, Luca Börsch (beide eigene U15)

 

Abgänge

Luke Janzen (Sportfreunde Siegen)

 

[Die Trainer und die Neuzugänge.]

 

Der Kader

 

Tor

Phil Puzalowski, Julius Schulz

 

Abwehr

Tille Andres, Benjamin Ott, Felix Strauß, Ben Krämer, Luis Kallerhof, Dean Herzog, Tudor Todoran, Fabian Becker, Luca Börsch, Maximilian von Trümbach

 

Mittelfeld

Caspar Epe, Emre Bodur, Ilyas Yalcin, Andreas Marian, Mats Heinzemann, Jan Luca Lutz, Jordy Schurzmann, Ben Errahmouni, Yüksel Özkan, Julian Wotschel

 

Angriff

Luan Melzig, Veit Allerdings, Yekcan Yildirim, Liridon Rusinovci, Elias Werner

 

Trainer

Thomas Koch

 

Co-Trainer

Luca Grüneberg

 

Teammanager

Michael Werner