Lindlar – Beim Frauen-Landesligisten SSV Süng rotierte das Trainerkarussell vergangene Saison im Rekordtempo, unter den neuen Coaches Andreas Blume und Michael Kuhn soll endlich Ruhe einkehren – Gesicherter Mittelfeldplatz im Visier.

Ein turbulentes Jahr erlebten die Frauen des SSV Süng nach dem erstmaligen Gang in die Landesliga. Aufstiegstrainer Daniel Ostermann stand nicht mehr zur Verfügung, dessen Nachfolger Dominik Schreiter erwies sich als Fehlbesetzung. Nach wenigen Monaten sprang zunächst Jochen Rausch interimsmäßig ein, ehe in der Winterpause mit Sandro Nicosia der nächste Übungsleiter installiert wurde. In der zweiten Saisonhälfte zeigte die Mannschaft eine Steigerung, nachdem in der Hinrunde lediglich ein Punkt verbucht worden war. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man wahrscheinlich wieder in der Bezirksliga gelandet wäre, wenn sich zwei Konkurrenten nicht aus der Liga zurückgezogen hätten. So gab es keinen sportlichen Absteiger.

 

Nicosia nahm ebenfalls seinen Hut, dem Verein gelang es jedoch, mit Andreas Blume, langjähriger Frauen- und Herrencoach bei Blau-Weiß Biesfeld, und Michael Kuhn (früher unter anderem beim TuS Lindlar und dem FV Wiehl an der Seitenlinie) ein erfahrenes Duo zu verpflichten, das für Kontinuität auf der Trainerbank, die zuletzt zum Schleudersitz mutierte, sorgen soll. Die beiden sind darum bemüht, Ruhe reinzubekommen und „die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen wiederzufinden“, wie Blume betont. „Das oberste Ziel ist, ein Team und eine Einheit zu formen. Natürlich ist der Kennenlernprozess noch nicht abgeschlossen, aber das Vertrauen kehrt langsam zurück.“

 

Wie bei etlichen anderen Mannschaften verlief die Vorbereitungsphase schleppend. Viele Spielerinnen nutzten die Sommerferien für den wohlverdienten Urlaub. Blume weiß, dass Geduld gefragt ist. „Ich denke, dass wir bis Mitte oder Ende September brauchen, bis die Mannschaft unsere Spielidee verinnerlicht hat.“ Das Motto lautet „Fördern und Fordern“. „Michael und ich sind zwei Fußballbekloppte, die eine andere Marschroute fahren. Wenn es mal lauter zugehen sollte, ist das nicht böse gemeint. Wir wollen die Spielerinnen besser machen. Um in der Landesliga spielen zu wollen, muss man auch etwas dafür tun. Das geht nicht von selbst.“

 

Wenngleich Rückschläge wie das überraschende Pokalaus gegen den drei Klassen niedriger spielenden TuS Lindlar zu verkraften waren, ist Blume zuversichtlich gestimmt. „In der jungen Truppe steckt großes Potenzial. Wenn wir von Verletzungspech verschont bleiben, ist Platz sechs durchaus erreichbar. Primär geht es aber darum, uns von den Abstiegsplätzen fernzuhalten.“ Das Leistungsniveau in der Liga schätzt er als ausgeglichen ein, daher könne er keinen klaren Favoriten benennen. Am ehesten traut er seinem Ex-Klub Biesfeld den Sprung an die Spitze zu. Die Sünger schauen sich derweil noch nach Neuzugängen um und hoffen auf Verstärkungen in der Winterpause.

 

Zugänge

Kim Schneider (TuS Lindlar), Melanie Kieckhöfel (vereinslos)

 

Abgänge

Lea Schaaf (SC West Köln), Darleen Eisenhut (SC West Köln)

 

 

Der Kader

 

Tor

Laura Horn, Lena Brombach, Melanie Kieckhöfel

 

Abwehr

Lena Rausch, Anna Winterberg, Alina Langen, Lisa Schnippering, Anne Horn, Laura Christl, Lena Lippert

 

Mittelfeld

Jana Braun, Helen Alfes, Paula Kaltenbach, Sina Garz, Lisa Winterberg, Sophie Meinerzhagen, Luisa Rausch, Leona Rausch, Melina Schmidt, Kim Schneider

 

Angriff

Lia Schmidt, Zoé Müller, Julie Wester, Yona Althoff, Viona Cerkini, Cora Pinner

 

Trainer

Andreas Blume und Michael Kuhn

 

Athletiktrainerin

Annette Deja