FUSSBALL

Das schwerste Spiel des Jahres

thg, lo; 11.04.2024, 10:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Giesen --- Im Hinspiel gegen den FC Blau-Weiß Friesdorf mussten die Nümbrechter bis in die Nachspielzeit auf die Erlösung warten.
FUSSBALL

Das schwerste Spiel des Jahres

thg, lo; 11.04.2024, 10:00 Uhr
Oberberg - Landesliga: Nümbrecht muss zum Tabellenletzten, Wiehl mischt im Abstiegskampf mit - Bezirksliga: Schönenbach gastiert zum Duell der Enttäuschten bei Jan Wellem.

Vorschau Landesliga (25. Spieltag)

 

FV Wiehl – SV Schlebusch (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 2:2.

 

Es fehlen: Louis Usko, Maximilian Vollmer, Gino Lanfranco, Kevin Derksen, Jan Peters, Rene Gailowitz.

 

Einsatz fraglich: Simon Scharfenberg.

 

Zum Spiel: Der emotionale Höhepunkt des Jahres liegt hinter den Wiehlern. 1:5 unterlag man am vergangenen Freitagabend im gar nicht so emotional geführten Lokalkampf gegen den SSV Nümbrecht. FV-Trainer Sascha Mühlmann hat die Niederlage auch sogleich abgehakt: „Wir sind danach ganz normal in die Trainingswoche gestartet und haben uns auf Schlebusch vorbereitet. Es ist nichts Besonderes, ein Derby zu verlieren. Wir müssen nicht besonders enttäuscht sein“, sagt der Coach. Noch ist auch der Klassenerhalt nicht in trockene Tücher gebracht, allerdings ist der Abstand zur Abstiegszone schon beträchtlich, sodass sich im Wiehler Lager niemand mehr sorgen muss.

 

Elf Punkte beträgt der Vorsprung auf den TuS Mondorf, der als Anführer der roten Zone noch fünf Spiele zu absolvieren hat, während die Mühlmann-Truppe noch sechs Chancen hat, Punkte zu sammeln. Probleme, die Klasse zu halten, hat da eher der nächste Gegner der Wiehler. Die Schlebuscher stehen nur zwei Plätze über den Mondorfern und haben nur drei Zähler mehr auf der Habenseite. „Die stecken mitten im Abstiegskampf und wir entscheiden da unten mit“, ist sich Mühlmann im Klaren, dass, trotz der aller Voraussicht nach erreichten Saisonziele, auch noch Verantwortung auf der Mannschaft liegt.

 

„Wir wollen mehr Fußball spielen als im Derby, als beide Mannschaften viele lange Bälle gespielt haben. Wir wollen Lösungen finden, wie wir ins letzte Spielfelddrittel kommen und wollen Tempo machen“, sagt Mühlmann, weiß aber, dass der Gegner nicht so einfach zu bezwingen sein wird. Viermal spielten die Schlebuscher nach der Winterpause schon unentschieden und teilten sich dabei mit den Topteams Rheinbach und Merten die Punkte. Gegen Konkurrent Mondorf gelang ein Sieg, nur gegen den TuS Oberpleis musste man sich knapp mit 0:1 geschlagen geben.

 

„Schlebusch war immer eine defensive Kontermannschaft. Sie sind sehr robust und führen viele Zweikämpfe. Die wissen, wie man verteidigt. Da müssen wir uns was einfallen lassen.“ Während das oberbergische Derby für Mühlmann abgehakt ist, hat es für Louis Usko Folgen. Noch steht die Diagnose aus, aber es besteht der Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie, der das Saisonende bedeuten würde. (thg)

 

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FC Blau-Weiß Friesdorf – SSV Homburg-Nümbrecht (Sonntag, 15:30 Uhr).

 

Hinspiel: 1:3.

 

Es fehlen: Niklas Goße, Fritz Schäfer, Meikel Harder, Lukas Grünberg, Philipp Rüttgers, Julian Schwarz, Mike Großberndt, Ricardo Bauerfeind.

 

Zum Spiel: Die Brust könnte nicht breiter sein. Sechs Siege feierten die Fußballer des SSV Nümbrecht in diesem Jahr bereits, verloren nur gegen den SC Rheinbach knapp mit 0:1 und krönten die Hochphase jüngst mit einem 5:1-Derbysieg gegen den Lokalrivalen FV Wiehl. Damit hat sich das Ensemble von Trainer Torsten Reisewitz in die Topgruppe der Tabelle gespielt. Läuft also alles wie am Schnürchen in Nümbrecht, könnte man meinen.

 

Doch bei Reisewitz herrscht Alarmstimmung: „Ich weiß, das will keiner hören. Aber entspannt wird das nicht. Für mich ist es das schwerste Spiel des Jahres. Vor den letzten beiden Spielen gegen Merten und Wiehl brauchte ich niemanden motivieren“, mahnt er vor der Begegnung mit dem abgeschlagenen Tabellenletzten. „Es ist mein Gespür, was mir Sorgen macht. Vielleicht ist nach den intensiven letzten Wochen die Spannung etwas raus. Aber ich weiß nicht, ob das vielleicht nur ein Durchatmen ist“, sagt er. Der Coach fürchtet ein wenig um den Lohn der Arbeit: „Ich liebäugele jetzt schon mit einem Platz in den Top Drei“, nimmt er seine Mannschaft in die Pflicht und warnt eindringlich davor, den nächsten Gastgeber zu unterschätzen.

 

„Fast alle ihrer Niederlagen waren nur mit einem oder zwei Toren Unterschied. Und trotz der ganzen Rückschläge geben die jede Woche Vollgas. In einer normalen Saison hätten die vielleicht 20 Punkte und würden noch um den Klassenerhalt kämpfen. Aber bei denen geht einfach der Ball nicht rein. Mir tut das auch wirklich leid für Friesdorf.“ In der Hinrunde war es jedoch eher das Problem der Nümbrechter, dass der Ball nicht ins Tor wollte. Nach zahlreich vergebenen Chancen erlöste Kilian Seinsche die Nümbrechter in der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 2:1. Felix Klein legte sogar noch das 3:1 nach. (thg)

 

 

Vorschau Bezirksliga (25. Spieltag)

 

SSV Jan Wellem Bergisch Gladbach – SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 1:1.

 

Es fehlt: Shervin Parvanehpour.  

 

Zum Spiel: Der SV Schönenbach bleibt im Krisenmodus: Nach der Osterpause sollte die Partie gegen den bis dahin in der Rückrunde punktlosen TV Hoffnungsthal als Schub für die Motivation und das Selbstvertrauen dienen, doch der Schuss ging nach hinten los. Die Gäste siegten mit 4:1 und sammelten wichtige Zähler für den Klassenerhalt, während die Schönenbacher ihrer extrem schwachen Rückrunde (sechs Zähler aus acht Spielen) ein weiteres unschönes Kapitel hinzufügten.

 

Der erhoffte Angriff auf die Tabellenspitze musste angesichts der dürftigen Ausbeute seit dem Jahresbeginn frühzeitig abgeblasen werden und es hat den Anschein, als ob die Luft komplett raus ist. Das kann auch der sportliche Leiter Matthias Siebertz nicht verhehlen. „Es geht jetzt darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Und dann müssen wir zusehen, dass wir uns fürs nächste Jahr vernünftig aufgestellt bekommen.“

 

Ansporn für den Schlussspurt sollte sein, dass der SVS das Zünglein an der Waage spielen kann, denn vier der letzten fünf Gegner machen sich noch mehr oder weniger große Hoffnungen auf den Sprung in die Landesliga. Die Begegnung beim SSV Jan Wellem Bergisch Gladbach kann allerdings getrost als Duell der Enttäuschten bezeichnet werden. Die Hausherren lagen nach der Hinrunde, wie der SVS, auf Kurs, doch im Februar sorgte ein Trainerwechsel – der Verein trennte sich von Baran Dagdelen und installierte dafür den Ex-Profi Alexander Voigt – für Unruhe im Kader. Ein Teil der Spieler solidarisierte sich mit Dagdelen und tat dies öffentlichkeitswirksam kund.

 

Eine positive Wirkung hatte der Tausch an der Seitenlinie für den letztjährigen Meister der Kreisliga A Berg nicht. Zuletzt lieferte Jan Wellem einige bedenkliche Auftritte ab. Vorläufiger Tiefpunkt war die 0:7-Ohrfeige am vergangenen Wochenende beim Tabellenzweiten DJK Südwest Köln. Kuriosum am Rande: Sowohl die Bergisch Gladbacher als auch Schönenbach verfügen aktuell über ein negatives Torverhältnis, obwohl sie unter den Top Sechs rangieren.  Die Personallage bei den Gästen ist gut: Alexander Hettich hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen, sodass lediglich Shervin Parvanehpour nicht zur Verfügung steht. (lo)  

 

 

Weitere Partien auf Verbandsebene mit oberbergischer Beteiligung

 

A-Junioren Mittelrheinliga (21. Spieltag)

CfB Ford Niehl – FV Wiehl (Samstag, 15 Uhr)

 

B-Junioren Bezirksliga (21. Spieltag)

FV Wiehl – TuS Lindlar (Samstag, 16:30 Uhr)

 

C-Junioren Bezirksliga (6. Spieltag)

FV Wiehl – FC Wegberg-Beeck (Samstag, 14:30 Uhr)

 

U14-Junioren Bezirksliga (6. Spieltag)

CfB Ford Niehl – FV Wiehl (Sonntag, 11:15 Uhr)

 

Zum Vorbericht über das Derby der Frauen-Landesliga zwischen Bröltal und Süng geht es hier.

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