FUSSBALL

Nümbrecht besiegt den Top-Favoriten

thg; 03.09.2023, 21:05 Uhr
Fotos: Thomas Giesen --- Felix Sievers war in dieser Szene nur per Textilbremse zu stoppen.
FUSSBALL

Nümbrecht besiegt den Top-Favoriten

thg; 03.09.2023, 21:05 Uhr
Oberberg - Der SSV behält gegen den SC Rheinbach die Oberhand - Wiehl feiert trotz eines frühen Platzverweises seinen ersten Saisonsieg - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

SSV Homburg-Nümbrecht – SC Rheinbach 3:2 (1:0).

 

Ein „typisches blau-gelbes Spiel“ hatte Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz gesehen und war stolz auf die Energieleistung seiner Mannschaft. Leidenschaftlich von der ersten Minute an, stellten die Gastgeber dem Mitfavoriten aus Rheinbach vor Probleme. Die erste spektakuläre Szene lieferte Niklas Clemens, der mit einem Scherenschlag vom Elfmeterpunkt die erste Torchance auf dem Fuß hatte, jedoch etwas zu hoch zielte (8.). Nur drei Minuten später flankte Lukas Grünberg aus dem Halbfeld in den Strafraum und Ricardo Bauerfeind köpfte ins lange Eck zur Führung ein.

 

„Wir haben es in der Szene so gespielt, wie wir es in der Woche besprochen hatten. Wir wollten häufiger in die Box kommen“, meinte Reisewitz, der anschließend ein Spiel mit vielen Emotionen, Aggressivität und Nickeligkeiten zu sehen bekam. Torchancen für die Gäste waren zunächst Mangelware. Die Hausherren kamen derweil immer wieder gefährlich vor das Rheinbacher Tor. Ebenfalls per Scherenschlag scheiterte Bauerfeind nach einer Ecke an einem Bein eines SC-Abwehrspielers (13.), nach dem folgenden Eckstoß köpfte Robin Brummenbaum über das Tor (14.).

 

[Ricardo Bauerfeind erzielte die SSV-Führung.]

 

Erst gegen Mitte des ersten Durchgangs wurden die Gäste nach vorne aktiver. Ein Schuss von Lars Wessel von der Strafraumkante flog über das Gehäuse von SSV-Keeper Tom Geßner (22.), später zielte Ulas Önal aus rund 16 Metern knapp flach am Tor vorbei (33.). „Man muss ganz klar sagen, dass Rheinbach nach der Pause permanent Druck gemacht hat. Damit hatten wir riesige Probleme“, räumte Reisewitz ein, dass die Partie nach dem Seitenwechsel zu kippen drohte. Der Ausgleich fiel durch ein Billardtor. Der Schuss von Rheinbachs Andrew Schmidt prallte an den Rücken von Philipp Rüttgers, von dort an den Kopf von Felix Adamietz und dann ins Tor zum 1:1 (49.).

 

Nur eine Minute später rettete Tom Geßner per Fußparade das Unentschieden (50.), ehe, nach Ansicht von Reisewitz, die Schlüsselszene des Spiels passierte. Geßner war bereits ausgespielt, und der Rheinbacher Stürmer schloss ab, doch Nümbrechts Jan Luca Krämer rettete mit einer Grätsche in letzter Sekunde. Krämer, der sein letztes Spiel im Dress der Nümbrechter machte und nun nach Österreich geht, machte sich damit zum Mann des Spiels, wie Reisewitz betonte. „Das war der Startschuss, dass nochmal mehr Energie frei wird“, meinte der Coach. Die Nümbrechter wehrten sich nun mehr und kamen in der Schlussphase wieder zu Gelegenheiten.

 

Nach Vorarbeit von Robin Brummenbaum vollendete Dean-Robin Paes zum 2:1 (85.), Marc Engelbert verwertete einen Assist von Marvin Hennecken zum 3:1 (90.). Der Treffer von Zakaria Harrach (90.+2) blieb nur Ergebniskosmetik.

 

Tore

1:0 Ricardo Bauerfeind (11.), 1:1 Andrew Schmidt (49.), 2:1 Dean-Robin Paes (85.), 3:1 Marc Engelbert (90.), 3:2 Zakaria Harrach (90.+2).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz, Jan Luca Krämer, Philipp Rüttgers, Lukas Grünberg, Marvin Hennecken, Ricardo Bauerfeind (46. Kilian Seinsche), Niklas Clemens (80. Marc Engelbert), Niklas Goße (69. Fritz Schäfer), Felix Sievers (61. Dean-Robin Paes), Robin Brummenbaum (88. Moritz Becker).

 

WERBUNG

FV Wiehl – TuS Oberpleis 2:0 (1:0).

 

Wiehl Trainer Sascha Mühlmann hätte sich gerne ein weiteres dramatisches Spiel gespart. Doch das 5:5-Unentschieden gegen den FSV Neunkirchen-Seelscheid sollte nicht das letzte mit Dramatik gewesen sein. Knappe 15 Minuten waren gespielt, als Wiehls Vinzent Stoffel die Gelb-Rote Karte sah. In der ersten Szene hatte der Referee ein taktisches Foul wahrgenommen, in der zweiten Szene störte ein Oberpleiser Kicker Stoffel bei der Ballannahme und wurde versehentlich getroffen. „Für mich eine ganz schwierige Entscheidung. Meiner Ansicht nach völlig überzogen“, legte sich Mühlmann fest.

 

[Die Nümbrechter Defensive hatte Schwerstarbeit zu verrichten.]

 

Mühlmann stellte nur wenig um – die Fünfer-Abwehrkette hatte er ohnehin bereits als Startformation ausgewählt – und verzichtete auch darauf, sich nur noch auf die Defensive zu konzentrieren. Die Belohnung kam in Form von Torchancen. Kaan Basargan setzte Jan Peters ein, der knapp am Tor vorbeischoss (25.), nur zwei Minuten später war es erneut Basargan, der diesmal auf Alexander Marks vorlegte, der jedoch ebenfalls glücklos blieb. Dann wurde es erneut dramatisch. Bei einem Zusammenprall von Rene Gailowitz und Torwart Ron Lony (28.) erlitten beide Wiehler eine Platzwunde und das Spiel musste für rund 15 Minuten unterbrochen werden.

 

Für Gailowitz ging es gleich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus, Lony machte erstmal weiter, musste wegen Schwindelgefühlen aber schließlich doch ausgewechselt werden und wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. „Da haben wir uns auf der Bank nur angesehen und gedacht, das Ding ist für uns gelaufen“, meinte Mühlmann, der sich aber täuschen sollte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bereitete der für Gailowitz eingewechselte Louis Usko glänzend für Jan Peters vor, der im Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Peters selbst zum 1:0 (45.+3). In der rund zehnminütigen Nachspielzeit kamen die Gäste jedoch auch noch zum Zug. Wiehls eingewechselter Torwart Matthis Benz fischte einen Distanzschuss von Nikolas Klosterhalfen aus dem Torwinkel.

 

[Torsten Reisewitz feuert sein Team an.]

 

„In der zweiten Halbzeit waren wir dann leidenschaftlich und absolut diszipliniert und gut in den Zweikämpfen“, lobte Mühlmann seine Elf, die jeden Vorstoß der Gäste zunichte machte und keine echte Torchance zuließ. Erneut in der Nachspielzeit fiel das erlösende Tor. Oberpleis war bei einer eigenen Ecke aufgerückt, selbst TuS-Torwart Sebastian Klein tummelte sich am Fünfmeterraum, doch die Ecke blieb ohne Erfolg. Im Gegenzug passte Veli Ümit auf Alexander Marks, der nur noch einschieben musste (90.+4).

 

„Das ist mein erster Sieg in der Landesliga und es ist ein Sieg für den ganzen Verein. Viele haben über uns gelacht. Jetzt ist eine Last abgefallen, nicht nur von mir“, so Mühlmann.

 

Tore

1:0 Jan Peters (45.+3 Foulelfmeter), 2:0 Alexander Marks (90.+4).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen den Wiehler Vinzent Stoffel (15.).

 

FV Wiehl

Ron Lony (29. Matthis Benz); Kevin Derksen, René Gailowitz (26. Louis Usko), Simon Scharfenberg, Thorben Riske (84. Veli Ümit), Alexander Marks, Vinzent Stoffel, Marvin Bollow (62. Emin Yagci), Kaan Basargan, Jan Peters (71. Yannik Clemens), Florian Liebelt.

 

Tabelle und Ergebnisse Landesliga

BILDERGALERIE

WERBUNG