Oberberg - FV liefert sich mit Neunkirchen-Seelscheid ein komplett offenes Duell - Nümbrecht gegen Merten auf verlorenem Posten - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

FV Wiehl – FSV Neunkirchen-Seelscheid 5:5 (1:4).

„Das war krass“, meinte Wiehls Trainer nach dem ersten Heimspiel seiner Mannschaft. „Ich bin mit dem Spiel noch nicht ganz durch. Sowas habe ich noch nie erlebt in meiner Karriere“, erklärte der Coach nach dem Schützenfest. Die Spieler waren kaum auf dem Feld, da klingelte es bereits im Tor der Hausherren. Nach einem langen Einwurf schliefen die Wiehler offenbar noch tief und fest, Christoph Mai bedankte sich und hämmerte den Ball ins kurze Eck (2.).

Die Wiehler schlugen allerdings sofort zurück. Per direktem Freistoß gelang Alexander Marks der Ausgleich (4.). „Wir haben gut reagiert und hatten Spielkontrolle, aber wir waren die Mannschaft, die die Fehler gemacht hat“, sagte Mühlmann, dessen Elf bis zur Pause gleich dreimal ausgekontert wurde. Marc Schneider (30.), Moritz Tel (41.) und Tim Dreilich (43.) stellten auf 4:1. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber Seelscheid war effizient und hat aus jeder Chance ein Tor gemacht“, schilderte Mühlmann, zeigte sich aber vom Auftritt seiner Elf nach dem Seitenwechsel mächtig beeindruckt. „Es war natürlich laut in der Kabine. Anschließend hat die Mannschaft Herz und Leidenschaft gezeigt und gefightet.“

[Niclas Zeder zeigte vollen Einsatz.]

Die Hausherren warfen angesichts der drohenden Niederlage nun alles nach vorne und wurde belohnt. Alexander Marks bereitete mit einem Vorstoß über die linke Seite den Ausgleich vor, passte ins Zentrum auf Florian Liebelt, der flach ins Eck zum 2:4 abschloss (57.). Nur sechs Minuten später wurde Marvin Bollow im Strafraum gefoult, Jan Peters verwandelte den fälligen Elfmeter zum Anschluss (63.). In Minute 73 hatten die Wiehler den Rückstand aufgeholt. Nach einer Ecke lenkte erneut Liebelt den Ball in Richtung Tor, Seelscheids Matthias Roder fälschte ab und der Ball trudelte ins lange Eck.

Doch das war noch nicht genug. Die Platzherren blieben gierig und drängten gegen den nun taumelnden Gegner auf den Siegtreffer. Yannick Zwiebel schickte mit einem Steilpass Jan Peters auf die Reise, der lief allein auf den gegnerischen Torwart zu, spielte ihn aus und schob locker zur 5:4-Führung ein (77.). Nur eine Minute hatten die Wiehler sogar die Entscheidung auf dem Fuß. Nach Vorarbeit von Yannik Clemens knallte Jan Peters den Ball unter die Querlatte, doch über die Torlinie wollte der Ball nicht mehr. Doch die Euphorie währte nicht lange. Im Gegenzug traf, nach einer Bogenlampe in den Strafraum, Seelscheids Marc Schneider per Kopf zum Ausgleich (79.).

[Das Spiel bot für Trainer Sascha Mühlmann kaum Momente zum Durchschnaufen.]

„Wir haben über 90 Minuten kein schlechtes Spiel gemacht. Wenn man zur Pause schon 1:4 hinten liegt, dann muss man zufrieden sein. Aber wir hätten uns heute drei Punkte verdient. Wenn man zu Hause fünf Tore macht, dann kann man eigentlich nicht zufrieden sein. Auf den Punkt können wir aufbauen“, erklärte Mühlmann.

Tore

0:1 Christopher Mai (2.), 1:1 Alexander Marks (4.), 1:2 Marc Schneider (30.), 1:3 Moritz Tel (41.), 1:4 Tim Dreilich (43.), 2:4 Florian Liebelt (57.), 3:4 Jan Peters (63. Foulelfmeter), 4:4 Matthias Roder (73. Eigentor), 5:4 Jan Peters (77.), 5:5 Marc Schneider (79.).

FV Wiehl

Ron Lony; Kevin Derksen, René Gailowitz (46. Yannik Clemens), Niclas Zeder (46. Yannick Zwiebel), Alexander Marks (86. Jeremy Kuck), Vinzent Stoffel, Emin Yagci, Kaan Basargan, Jan Peters, Florian Liebelt (89. Thorben Riske), Veli Ümit (46. Marvin Bollow).

[Alexander Marks' Freistoß schlug ohne Gegnerberührung zum 1:1 im Netz ein.]

SSV Homburg-Nümbrecht – SSV Merten 1:5 (0:2).

Die Nümbrechter haben den ersten Dämpfer kassiert. Und das mit Ansage. „Es war so wie ich es angekündigt habe. Der Gegner war laut auf dem Platz und immer an der Grenze des Erlaubten. Jeder Einwurf und jeder Freistoß wurde taktisch unterbunden“, ärgerte sich Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz darüber, dass seine Mannschaft dem Gegner, trotz Vorwarnung, auf dem Leim gegangen war.

Nach rund einer halben Stunde gingen die Gäste per Doppelschlag in Führung. Nach einer Ecke verloren die Hausherren das Kopfballduell und Felix Adamietz beförderte den Ball unglücklich ins eigene Netz (27.). Beim 0:2 verlor Philipp Rüttgers das Laufduell mit seinem Gegenspieler, der den Ball mit Beteiligung des Innenpfostens in die Maschen schoss (30.). „Wir haben von der ersten Minute an extrem unter Druck gestanden. Wir konnten froh sein, dass es nur 0:2 zur Pause stand“, meinte Reisewitz, der mit Dean-Robin Paes und Robin Brummenbaum zwei frische Offensivkräfte für die zweite Halbzeit aufbot. Und der Top-Torjäger Brummenbaum, frisch aus dem Urlaub zurück, funktionierte sofort und stellte mit seiner ersten Ballaktion den Anschluss her (50.).

[Vinzent Stoffel lief als Kapitän auf.]

„Ehrlicherweise waren wir dann zu gierig“, berichtete Reisewitz, dessen Elf dann nach rund einer Stunde den dritten Gegentreffer kassierte. Nach einem langen Ball kamen die Hausherren zu spät in die Rückwärtsbewegung und Kenan Akalp vollendete zum 3:1 (61.). Nur zwei Minuten später das gleiche Bild. Nümbrecht verpasste durch Brummenbaum eine gute Gelegenheit zum erneuten Anschluss und den schnellen Gegenstoß vollendete diesmal Danny Simmo zum vorentscheidenden 4:1 (63.). Das 5:1 durch Daniel Lingen fiel nach einer Ecke (71.).

„Der Gegner war heute auch in der Höhe besser als wir. Wir haben heute gesehen, dass, wenn wir nicht ans Limit gehen, dann sind wir chancenlos. Ich habe es heute offensichtlich nicht geschafft, die Mannschaft zu motivieren, sondern habe sie nur ängstlich gemacht“, kritisierte sich Reisewitz selbst.

Tore

0:1 Felix Adamietz (27. Eigentor), 0:2 Stephane Gresbrand (30.), 1:2 Robin Brummenbaum (50.), 1:3 Kenan Akalp (61.), 1:4 Danny Simmo (63.), 1:5 Daniel Lingen (71.).

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz (70. Jan Luca Krämer), Meikel Harder, Philipp Rüttgers, Kilian Seinsche (46. Dean-Robin Paes), Lukas Grünberg, Joscha Trommler (70. Felix Klein), Ricardo Bauerfeind, Niklas Clemens, Niklas Goße (46. Robin Brummenbaum), Felix Sievers.

Tabelle und Ergebnisse Landesliga

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