FUSSBALL
Bittere Pleite durch zwei Standards
Oberberg - Wiehl kassiert gegen Fortuna Bonn eine vermeidbare Niederlage - Nümbrecht gibt Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand - Fehlstart für Hohkeppel II - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – Fortuna Bonn 1:2 (1:2).
Misslungener Saisonauftakt für den FV Wiehl, der das Wochenende mit der gestern erfolgten Einweihung des neuen Vereinsheims nicht vergolden konnte. Die Equipe von Sascha Mühlmann unterlag Fortuna Bonn mit 1:2. Aus Sicht des Trainers eine unnötige Niederlage. „Wir machen eigentlich ein gutes Spiel, schaffen es aber leider nicht, uns zu belohnen. Die Jungs haben gerackert, gefightet und ihr Herz auf dem Platz gelassen. Ein Punkt wäre mehr als verdient gewesen“, sagte der Trainer.
[Youngster Jordy Schurzmann gehörte zu den stärksten Wiehler Akteuren.]
Die Hausherren starteten ordentlich in die Partie, mussten aber schon nach wenigen Minuten den ersten Rückschlag verkraften, als Innenverteidiger Louis Usko nach einem Foul wegen einer Verletzung nicht weiterspielen konnte und vom Platz getragen werden musste. Die Diagnose ließ nicht lange auf sich warten. „Er hat sich die Außenbänder im Sprunggelenk gerissen“, berichtete Mühlmann. Dieser Hiobsbotschaft zum Trotz erarbeitete sich Wiehl die erste Chance: Nach einem öffnenden Pass von Gino Lanfranco tauchte Moritz Müller frei vor dem Kasten auf. Er umspielte den Bonner Keeper Athanasios Kitsikoudis, blieb dann aber aus spitzem Winkel am Schlussmann hängen (16.).
Die kalte Dusche für die Mühlmann-Elf folgte in der 20. Minute, als man bei einem Eckball zu luftig verteidigte und Amadou Keita den Ball unbedrängt einköpfte. Auch vor dem 0:2 stellte man sich in der Defensive nicht sonderlich geschickt hat. Der Ex-Schönenbacher Dastit Bulliqi verwandelte einen unnötig verursachten Elfmeter.
Für einen Hoffnungsschimmer aus FV-Sicht sorgte kurz vor der Pause Moritz Müller. Die Gäste wehrten eine Flanke von Yannik Clemens unzureichend ab und der Stürmer schoss die Kugel aus 17 Metern unhaltbar unters Tordach – 1:2.
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[Florian Liebelt hatte gegen den Bonner Torschützen Amadou Keita einen schweren Stand.]
Nach dem Seitenwechsel blieben Strafraumszenen Mangelware, doch wenn es gefährlich wurde, war Wiehl dafür verantwortlich. „Wir haben in der zweiten Halbzeit keinen Torschuss mehr zugelassen“, so Mühlmann. In der 65. Minute forderte der Übungsleiter vergeblich einen Strafstoß, nachdem Müller von Torwart Kitsikoudis im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Clemens traf in recht aussichtsreicher Position das Leder nicht richtig (68.) und der eingewechselte Thorben Riske zielte einen halben Meter am Gehäuse vorbei (87.).
Mit Alican Gültekin hätte ein weiterer Joker in der Nachspielzeit beinahe noch zum Lucky Punch ausgeholt, doch Kitsikoudis lenkte den Kopfball des Wiehlers über die Querstange. Mühlmann: „Die Gegentore waren wir selbst schuld. Dass wir am Ende durch zwei Standards verlieren, macht das Ganze doppelt bitter.“ (lo)
Tore
0:1 Amadou Keita (20.), 0:2 Dastit Bulliqi (23. Foulelfmeter), 1:2 Moritz Müller (42.).
FV Wiehl
Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco, Louis Usko (9. Dogukan Bülbül), Bastian Schwarz, Kevin Derksen, Vinzent Stoffel (80. Alican Gültekin), Jordy Schurzmann, Alexander Marks, Yannik Clemens (69. Justus Dabringhausen), Florian Liebelt (62. Jan Krieger), Moritz Müller (80. Thorben Riske).
TuS Mondorf – SSV Homburg-Nümbrecht 3:3 (1:1).
Die Nümbrechter hatten die Punkte schon auf dem Servierteller. Am Ende reichte es für den Vorjahreszweiten gegen den Landesligaaufsteiger dann doch nur zu einem Zähler. „Die Vorbereitung ist ja immer nur Firlefanz. Heute ging es um was und da spielt der Kopf immer eine Rolle. Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht“, sagte Nümbrechts Trainer Marcus Voike, dessen Elf die erste hochkarätige Torchance des Spiels verzeichnete. Dean-Robin Paes hatte nach gerade sieben gespielten Minuten schon den Torwart ausgedribbelt, bekam den Ball aber nicht mehr aufs gegnerische Gehäuse geschossen. Im Gegenzug kassierten die Nümbrechter das erste Gegentor. Nach einem langen Ball nutzten die Hausherren die Unruhe in der SSV-Verteidigung und Nico Schönborn vollendete zur Führung.
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[Bonns Dastit Bulliqi ist vor Bastian Schwarz am Ball.]
Den Gastgebern spielte der Treffer in die Karten. Konsequent tief stehend, setzte der Aufsteiger auf schnelle Gegenstöße und überbrückte die Distanz auf dem recht großen Fußballfeld häufig mit langem Hafer. „Alle gefährlichen Situationen kamen nach langen Bällen des Gegners. Das müssen wir künftig besser erkennen und besser stehen“, meinte Voike. Eine direkt verwandelte Ecke von Niklas Goße brachte die Nümbrechter zurück in die Partie. Dean-Robin Paes spitzelte den Ball nach einer unübersichtlichen Situation im Mondorfer Strafraum zum 1:2 über die Torlinie (55.), ehe Felix Klein, nach einem Foul an Joscha Trommler, den fälligen Elfmeter zum 1:3 verwandelte (64.).
Damit schien der Gast auf die Siegerstraße eingebogen zu sein, doch die Nümbrechter ließen nach. „Plötzlich hat die Mannschaft in den Sparmodus geschaltet. Es fehlte das Selbstvertrauen und wir haben es in den letzten 20 Minuten kaum geschafft, einen Pass an den Mann zu kriegen. Wir konnten uns nicht mehr retten“, klagte Voike über den Leistungsabfall bei seinen Schützlingen. „Wenn man 3:1 führt, muss man das Spiel irgendwie über die Zeit bringen, auch wenn man mal den Ball weit wegschlägt“, so Voike. (thg)
Tore
1:0 Nico Schönborn (8.), 1:1 Niklas Goße (26.), 1:2 Dean-Robin Paes (55.), 1:3 Felix Klein (64. Foulelfmeter), 2:3 Luca Viola (74.), 3:3 Haytam Bouskouchi (81.).
SSV Homburg-Nümbrecht
Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Sebastian Ramspott, Moritz Becker (89. Dennis Kania), Henry Schäumer, Ricardo Bauerfeind, Marvin Hennecken (60. Felix Klein), Niklas Goße, Joscha Trommler (75. Niklas Clemens), Kilian Seinsche (60. Lukas Grünberg), Dean-Robin Paes (75. Robin Brummenbaum).
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[Moritz Müller vergab in der 16. Minute die Chance zum 1:0.]
SV Schlebusch – Eintracht Hohkeppel II 2:0 (1:0).
Die Hohkeppeler Reserve hat einen Fehlstart in die Landesligasaison hingelegt. Gegen die beste Rückrundenmannschaft der vergangenen Spielzeit herrschte beim Aufsteiger Ladehemmung. „Man kann nicht sagen, dass die Jungs sich nicht bemüht haben. Aber im Angriffsdrittel fehlte uns der Durchschlag. Ich bin überzeugt, dass, wenn heute alle Normalform gehabt hätten, es anders ausgegangen wäre“, bilanzierte Trainer Giuseppe Brunetto. Zunächst aber hatte der SVS die besseren Chancen. Sebastian Bamberg prüfte Hohkeppels Torwart Tom Brauer schon nach vier Minuten, Marco Bramer scheiterte ebenfalls an Brauer (16.). Abdül-Melik Topuz hatte ebenfalls zwischenzeitlich einen Abschluss für die Eintracht, ehe Enes Yüruk den ersten ernsten Ballverlust der Hohkeppeler in der Vorwärtsbewegung zur Führung nutzte.
Kyrylo Mohylevets traf auf der Gegenseite nur den Querbalken und die Gäste gingen mit einem Rückstand in die Pause. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Hohkeppeler die Begegnung. Hoffnung auf etwas Zählbares verschaffte auch die Einwechslung von Ex-Zweit- und Drittligaprofi Julius Biada, doch die Gäste sollten ohne Erfolg bleiben. In der Druckphase nach der Pause vergaben Sakariye Abdulle, der nur die Querlatte traf (53.), Topuz (53.) und Stefan Fiegen (62.) gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Dann brachte ein Foul von Favour Derick, Leihgabe aus der 1. Mannschaft, die Eintracht-Reserve auf die Verliererstraße. Yaakoub Ouahim verwandelte den anschließenden Elfmeter zum 2:0.
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[Sascha Mühlmann trieb seine Mannschaft immer wieder an.]
Julius Biada schoss in der Schlussphase noch einen Freistoß in die Mauer und Matti Fiedler köpfte in der Nachspielzeit knapp am Tor vorbei. „Wir sind gut aus der Kabine gekommen und haben den Druck erhöht, sind aber dann bestraft worden, weil wir die Torchancen nicht genutzt haben. Wenn wir bis zum Elfmeter das Tor machen, dann kann das Spiel eine ganz andere Wendung nehmen. Natürlich sind wir enttäuscht. Wir haben viel investiert“, erklärte Brunetto. (thg)
Tore
1:0 Enes Yürük (21.), 2:0 Yaakoub Ouahim (80. Foulelfmeter).
Eintracht Hohkeppel II
Tom Brauer; Sora Yamato, Matti Fiedler, Favour Derick, Robin Theisen, Carsten Gülden (46. Julius Biada), Stefan Fiegen, Sakariye Abdulle (75. André Klug), Abdül Melik Topuz (75. Deniz Güllü), Dennis Weis (90.+2 Muhammed-Mikail Alkan), Kyrylo Mohylevets (68. Mustafa Demirbag).

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